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Max und die Eisbären

von Sue Hiegemann
Rezension von Janett Cernohuby | 03. April 2014

Max und die Eisbären

Gibt es sie noch? Die Abenteuergeschichten in denen Kinder Heldentaten vollbringen und ihren Mut unter Beweis stellen? Jene Abenteuer, die nicht auf dem Pausenhof stattfinden, in denen keine zerrütteten Familienverhältnisse oder Patchworkfamilien thematisiert werden? Ja, es gibt sie noch - zumindest verspricht uns das Sue Hiegemann in ihrem ersten Jugendroman "Max und die Eisbären".

Max Vater hat einen ganz besonderen Beruf. Er ist Kapitän auf einem Forschungsschiff, genannt Polarstern. Seine nächste Reise führt ihn zum Nordpol, wo er mit seinem Forschungsteam Eisbären beobachten und untersuchen will. Seit einem Referat für die Schule interessiert sich Max brennend für diese gewaltigen Tiere. Besonders bedrückt es ihn, dass der natürliche Lebensraum der Tiere durch das Schmelzen der Polkappen in Gefahr ist. Wo er Eisbären doch zumindest einmal selbst in freier Wildbahn erleben will. Daher sieht er die bevorstehende Forschungsreise seines Vaters als einmalige Chance. Er schleicht sich als blinder Passagier an Deck der Polarstern und hofft, unbemerkt bis zur Arktis zu gelangen. Doch sein Traum scheint schon kurz vor Norwegen zu platzen, als der Meteorologe Dr. Berthold ihn entdeckt. Doch Dr. Berthold versteht Max' Wunsch und unterstützt ihn sogar. So kommt der Junge seinem großen Traum ein Stückchen näher. Doch die nächsten Hindernisse warten bereits auf ihn. Als sie bei Spitzbergen auf Eisbären treffen und einen Forschungsgang an Land vorbereiten, möchte Max unbedingt dabei sein. Doch ein solcher Landgang bringt große Gefahren mit sich und so sind sich die Forscher einig, dass Max sie nicht begleiten darf. Doch sie haben nicht mit dem Kampfgeist des Jungen gerechnet. Und dann erlebt Max das größte Abenteuer seines Lebens...

"Max und die Eisbären" ist ein spannendes und kurzweiliges Kinderbuch. Es ist ein Abenteuer, wie es das in dieser Form lange nicht mehr gab. Sue Hiegemann erzählt vom Abenteuer eines Jungens, ohne dabei zu hinterfragen, wie realistisch selbiges ist. Es ist der Autorin egal, dass Max eigentlich noch zur Schule gehen müsste, dass das Schwänzen Konsequenzen haben könnte. Freilich, sein Verschwinden bleibt der Mutter nicht lange verborgen und sie beginnt sich große Sorgen zu machen. Doch auch dies wird auf unkomplizierte Art behandelt und aufgelöst. So können sich die Leser ganz auf das Abenteuer und die Reise zum Nordpol einlassen, ohne störende Hintergedanken und Reden über Verantwortung. Ein schlechtes Vorbild für die Jugend? Keineswegs, denn der Autorin geht es nicht um Vorbilder, sondern um das Schreiben eines Abenteuers. Und das ist ihr größtenteils gelungen. Die Seiten blättern sich fast von alleine um, man ist gefesselt von der ersten Seite an. Gebannt verfolgt man Max' Reise als blinder Passagier, seine Entdeckung und schließlich den weiteren Verlauf. Noch einmal hält man die Luft an, als das Forschungsteam an Land eine Eisbärin untersucht und anschließend aufgrund eines Schneesturm nicht zum Schiff zurückkehren kann.
Aber, ja leider gibt es ein aber, das Ende des Romans ist der Autorin nicht gänzlich gelungen. Es kommt zu plötzlich, zu überrumpelnd. Während man noch in den Erlebnissen des Landgangs steckt, den Schneesturm und die damit verbunden Probleme der Rückkehr auf das Schiff in den Knochen fühlt, ist das Buch und die Handlung plötzlich zu Ende. Max kehrt mit seinem Vater zurück nach Bremerhaven. Ganz klar, hier fehlt etwas. Eindrücke, Emotionen, wenigstens noch ein kleines Abenteuer, was diese spannende Reise ausklingen lässt. Vielmehr wirkt das Ende, als hätte man von der Handlung einen Teil weggeschnitten, der Autorin nicht gestattet, ihren Roman zuende zu schreiben.

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Doch trotz dieses abrupten Endes ist "Max und die Eisbären" ein spannendes und unterhaltsames Kinderbuch, das gleichzeitig auch zum Nachdenken anregt. Denn die Autorin spricht in ihm auch die Klimaerwärmung und das Schmelzen der Polkappen an, was auf uns alle Auswirkungen hat. Mit seinen 9,20 EUR ist das Kinderbuch freilich nicht gerade preiswert, aber lesenswert ist es auf jeden Fall.

Details

  • Autor*in:
  • Sprache:
    Deutsch
  • Erschienen:
    02/2013
  • Umfang:
    96 Seiten
  • Typ:
    Taschenbuch
  • Altersempfehlung:
    8 Jahre
  • ISBN 13:
    9783861962380
  • Preis (D):
    9,2 €

Bewertung

  • Gesamt:
  • Spannung:
  • Anspruch:
  • Humor:
    Keine Bewertung
  • Gefühl:
    Keine Bewertung