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Manchmal verlässt man in der Früh die Wohnung oder das Haus und hat das Gefühl, irgendetwas vergessen zu haben. Doch man weiß nicht, was. Jedem ging es schon einmal so. Manchmal bleibt es nur ein Gefühl. Manchmal erkennt man im Laufe des Tages, was anders ist. Genauso geht es Bär heute, als er an diesem Morgen vor die Tür tritt…

Was stimmt heute bloß nicht?

Es ist ein Morgen, wie jeder andere. Zuerst hat Bär gefrühstückt, dann hat er in sein Tagebuch geschrieben, schnell noch Omas Geschenk anprobiert und die Pflanzen gegossen. Nun macht er sich auf zu einem Spaziergang durch den Wald. Doch dabei beschleicht ihn ein komisches Gefühl. Irgendwas hat er vergessen, irgendwas ist heute anders. Aber was? Bär kommt nicht drauf. Auf seinem Weg trifft er allerlei Waldbewohner. Er spürt ihre verwirrten Blicke, weiß ja selbst, dass heute irgendetwas anders ist. Aber nach wie vor will ihm nicht einfallen, was. Da hat er eine Idee. Er statt seinen besten Freund einen Besuch ab, um ihm seine Sorgen mitzuteilen. Schließlich kann er sich ihm immer anvertrauen, ihm alles erzählen. Bär weiß, dass sein Freund ihm immer mit Rat zur Seite steht. Gesagt, getan und kurz darauf steht er vor dem Bau von Hase. Der wundert sich natürlich, warum Bär heute eine Unterhose trägt. Und da fällt es dem wie Schuppen von den Augen! Er hat noch immer Omas Geschenk an! Wie gut, dass er noch keinem anderen Tier im Wald begegnet ist, oder?

Herrlich witzig, wunderbar unterhaltsam

Ach ja, manchmal gibt es einfach Tage, da übersieht man einen Fleck auf dem Shirt oder, schlimmer noch, ein Loch in der Hose. Wie peinlich ist es dann, wenn andere einen darauf aufmerksam machen. Genauso geht es Bär in dieser äußerst witzigen Geschichte. Auch er hat sich in Unterhose vor den ganzen Waldbewohnern gezeigt, was ihm nun äußerst peinlich ist.
Was macht man in solch einer Situation? Richtig, sie mit Coolness und Humor nehmen. Genau das weiß sein Freund der Hase, der sich kurzerhand auch eine Unterhose überzieht und die anderen Waldbewohner so von einem neuen Modetrend überzeugt. Wie gut, wenn man einen solchen cleveren und pfiffigen Freund zur Seite hat! Denn manchmal braucht man einfach nur das nötige Selbstvertrauen, um eine peinliche Situation zu entschärfen. Das ist es, wovon Jory John in dieser Geschichte auf sehr witzige Weise erzählt. Sein junges Lesepublikum hat natürlich sofort erkannt, was bei Bär an diesem Tag nicht stimmt. Sie verstehen die irritierten Blicke der anderen Tiere, sie schmunzeln wohlwissend vor sich hin, während Bär noch eine Weile ahnungslos durch den Wald tappt.
So wunderbar wie die Geschichte sind auch die Illustrationen von Erin Kraan, die sie begleiten. Großflächig und plakativ bringen sie die Handlung humorvoll rüber. Die verschiedenen Emotionen sind großartig aus den Tiergesichtern herauszulesen. So braucht Jory John gar nicht allzu viel darüber zu schreiben, da man das ja aus den Bildern herauslesen kann. Damit ergänzen sich Text und Illustration nicht nur, sie tragen einander, gehen eine Symbiose ein. Der Humor dieser Geschichte würde ohne das andere nicht funktionieren. Oder eben nur halb. Toll gelungen.

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