Der kleine Fuchs

Antolin Quiz
von Edward van de Vendel, Marije Tolman
Rezension von Janett Cernohuby | 12. Juli 2020

Der kleine Fuchs

Das Leben steckt voller Abenteuer und aufregender Dinge, die man entdecken möchte. Es steckt aber auch voller Gefahren, vor die Eltern ihre Kinder warnen und bewahren wollen. Nicht immer hören Kinder auf die Eltern, manchmal tun sie trotzdem, was man ihnen verbietet. Oft geht es gut, manchmal stürzen sie aber auch. So wie der kleine Fuchs in Edward van de Vandels und Marije Tolmans Kinderbuch.

Wie ein Traum...

…zieht sein bisheriges Leben am kleinen Fuchs vorbei. Gerade noch tollte er herum, jagte zwei Schmetterlingen hinterher, jetzt liegt er nach einem Sturz am Boden und träumt. Er träumt von früher, als er noch ganz klein war und mit seinen Geschwistern eng aneinander gekuschelt im Fuchsbau lag. Als er mit ihnen spielte und sich zum ersten Mal hinaus wagte. Er träumt davon, wie der Wind durch sein Fell weht, träumt von Wald, Moos und kleinen Tiere, die man fressen kann. Er träumt davon, wie sein Papa ihn vor den Gefahren warnt, die in der Welt lauern. Gefahren, bei denen man stürzen und sich verletzen kann.

Der kleine Fuchs

Poetisches Bilderbuch

Edward van de Vendel und Marije Tolman erzählen in „Der kleine Fuchs“ eine sehr poetische und feine Geschichte von Träumen und der Erinnerung, von der Kindheit und vom Entdecken, aber auch vom Lernen und Verstehen. Es ist eine Geschichte, die mit wenigen Worten auskommt, zwischen denen aber so viel mehr steht. Wir begleiten den Fuchs in die frühesten Tage seines Lebens und erinnern uns mit ihm zusammen an diese Zeit. Eine Zeit, in der der kleine Fuchs die Welt entdeckt, unglaublich viele Eindrücke, Gerüche, Erfahrungen sammelt. Fast spürt man all diese selbst, so poetisch, so realistisch wird die Erinnerung erzählt.
Dabei sind es aber nicht nur die Worte, die stark und nachdrücklich auf die Leserschaft wirken, sondern auch die Bilder. Es sind keine knalligen Bilder, sondern unglaublich atmosphärische und künstlerisch hochwertige Szenendarstellungen. Wir sehen Fotos, deren Farben stark reduziert sind und die fast wie Negative wirken. Dort hinein wurden der Fuchs und andere Tiere gezeichnet. Auch hier sind es wieder simple, einfache Zeichnungen, die durch gezielt gesetzte Striche und Linien eine große Wirkung auf den Betrachter erzielen. Diese Bilder in Kombination mit dem poetisch formulierten Text wirken auf die Leserschaft und lassen sie eintauchen in die Erinnerungen des kleinen Fuchs‘. Man kann viel herauslesen, manches hineininterpretieren und erhält so eine Geschichte mit unglaublicher Tiefe und vielen Möglichkeiten, zu Eltern-Kind-Gesprächen.

Der kleine Fuchs

„Der kleine Fuchs“ ist ein poetisches und äußerst atmosphärisches Kinderbuch über einen kleinen Fuchs und seinen großen Traum. Er träumt aber nicht von der Zukunft, sondern von der Vergangenheit. Seiner Vergangenheit mit Eltern und Geschwistern, mit mahnenden Worten und den Warnungen vor den Gefahren, die in der Welt lauern.

Details

Bewertung

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