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Beim Thema Mode horchen viele Mädchen auf. Doch während sich die einen mit den neuesten Trends auskennen und entsprechend stylen, andere auf die Ratschläge ihrer Freundinnen angewiesen sind und wieder andere sich gar nicht dafür interessieren, gibt es auch eine Gruppe, die selbst gerne in diesem Bereich tätig werden und ihre eigene Kollektion schaffen möchte. Das im Coppenrath Verlag erschienene Designbuch "My World of Fashion" könnte diesen Mädchen dabei als Leitfaden dienen.

Karl Lagerfeld, Coco Chanel, Yves Saint Laurent - sie alle haben etwas gemeinsam. Sie sind berühmte Modeschöpfer, die der Szene ihren ganz persönlichen Stempel aufgedrückt haben. Wer in deren Fußstapfen treten will, der muss nicht nur Talent und Ideen besitzen, derjenige sollte auch über einige grundlegende Kenntnisse verfügen. Jene verspricht das Buch seinen Leserinnen zu vermitteln. Als unverzichtbares Basiswissen wird dabei die Kenntnis von Arbeitstechniken, Farben und Materialien angegeben, ebenso wie die Fähigkeit Zeichnen zu können - zumindest in Bezug auf Skizzen. Und so beginnt das Buch damit, Basiswissen über das Zeichnen von Figurinen zu vermitteln. Proportionen, Körperhaltung und Kopf stehen dabei besonders im Vordergrund. Man findet nützliche Tipps und Tricks, Platz zum Üben und natürlich dazugehörige Aufgabenstellungen. Weiter geht es mit der Farblehre und Materialkunde - und nun ist man eigentlich auch schon mitten im Modedesign. Schrittweise wird erklärt, wie man eine eigene Kollektion entwirft, welche Punkte zu beachten sind, welche Accessoires zur Kollektion unbedingt dazugehören. Auch hier wird immer wieder auf die Stoff- und Farbwahl hingewiesen. Steht dann die eigene Kollektion, darf man sogar schon einmal von einer Modenschau träumen - auf jeden Fall kann man mit Hilfe des Buches eine solche zumindest planen und in Gedanken durchspielen. Den Abschluss des Buches macht ein sehr umfangreicher Skizzenblock, anhand dessen man üben, üben und noch mehr üben kann. Zahlreiche leere Seiten laden dazu ein, erste Ideen zu Papier zu bringen.
Zwischen all den Informationen rund um die Modeschöpfung gibt es immer wieder Hintergrundwissen zu bedeutenden Modeschöpfern und über ihren Einfluss auf die Modewelt.

Ob man das vorliegende Buch als ernstzunehmendes Werk zum Thema Modedesign heranziehen kann, vermögen wir nicht zu sagen. Dafür fehlt uns definitiv der Einblick in dieses Berufsfeld. Aber wir können eines mit Sicherheit sagen: Es ist ein gut durchdachtes und strukturiertes Sachbuch für junge Mädchen, die in die Welt des Modedesigns hineinschnuppern wollen. Denn die Autorinnen vermitteln durchaus einen ersten Einblick, was man können muss, um diesen Berufsweg ernsthaft zu verfolgen. Immer wieder findet sich der Hinweis, überall nach Ideen und Inspiration zu suchen; in Modezeitschriften zu blättern, Boutiquen zu besuchen, sich mit den angesagten Designern auseinanderzusetzen - und natürlich stets seinen eigenen Skizzenblock für Notizen dabeizuhaben.
Viele Themen scheinen auf den ersten Blick ein wenig vereinfacht dargestellt. Beispielsweise das Zeichnen von Figurinen. Liest man sich die Texte durch, klingt es wirklich danach, dass jeder zeichnen kann. Probiert man es dann aber selbst aus, muss man dann doch einräumen, dass es nicht so leicht geht. Gleiches gilt sicherlich auf für andere Themen. Auf der anderen Seite kann man dem Buch eine gewisse Ernsthaftigkeit nicht absprechen. Denn auch wenn die Texte kurz gehalten sind und es auf den ersten Blick mehr Raum zum Zeichnen und Entwerfen gibt, wer aufmerksam liest, erkennt, dass dieses Werk sehr viel Selbstständigkeit und Eigeninitiative von der Leserin abverlangt. Es wird einem also rasch klar, ob man nun wirklich das Zeug zum Designen hat oder nicht. Man kann das Werk also als einen ersten Schnupperkurs in den Beruf bezeichnen.
Zur Aufmachung kann man insgesamt nichts sagen. Wie bereits angedeutet, ist das Werk gut strukturiert und geht schrittweise vor. Die Texte sind kurz aber aussagekräftig. Immer wieder werden den Leserinnen Aufgaben gestellt, in denen sie einerseits ihr bisheriges Können testen, aber auch erweitern und vertiefen können. An einigen Stellen müssen sie sich Gedanken über die eigene Motivation machen und diese zu Papier bringen. Die abschließenden freien Seiten, die im Buch selbst als Skizzenblock bezeichnet werden, bieten abschließend dann viel Raum zum Üben.
Dass wir übrigens immer von Leserinnen sprechen, liegt daran, dass das Buch eine weibliche Note besitzt und auch eher das weibliche Geschlecht anspricht.