Belladonna

Belladonna: Die Berührung des Todes

von Adalyn Grace
Rezension von Stefan Cernohuby | 17. Juli 2024

Belladonna: Die Berührung des Todes

Es gibt oft verschiedene Begrifflichkeiten für die gleichen Dinge. Zum Beispiel für die Tollkirsche. Diese giftige Pflanze, die schon im Mittelalter zu medizinischen Zwecken eingesetzt wurde, war bekannt für die pupillenvergrößernde Wirkung ihres Safts. „Belladonna“, also „schöne Frau“, war daher eine andere Bezeichnung für sie. Und genau so lautet auch der Titel des Romans von Adalyn Grace.

Signa Farrow ist noch ein Baby, als ihre Familie und alle ihre Gäste während einer Feier Opfer eines Giftanschlags werden. Doch als in ihrem Fall der Tod kommt, stirbt sie nicht. Sie kann nicht sterben. Weder als sie mit fünf Jahren unabsichtlich die Treppe hinunterstürzt, noch einige Jahre später, als sie von einer Klippe springt. Als sie damit beginnt, mit Gift zu experimentierten, stellt sie fest, dass sie den Tod sehen kann. Und auch immer, wenn dieser jemanden zu sich holt, wie beispielsweise ihre geliebte Großmutter. Eines Tages stellt sie fest, dass sie mit ihm sprechen kann – und in dem halbtoten Zustand, die sie dafür benötigt, auch einen Teil seiner Fähigkeiten nutzen kann. Etwas, das sie zutiefst schockiert. Zum Glück wird sie von einem Verwandten nach Thorn Grove eingeladen, das ein großes Herrenhaus ist. Doch auch dort ist der Tod allgegenwärtig. Nachdem ihre Mutter von einer schrecklichen Krankheit dahingerafft wurde, scheint diese nun auch ihre Tochter befallen zu haben. Signa versucht zu helfen, stellt dabei aber nicht nur fest, dass tatsächlich Geister im Haus spuken, sondern auch, dass Blythe in Wahrheit vergiftet wird. Denn mit Belladonna kennt sich Signa mittlerweile aus. In einem Haus, in dem sie nicht weiß, wer der Täter sein könnte, trifft sie auf Blythes Bruder Percy, den Bediensteten Silas und immer wieder auf den Tod, der immer anhänglicher und mitteilsamer zu werden scheint.

„Der Tod und das Mädchen“ war schon ein Klavierstück, ein Streicherquartett und eine Comicreihe. Trotzdem ist es eine Geschichte, die offenbar immer interessant bleibt. Insbesondere Geheimnisse, Zwischenwelten und Geistert sowie mehrere potenzielle Romanzen inmitten etwas morbiden Umfelds, das weckt Interesse. Offenbar auch beim Zielpublikum, hat es das Werk, das hierzulande bei ArsEdition erschienen ist, doch tatsächlich auf Platz 1 der Spiegel Bestseller-Liste geschafft. Romantasy ist generell am Vormarsch, wobei das Werk hinsichtlich des romantischen Aspekts sehr geradlinig ist. In einer mittelalterlichen Welt und besonders im adligen Teil des Volks angesiedelt. Rollenbilder sind klar verteilt, man führt Frauen in die Gesellschaft ein, dann heiraten sie. Wenn sie nicht gerade vergiftet werden oder einen Fluch auf ihnen lastet. Das Buch punktet durch gezielten Einsatz phantastischer Elemente, wie eines personifizierten Todes, Geistern und den unerklärlichen Fähigkeiten der Protagonistin, die selbst den erwähnten Tod vor ein Rätsel stellen. Und natürlich durch romantische Elemente, die verschiedene Charaktere miteinander verbinden. Wer gerne spannende, phantastische und romantische Pageturner ohne großen Tiefgang mag, ist hiermit sicher gut beraten.

„Belladonna – Die Berührung des Todes“ ist ein Roman von Adalyn Grace, der nicht nur romantische, sondern auch übersinnliche und teils auch morbide Elemente in die Handlung integriert. Ein Mädchen, das nicht sterben und mit dem Tod sprechen kann, wird in eine Art Kriminalfall, der gleichzeitig auch ein Familiengeheimnis ist, verwickelt. Der Tod und das Mädchen.

Details

Bewertung

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  • Humor:
  • Gewalt:
  • Gefühl:
  • Erotik:

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