Der Weihnachtosaurus

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Was wäre Weihnachten ohne den Weihnachtosaurus? Richtig, langweilig! Denn der urzeitliche Gefährte des Weihnachtsmanns ist mittlerweile genauso wichtig wie der rotgewandete Gabenbringer selbst. Auch in diesem Jahr müssen wir nicht auf ihn verzichten, denn Tom Fletcher verzaubert uns mit einem weiteren Abenteuer. Und das hat es in sich!

Humbug!

Ein Wort, dass fast schon vergessen war, wenn Charles Dickens es nicht mit einer Weihnachtsgeschichte gerettet hätte. Der mittlerweile wohl bekanntesten, schon viele Mal adaptierten, nacherzählten, neuinterpretierten und oft referenzierten. Auch vor dem Weihnachtosaurus macht Ebenezer Scrooge nicht Halt. Im Gegenteil, bei ihm schöpft er aus den Vollen und hat dabei fast Erfolg.
Was ist geschehen?

In diesem Jahr singt William Trudel bei den Himmlischen Chorglöckchen mit. Geht es nach seinem Vater, soll er sogar den Solopart bei der alljährlichen Aufführung bekommen. Doch im entscheidenden Moment traut sich William nicht und so bekommt ein anderer Junge den Solopart. Völlig niedergeschlagen geht William nach Hause, weiß nicht so recht, wie er seinem Vater von dem verpatzten Vorsingen erzählen soll. Da entdeckt er eine seltsame Bibliothek, die ihm zuvor noch nie aufgefallen ist. Neugierig und um etwas Zeit zu schinden, stöbert er durch die Regale der Vorabend-Bücherei und entdeckt dort eine Ausgabe der berühmten Weihnachtsgeschichte von Charles Dickens. Doch weder die Bücherei noch dieses besondere Buch haben Gutes im Sinn und so schleicht schon bald eine unheimliche Gestalt durch die Straßen und vertreibt mit einem lauten „Bah! Humbug“ jegliche Weihnachtsstimmung. Plötzlich ist den Menschen das Weihnachtsfest völlig egal. Weihnachtsbäume, Schmuck und Plätzchen landen im Mülleimer. Das können William, die ganze Familie Trudel und natürlich der Weihnachtosaurus nicht zulassen. Sie müssen Scrooge aufhalten, bevor Weihnachten für immer zu Humbug verkommt.

Eine Weihnachtosaurus-Geschichte

Es ist also wieder einiges los bei William Trudel und dem Weihnachtosaurus. Mit dem vierten Band kehrt Tom Fletcher in den gewohnten Erzählstil der Reihe zurück. Nachdem es im Vorgängerband hauptsächlich um den Weihnachtsdino ging, während die anderen Charaktere stark in den Hintergrund rückten, bekommen sie im vierten Abenteuer wieder mehr Beachtung. Humorvoll, witzig, spannend und mit ganz viel Lichterketten, Lametta und vor allem Weihnachtsmagie kommt es zu seiner Fangemeinde. Ebenfalls dabei hat es einen wohlbekannten Bösewicht, Ebenezer Scrooge. Der ist zwar eigentlich eine Romanfigur, aber an Weihnachten passieren ja bekanntlich Wunder.
Neben unterhaltsamen Themen gibt es aber auch manches zum Nachdenken. Da sind etwa die einleitenden Ereignisse um William und sein Vorsingen bei den Himmlischen Chorglöckchen. William liebt, genau wie sein Vater, Weihnachten und versucht ihm in allem nachzueifern. Das führt aber auch zu hohen Erwartungen und großem Druck, der auf dem Jungen lastet. Jeder erwartet, dass William genau wie sein Vater ist, dass er mit der gleichen Freude und dem gleichen Gesangstalent die Weihnachtszeit begleitet. Und eigentlich möchte William das auch. Dennoch wird der Druck irgendwann zu groß für ihn und führt schließlich zu dem, was das eigentliche Abenteuer einleitet. Es gehlt also nicht nur um die Rettung von Weihnachten, sondern in gewisser Weise auch Williams.
Einmal mehr übernimmt Simon Jäger die Rolle des Lesers. Seine Stimme ist mittlerweile fest mit den Abenteuern des Weihnachtosaurus verbunden. Auch im vierten Teil lässt er die bunte Weihnachtswelt wieder gekonnt zum Leben erwachen. Meisterhaft vermag seine Stimme Humor, Drama und Spannung zum Ausdruck zu bringen, was die Lesung insgesamt zu einem Hörvergnügen macht.

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