Ersatzhasi

Antolin Quiz
von Abigail Rayner, Greg Stones (Illustrator*in)
Rezension von Janett Cernohuby | 09. Februar 2018

Ersatzhasi

Eine Alptraumsituation für viele Eltern: Die Schlafenszeit ist gekommen und plötzlich bemerkt die Tochter oder der Sohn, dass sein Lieblingskuscheltier nicht am gewohnten Platz sitzt. Sofort beginnt eine hektische Suche, die erfolglos bleibt. Nun ist guter Rat teuer, denn ohne den geliebten Gefährten wollen die Kleinen nicht schlafen. Ein Erstzkuscheltier kann hier helfen, oder?

Ersatzhasi

Max hat sein Lieblingskuscheltier verloren, doch seine Mama hat vorrauschenderweise ein Reservekuscheltier in ihrem Schrank versteckt. Fluffy. Doch so leicht lässt Max sich nicht austricksen, denn ganz schnell spürt er, dass dieses nicht sein richtiger Kuschelhase, sondern nur ein Ersatz ist. Dennoch lässt Fluffy nichts unversucht, um Max' Herz zu gewinnen. Und dann fällt Max wieder ein, wo er sein Hasi verloren hat. Hat Fluffy nun ausgedient und muss zurück in Mamas Schrank?

Witzig und so alltagsnah

"Ersatzhasi" ist eine Geschichte, direkt aus dem Kinderalltag gegriffen. Fast jedes Kind hat ein Lieblingskuscheltier, das es überall hin begleitet und das mit ihm abends ins Bett geht. Und ebenso passiert es immer wieder, dass dieses Lieblingskuscheltier irgendwo vergessen wird oder verloren geht. Dann sehen sich Eltern einer schwer lösbaren Situation gegenüber. So manche Eltern legen sich daher schon im Vorfeld ein zweites Kuscheltier zu - quasi als Ersatz, falls das eigentliche einmal verloren geht. Doch kann dieser Trick wirklich funktionieren? Lassen sich Kinder austricksen und vorgaukeln, dieses Ersatztier wäre ihr geliebter Gefährte? Max aus der Geschichte jedenfalls nicht. Denn er weiß ganz genau, wie sich sein Hasi angefühlt hat und dass dieses Ersatzhasi, das ihm Mama da reicht, ganz sicher nicht sein Hasi ist.
Liebe Eltern, eure Kinder lassen sich nicht so leicht austricksen. Und genauso wenig wie sie sich austricksen lassen, sind sie auf der anderen Seite auch bereit, ein neues Kuscheltier zu akzeptieren.
Mit viel Charme und Augenzwinkern erzählt Abigail Rayner diese alltagsnahe Geschichte. Sie baut die Traurigkeit über den Verlust des geliebten Kuscheltiers ein, den schwierigen Weg einen neuen Gefährten zu akzeptieren und zeigt gleichzeitig, wie enorm wichtig dieses Ersatzhasi für den kleinen Protagonisten geworden ist. Kinder können sich sehr gut in Max hineinversetzen und haben vielleicht auch schon Ähnliches wie er erlebt. Die Geschichte wird allerdings nicht aus seiner Sicht erzählt, sondern aus der des Ersatzhasen. Dadurch können die jungen Leser auch eine Beziehung zu ihm aufbauen, spüren seinen Wunsch, einen Freund kennenzulernen und von jemandem geliebt zu werden. Dadurch können sie den Ersatzhasen sofort akzeptieren und schließen ihn in ihr Herz. Die gezielt eingesetzten kleinen Scherze und der witzige Unterton sorgen zudem dafür, dass das Buch, trotz seines traurigen Hintergrunds, nicht allzu sehr betrübt. So können Kinder trotzdem über die eine oder andere Situation lachen.
Greg Stones zeichnete die Bilder für das Buch. Großflächig, vereinzelt plakativ, greifen sie die Stimmung und den Grundton wunderbar auf. Sie sind einerseits mit hellen, freundlichen Farben gezeichnet, an manchen Stellen lustig und fröhlich, gleichzeitig zeigen sie ebenso die Traurigkeit des kleinen Jungen. Klar und deutlich transportieren sie die Geschichte zu den jungen Betrachtern, so dass sie das Buch auch verstehen, wenn es ihnen gerade einmal nicht vorgelesen wird.

"Ersatzhasi" ist ein fröhliches und lustiges Bilderbuch für Kinder ab drei Jahren. Mit klaren Worten und tollen Bildern greift es ein Alltagsthema auf, mit dem sich viele Eltern früher oder später konfrontiert sehen: Das geliebte Kuscheltier ist verschwunden. Zwar hilft das Buch im Falle der Fälle nicht unbedingt weiter, spendet aber Trost und zaubert dank seiner witzigen Geschichte ein Lächeln in die Gesichter der kleinen Betrachter.

Details

Bewertung

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