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Der Pyjama ist angezogen, die Zähne sind geputzt und auch die Gute-Nacht-Geschichte ist vorgelesen. Eigentlich fallen dem Kind schon die Augen zu - doch dann fällt ihm etwas ganz ein: Wo ist sein Lieblingskuscheltier? Viele Eltern kennen diese abendliche Szene, wenn plötzlich eine hektische Suche beginnt und an Schlaf lange nicht zu denken ist. Das Bilderbuch "Wo ist Bär?" greift genau dieses Thema auf und setzt es wundervoll für Kinder ab drei Jahren um.

Es ist Schlafenszeit doch ein kleiner Junge wühlt gerade seine Kissen durch. Was er sucht? Seinen Bären, denn ohne ihn kann er nicht schlafen. Doch wo ist Bär? Er ist nicht in der Kommode, nicht im Regal und nicht unter dem Sofa. Das Kind sucht überall, lässt kein Zimmer, keine Ecke und nicht einmal den Garten aus. Doch Bär bleibt verschwunden. Das Kind wird immer trauriger, denn es vermisst sein liebstes Kuscheltier, das ihn immer tröstet. Doch dann sieht es, wo der Bär es sich gemütlich gemacht hat und endlich können beide aneinander gekuschelt einschlafen.

"Wo ist Bär?" ist ein Bilderbuch mit unglaublich hohem Identifzierungsgrad. Wohl jede Familie kennt die Suche nach dem geliebten Kuscheltier, jedes Kind stand schon einmal vor der Situation, dass es unauffindbar schien. Der Schmerz über den (vorübergehenden) Verlust ist groß, die Verzweiflung ebenso. Da hilft kein Trost und kein Ersatz, sondern nur die intensive Suche.
Jonathan Bentley erzählt diese bekannte und vertraute Szene wunderbar gefühlvoll aber auch humorvoll. Mit einem Augenzwinkern lässt er den kleinen Jungen jeden Winkel des Hauses nach seinem Bären absuchen. Doch wir sehen noch etwas anderes in den Bildern. Wir sehen einen riesengroßen Bären, der durch die Szenerie huscht. Doch nicht offensichtlich für den Jungen. Nein, der Bär hält sich immer im Hintergrund. Mal sehen wir seine riesenhafte Pranke, dann seine Ohren, ein anderes Mal seinen Körper. Bär ist immer bei dem Jungen, selbst wenn er ihn gerade nicht findet.
Die Verzweiflung des kleinen Jungen ist groß und für den Betrachter des Buches deutlich spürbar. Je länger er sucht, desto trauriger und verzweifelter wird er. Dabei liegt sein Bär letztendlich doch genau vor seinem Bett! - An dieser Stelle werden Eltern sicherlich schmunzeln, denn auch das ist eine Erfahrung, die  sie schon mehr als einmal gemacht haben. Das geliebte Kuscheltier wird verzweifelt gesucht, dabei sitzt es genau vor unserer Nase.
Das Bilderbuch lebt von seinen großflächigen und ausdrucksstarken Illustrationen. Auf viele Worte wird hier verzichtet und oftmals sind es nur zwei Sätze, welche die Szene begleitet. Die Bilder zeigen plakativ das Haus mit den verschiedenen Ecken, in denen gesucht wird. Ein wunderschöner Pinselstrich in einem nostalgisch anmutenden Stil verleiht den Illustrationen Charme, Atmosphäre und viel Gefühl.

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