Reiterhof Dreililien

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Mit ihrer Jugendbuchreihe "Reiterhof Dreililien" schuf Autorin Usula Isbel zwischen 1983 und 1994 eine Jugendbuchreihe, die sich auch heute noch großer Beliebtheit erfreut. In ihr wird die Geschichte des jungen Mädchens Nell erzählt, das nach dem Tod ihrer Mutter mit ihrem Vater aufs Land zieht. Ihre anfängliche Abneigung schlägt schon bald in Begeisterung um, als sie auf dem Reiterhof nicht nur gute Freunde sondern auch ihre Liebe zu Pferden entdeckt. Insgesamt zehn Romane gibt es, von denen im Egmont Schneider Verlag Teil vier und fünf als Sammelband erschienen sind.

Der Sommer hält Einzug im Reiterhof Dreililien und bringt viele neue Aufgaben und Herausforderungen mit sich. Dies wird bereits in den Pfingstferien deutlich. Nicht nur viele Schüler haben sich zu Reitferien angemeldet, auch ist Mikeschs Vater schwer erkrankt. Dies zwingt den Reitlehrer, für einige Tage Dreililien zu verlassen. Sehr schnell wird Nele und ihren Freunden klar, wie dringend eine weitere Hilfskraft benötigt wird. Gleichzeitig fehlt ihnen aber das nötige Geld, um eine solche Person auch bezahlen zu können. Als dann auch noch das Gerücht aufkommt, Mikesch würde den Hof verlassen, sieht die Zukunft von Dreililien alles andere als rosig aus.
Nach diesem aufregenden Sommer bleibt Nell nur wenig Zeit, um durchzuatmen. Der Herbst steht vor der Tür und hält viele traurige Überraschungen bereit. Als eines von Nells Schützlingen an einer scheinbaren harmlosen Augenentzündung erkrankt, ahnt noch niemand, welche schwerwiegenden Folgen dies für den Jährling und einige andere Fohlen hat. Doch schon bald wird eine schwere und ansteckende Krankheit diagnostiziert, welche sogar den Tod der Tiere nach sich zieht.

"Sommer der Entscheidungen" ist nicht ein wunderschönes Jugendbuch für alle Pferdebegeisterte Leserinnen. Die Liebe zu Tieren und der Natur steht in diesen Büchern an erster Stelle. Stets sind die Reiter darauf bedacht, für ihre Pferde nur das Beste zu tun und vermitteln dieses Verhalten und Handeln auch an ihre Schüler weiter. Gleichzeitig sehen sie auch nicht nur zu, wie andere ihre Tiere schlecht behandeln, sondern sind auch bereit, dagegen zu protestieren. Dafür organisieren sie auch schon mal die eine oder andere Demonstration.
Neben Tierliebe ist natürlich Freundschaft und Toleranz ein weiteres großes Thema. Dies wird besonders in "Sommer im Tal" deutlich, in denen Mikesch seine Treue zu Dreililien beweist und auf Reichtum und Ruhm verzichtet. Zudem lernen die jungen Leute, anderen eine Chance zu geben. Ihr neuer Helfer Helge hatte eine schwierige Kindheit und saß sogar schon im Gefängnis. Trotzdem geben sie ihm die Chance, sein Leben zu ändern und bieten ihm somit eine neue Perspektive, auch wenn er diese anfangs nicht zu nutzen weiß.
Die Sprache des Buches richtet sich vor allem an junge Mädchen. Sie ist schlicht aber gleichzeitig blumig. Personen, Orte und Situationen werden angemessen beschrieben und geschildert, so dass die jungen Leser sich einerseits ein sehr deutliches Bild machen können, aber andererseits auch nicht durch zu lange Erläuterungen gelangweilt werden. Dadurch entsteht ein gleichbleibender Spannungsbogen, der zu keinem Zeitpunkt nachlässt.
Geschrieben sind die Bücher übrigens in der Ich-Form. Die Protagonistin Nell erzählt von ihrem Leben auf dem Reiterhof, ihren Freuden wie auch ihren Sorgen. Das vermittelt den Lesern das Gefühl, hautnah dabei zu sein, quasi dem jungen Mädchen direkt über die Schulter zu blicken. Dies verleiht dem Buch zusätzliche Spannung, die einen, einmal mit dem Lesen begonnen, das Buch nur schwer aus der Hand legen lässt.

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