Im Wald kann man viele Schätze finden: Nüsse, Pilze, Beeren. Vor allem jetzt im Herbst freuen sich die Tiere darüber, denn nun heißt es, sich noch einmal richtig satt futtern, bevor der lange Winter kommt. Aber nicht jede Waldfrucht will sich fressen lassen. Manche können sehr hartnäckig sein. Von einer solchen harten Nuss erzählt Regi Widmer in ihrem Bilderbuch.
Eine harte Nuss
Der Herbst ist da und Siebenschläfer bereitet sich auf den Winter vor. Als er beim Bau seiner Winterhöhle eine große Nuss entdeckt, freut er sich riesig. Mit dieser Nuss will er sich noch einmal so richtig sattfuttern. Doch was ist das? Die Nuss ist ganz schön hart und will sich nicht öffnen lassen. Dabei ist Siebenschläfer doch so gut im Nüsseknacken. Vielleicht kann ja Eichhörnchen helfen? Mit seinen scharfen Zähnen sollte es ein Leichtes sein, die Nuss zu knacken. Doch Fehlanzeige, auch ihm will es nicht gelingen. Als auch der Specht an der Aufgabe scheitert, kommt ein Rabe vorbeigeflogen, schnappt sich die Nuss und fliegt mit ihr hinauf in den Himmel. Doch auch seine Anstrengungen bleiben erfolglos. Stattdessen kullert die Nuss vor die Füße des Eichelhähers, der sie ganz schnell als Vorrat für den Winter versteckt. Deswegen müssen Siebenschläfer, Eichhörnchen und Specht aber nicht hungern. Denn während sie dem Raben hinterher laufen, entdecken sie eine Stelle mit Bucheckern, Eicheln und anderen Köstlichkeiten. Nun wird so richtig geschlemmt, bis die Bäuche platzen!
Und die harte Nuss? Die hat der Eichelhäher über den Winter in seinem Versteck vergessen und als der Frühling kommt und der Siebenschläfer seine Augen öffnet, ist daraus ein kleiner, zarter Spross gewachsen.
Zauberhafte Waldgeschichte mit vielen Themen
Es muss nicht immer nur ein Thema oder eine Botschaft in einem Bilderbuch versteckt sein. Manchmal geht eine in eine andere über und formen damit gemeinsam eine vielschichtige Geschichte, die zugleich eines bleibt: unterhaltsam und fröhlich. Genau das trifft auf Regi Widmers „Knacknuss“ zu. Die Autorin verarbeitet in ihr gleich mehrere Themen, die zu wunderbaren Gesprächen mit Kindern anregen können. Sie beschreibt die Natur, schildert, wie sich Tiere auf den Winter vorbereiten, mit welchen Tricks sie an ihre Nahrung kommen. Sie erklärt aber auch den sich wiederholenden Kreislauf vom Kern zur Pflanze, die dann wiederum neue Früchte tragen wird. Und alles umspannt die wunderbare Botschaft über Hilfsbereitschaft und gegenseitige Unterstützung. Denn hätten nicht alle Tiere mit angepackt, dann hätten sie vielleicht die Stelle mit den vielen Herbstfrüchten gefunden. Ja, da nimmt selbst die Gemeinheit des Raben noch ein gutes Ende; wenn auch nicht unbedingt für ihn. Er geht nämlich leer aus.
So vereint also diese einfache Tiergeschichte ganz viele Themen, die zu wunderbaren Gesprächsrunden mit Kindern führen können. Aber nicht müssen, denn abseits davon bleibt das Buch vor allem eines: unterhaltsam und wunderschön anzuschauen. An letzterem haben natürlich die Illustrationen ihren Anteil. Wunderschöne, plakative Bilder zeigen eine herbstliche Waldkulisse, vor der sich Anstrengungen um das Futter abspielt. Wunderbar fügen sich die warmen Farben und Linien zu Bildern zusammen, die anzuschauen eine Freude ist. So ergänzen sich Text und Bild sehr gut und bieten ein tolles (Vor-)Leseerlebnis.
„Knacknuss“ von Regi Widmer ist eine lebendige Geschichte über einen kleinen Siebenschläfer, der eine Walnuss findet, die nicht knacken kann, aber mit Hilfe anderer Waldtiere trotzdem noch zu seinem Herbstschmaus kommt. Eine wirklich tolle Herbst- und Naturgeschichte, über die Natur, Tiere und die Bedeutung von Hilfe.
Details
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Erschienen:08/2025
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Umfang:32 Seiten
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Typ:Hardcover
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Altersempfehlung:3 Jahre
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ISBN 13:9783038931201
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Preis (D):29,80 €