Ohrwürmchen

Die Olchis und die große Mutprobe

von Erhard Dietl
Rezension von Janett Cernohuby | 27. Januar 2016

Die Olchis und die große Mutprobe

Mit Mutproben wollen manche Kinder beweisen, dass sie taff genug sind, um in einer Gruppe oder Bande mitzumachen. Andere dagegen  nutzen ihre Machtposition aus, um andere zu schikanieren. Egal wie, Mutproben sind dumme Spiele, die entweder böse enden oder aber die  Situation umkehren können. So wie im olchigen Abenteuer "Die Olchis und die große Mutprobe".

Die Olchi-Kinder besuchen ihre Tante Olga, die an der Nordsee lebt. Doch ihr Urlaub beginnt nicht gerade lustig. Denn ihr Cousin Otello begrüßt sie eher unfreundlich. Er erzählt ihnen von seiner Bande, den schwarzen Muscheln. Natürlich wollen die Olchi-Kinder dazugehören. Doch dafür müssen sie erst drei gefährliche Mutproben bestehen. Sie sollen von einem hohen Felsen springen, frische Pfirsiche essen und sich sogar mit Parfümseife waschen! Tapfer hangeln sich die Olchi-Kinder von einer Mutprobe zur nächsten. Am Ende soll nun Otello beweisen, wie mutig er selbst ist.
In der zweiten Geschichte finden die Olchi-Kinder ihre Haustiere stinkefurzlangweilig. Die Frösche haben keine Lust zum springen, die Ratten dösen, die Fliegen fallen beim Geruch der Olchis tot um und Feuerstuhl darf auch nicht geweckt werden. Da taucht ein kleiner, niedlicher Hund auf der Müllkippe auf.

Die Olchis sind mal wieder in voller Fahrt und zeigen mit zwei Geschichten, wo der Geruch langweht. Dabei stellt "Die große Mutprobe" die Hauptgeschichte dar. Sie zieht sich über den größten Teil des Hörbuchs, während "Der Schmuddelhund" eine kurze acht-Minuten-Geschichte ist. Trotzdem sind beide sehr lustig und unterhaltsam. Wie immer leben die Geschichten durch das völlig andere Wesen und Verhalten dieser kleinen grünen Kerle. Doch wenngleich diese den Dreck, Gestank und Müll so sehr lieben und sich dadurch von uns unterscheiden, haben sie auch etwas mit uns gemeinsam. Sie spielen gerne, lieben das Verreisen, Haustiere und lassen sich auch auf Mutproben ein. Doch anders als in vielen Geschichten zu diesem Thema erhebt Erhard Dietl nicht den mahnenden Zeigefinger und erklärt, wie dumm Mutproben sind, was dabei passieren kann und, dass man auch ohne diese Freunde finden kann. Er nimmt das Behauptungsspiel hin und lässt auch seine Olchis daran teilnehmen. Zwar sind die gestellten Aufgaben dämlich, aber keineswegs gefährlich. Am Ende kommt freilich alles etwas anders und der Spieß wird umgedreht. Nun müssen sich nicht mehr die Neuankömmlinge behaupten, sondern der Aufgabensteller selbst. Und der hat - wie auch im realen Leben oft der Fall - nur eine große Klappe. Wenngleich Erhard Dietl vielleicht nicht mit dem erhobenen Zeigefinger von Mutproben abrät, so macht er auf andere Art deutlich, dass man Freundschaft und Dazugehörigkeit nicht mit albernen Prüfungen findet.
Die zweite Geschichte dreht sich um das bei Kindern ebenfalls sehr beliebte Thema Haustiere. Den Olchi-Kindern ist langweilig und sie hätten gerne ein Haustier zum Spielen. Auch in dieser Geschichte stehen wieder der Spaß und die Unterhaltung im Vordergrund und nicht das Ermahnen, wie viel Verantwortung so ein Haustier doch mit sich bringt.
Gelesen wird das Hörbuch von Robert Missler. Um den Geschichten noch mehr Tiefe zu verleihen, wurden sie mit vielen Geräuschen und Musik untermalt. Einzig das einleitende "Was ist ein Olchi" fehlt - klar, Fans der Reihe kennen dieses Kapitel sowieso in- und auswendig. Aber trotzdem gehört es dazu und fehlt irgendwie.

Zusammengefasst ist "Die Olchis und die Mutprobe" ein weiteres tolles Abenteuer der kleinen grünen Wesen von der Müllhalde bei Schmuddelfing. Kinder lieben die Olchis seit vielen Jahren und daher werden sie auch dieses Hörbuch sofort lieben. Verständlich, da es sich um eine rundum gelungene Produktion handelt.

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