Leono

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Wie ein kleines Chamäleon Freunde findet
von Anahita-Valia Bam, Lena Lackmann (Illustrator*in)
Rezension von Janett Cernohuby | 05. Dezember 2021

Freunde zu finden kann manchmal ganz schön schwer sein. Vor allem wenn man ein Chamäleon ist und jedes Mal sofort die Farbe seiner Umgebung annimmt. Das kann andere Tiere nicht nur irritieren, sondern sogar erschrecken. In solch einer Situation einen Freund zu finden, ist dann wirklich eine Herausforderung. Doch das kleine Chamäleon Leono schafft es dann doch noch. Wie, davon erzählt Anahita-Valia Bam in ihrem Bilderbuch „Leono“.

Eine besondere Freundschaft

Chamäleon Leono ist todunglücklich. Egal wie viel Mühe er sich gibt, es gelingt ihm einfach nicht, Freunde zu finden. Kein Wunder. Da Leono sich immer sofort seiner Umgebung anpasst, kann ihn niemand sehen, aber dafür hören, wenn er ruft. Und genau das ist sein Problem: Sobald er Tiere anspricht, sehen die nur eine sprechende Wurzel oder einen sprechenden Ast und laufen erschrocken davon. Leono ist am Boden zerstört, da trifft er auf Papagei Krawatte und Duftbiene Bellissima. Zwischen ihnen entwickelt sich nicht nur eine enge Freundschaft, auf die drei wartet auch ein besonderes Abenteuer. Ganz in der Nähe gibt es einen Jahrmarkt, auf dem zahlreiche Tiere in viel zu kleinen Käfigen eingesperrt sind. Leono, Krawatte und Belissima überlegen, wie sie diesen Tieren helfen können. Dank Leonos besonderer Gabe, sich seiner Umgebung mühelos anzupassen, haben sie auch schnell einen Plan zur Rettung der Tiere entwickelt…

Leono - Wie ein kleines Chamäleon Freunde findet

Über Freundschaft und die eigenen Stärken

„Leono - Wie ein kleines Chamäleon Freunde findet“ ist ein opulentes Bilderbuch. Farbenreich präsentieren sich seine Bilder, facettenreich die in der Handlung angesprochenen Themen. Zunächst dreht sich die Handlung darum, dass es Chamäleon Leono einfach nicht gelingt, Freunde zu finden. Das mach ihn ziemlich traurig und er verzweifelt an seiner Besonderheit, sich immer perfekt der Umgebung anpassen zu können. Diese wird für ihn regelrecht zur Belastung, da es ihn auch zur Einsamkeit verdammt. Doch dann kommt die Wende. Die Freundschaftssuche (mittlerweile hat Leono zwei Freunde gefunden) wird zur Suche nach der Ankerkennung seiner Stärken und seiner Selbst. Leono erkennt, dass sein Talent sehr viele Vorteile mitbringt. Nicht nur für ihn, sondern auch für andere. Denn es ist letztendlich das Talent sich so gut tarnen zu können, das die Tiere aus der Gefangenschaft befreit.
Anahita-Valia Bam erzählt diese Mutmachgeschichte mit viel Herz und einem fröhlichen Unterton. So manche spannende Situation wartet auf die jungen Leser*innen und Zuhörer*innen, die ganz still werden und gebannt zuhören. Was erleben Leono und seine Freunde als nächstes? Welches originelle Versteck wird das nächste Tier einnehmen? Jede Seite wartet mit einer neuen Überraschung auf das Publikum.
Lebendigkeit trifft aber nicht nur auf die Erzählung zu, sondern auch auf die Illustrationen von Lena Lackmann. Diese sind ein Feuerwerk der Farben. Bunt und leuchtend präsentiert die Illustratorin ihre Interpretation der Geschichte. Leono schwingt sich durch die Seiten, passt sich hier und dort an und so müssen auch die kleinen Betrachter*innen genau hinschauen, wenn sie das liebenswürdige kleine Chamäleon entdecken wollen. Die Bilder anzusehen macht genauso viel Spaß, wie die Geschichte zu lesen und dem Abenteuer zu folgen. Das Zusammenspiel zwischen Bildern und Text ist wunderbar gelungen.

Leono - Wie ein kleines Chamäleon Freunde findet

Mit ihrem Bilderbuch präsentiert Anaita-Valia Barn eine besondere Freundschafts- aber auch Mutmachgeschichte. Denn hier geht es nicht allein darum, dass ein Chamäleon Freunde sucht und findet, sondern, dass es auch lernt, sich selbst so anzunehmen, wie es ist und sein Talent als eine besondere Gabe und große Stärke zu akzeptieren. Beides gelingt und für kleine Bilderbuchfreunde präsentiert sich hier ein lustiges wie auch aufregendes Abenteuer.