Wer hat an der Zeit gedreht?

von Alexander Smoltczyk
Rezension von Janett Cernohuby | 17. September 2015

Wer hat an der Zeit gedreht?

Wie unsere Zukunft wohl aussieht, das Leben in ihr? Welche technischen Neuerungen wird es geben? Ob man wohl in der Zukunft durch die Zeit reisen kann? Alexander Smoltczyk greift diesen Gedanken auf und lässt Menschen, anstatt durch Länder einfach durch die Zeit reisen. Schulausflüge gehen nicht mehr in die Berge oder auf Bauernhöfe, sondern ins Mittelalter oder in unsere Gegenwart. "Wer hat an der Zeit gedreht?" heißt sein Jungmädchenroman  der voller futuristischer Gedanken steckt.

Als wäre es nicht schon schlimm genug, dass die Sommerferien vorbei sind, startet das neue Schuljahr für die elfjährige Greta auch noch furchtbar einsam. Ihre beste Freundin ist weggezogen und von nun an wird ihr Platz im Klassenzimmer leer sein. Doch bevor Greta noch lange darüber traurig sein kann, betritt ein fremdes Mädchen die 6b. Sie stellt sich als Zola vor, die für einen Monat bei ihrer Tante zu Besuch ist. Greta freundet sich schnell mit Zola an, doch irgendwas ist seltsam an ihr. Damit sind nicht nur Zolas Haare gemeint, die sich immer wieder neu verfärben, glatt herabhängen oder in wilder Lockenpracht erstrahlen. Nein, Zola redet auch noch seltsam, kann nicht fotografiert werden und scheint noch nie mit einem Auto gefahren zu sein. Greta stellt ihre neue Freundin zur Rede und erfährt ein unglaubliches Geheimnis!

Man ahnt es schon, Zola kommt natürlich aus der Zukunft und sie bringt so manche zukünftige Errungenschaft mit. Natürlich darf sie mit darüber reden, beziehungsweise eigentlich nur mit einer Person. Und selbst diejenige muss am Ende einen "Kaugummi des Vergessens" kauen und kann sich danach an nichts mehr erinnern.
Aber es kommt, wie es kommen muss: Durch einen unglücklichen Zufall erfährt ein Dritter von Zolas Zeitreise, was jede Menge Ärger und Verwirrung bedeutet. Beide Mädchen versuchen das Problem wieder gerade zu rücken und kommen dabei natürlich in so manch witzige und brenzlige Situation. Für junge Leserinnen entfaltet sich hier eine kurzweilige, spannende und witzige Geschichte. Besonders schön an ihr ist, dass es mal nicht um Glitzer, Mode und Jungs geht. Nein, alles ist erfrischend natürlich, wenngleich futuristisch angehaucht. Greta darf ein bisschen in zukünftige Errungenschaften hineinschnuppern, während Zola sich über altmodische Gepflogenheiten und Gerätschaften wundern darf. Dazu zählen die Fahrt in einem Auto mit Lenkrad, langweilige Kleidung, die sich den ganzen Tag nicht verändert, Spaßanrufe bei Bundeskanzlerin und Papst und der Besuch eines Freizeitparks. Alles in allem wechseln sich hier witzige Szenen mit spannenden ab.
Erzählt wird das Abenteuer von Greta selbst und aus der Ich-Perspektive. So sind Leserinnen noch ein Stück näher an der Protagonistin, können sich leichter mit ihr identifizieren. Greta ist ein sehr sympathisches, natürliches Mädchen, genauso wie Zola. Beide verbindet etwas über die Zeit hinaus, wie Zola zum Ende des Buches feststellt. Zola ist nicht minder natürlich als Greta und kommt auch im Buch zu Wort. Wir dürfen Auszüge aus ihren Tagebüchern lesen und so das Mädchen mit seinen Wünschen und Träumen etwas besser kennenlernen.

Zusammengefasst ist "Wer hat an der Zeit gedreht?" ein kurzweiliger, witziger und sehr unterhaltsamer Roman für Leserinnen ab elf Jahren. Er erzählt nicht nur von zwei Mädchen, die durch die Zeit hinweg Freundinnen werden, sondern regt auch dazu an, sich vorzustellen, wie es in der Zukunft aussehen könnte. Alles in allem ist hier Lesespaß und tolle Unterhaltung geboten, weswegen wir das Buch jungen Leserinnen sehr empfehlen können.

Details

  • Verlag:
  • Sprache:
    Deutsch
  • Erschienen:
    08/2015
  • Umfang:
    219
  • Typ:
    Hardcover
  • Altersempfehlung:
    10 Jahre
  • ISBN 13:
    9783791519678
  • Preis (D):
    12,99 €

Bewertung

  • Gesamt:
  • Spannung:
  • Anspruch:
  • Humor: