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Die Kinderbücher unserer Kindheit üben einen besonderen Reiz aus. Vielleicht ist es auch nur Nostalgie, die Sehnsucht nach den vergangenen Tagen unserer Kindheit. Umso schöner ist es natürlich, wenn Kinderbuchverlage zwischen all den neuen Titeln auch hin und wieder einen alten auflegen. Der Beltz KinderbuchVerlag tut dies regelmäßig mit den Büchern der ehemaligen DDR, darunter Werner Lindemanns "Das Schneeflöckchen".

Eine kleine Schneeflocke fällt vom Himmel und landet sanft auf einer Fensterbank. Doch da möchte sie gar nicht sein. Viel lieber würde das Schneeflöckchen bei den Kindern sein, die mit dem Schlitten den Hügel hinunterrodeln. Darum bittet das Flöckchen den Wind, es dorthin zu tragen. Eine Reise über Dächer, Zäune und Winterlandschaften beginnt.

"Das Schneeflöckchen" ist ein herziges Pappbilderbuch für Kinder ab drei Jahren. Es ist aber auch ein altes Kinderbuch, das erstmals 1981 erschienen ist. Das ist in seiner Art und in seinem Stil ganz unverkennbar. In Versform erzählt Werner Lindemann die Geschichte der kleinen Schneeflocke, die lieber auf dem Rodelberg liegen würde, anstatt auf der Fensterbank. Es zieht sie dorthin, wo Kinder sind und Spaß haben. Bis dahin hat es aber eine längere Reise vor sich, die auf jeder Seite mit den gleichen Worten begonnen wird. Durch dieses Stilmittel fängt der Autor die Aufmerksamkeit der Kinder ein. Sie hören zu, sie warten darauf den Satz "Wind, lass mich doch lieber sitzen, wo Kinder mit dem Schlitten talwärts flitzen.", aufsagen zu können. Denn einprägen werden sie sich ihn ganz schnell. So erzählt der Autor mit einfachen und verständlichen Worten eine kleine Wintergeschichte.
Begleitet werden die Verse von großflächigen Illustrationen, die klassisch und typisch für die Zeit ihrer Entstehung sind. In ihnen ist die winterliche Stimmung treffend eingefangen. Dicke Schneeflocken fallen vom Himmel und man kann den Winterwind, der sie davonträgt, fast auf der eigenen Haut spüren. Die dargestellten Szenen sind typische Winterlandschaften. Eingeschneite Wiesen und Bäume, vom Schnee bedeckte Dächer und warm angezogene Kinder. Der Winter ist definitiv spürbar.