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Eltern und Verwandte sind Vorbilder für Kinder, die sich nicht selten wünschen, in deren Fußstapfen zu treten. Doch was tun, wenn man dafür nicht das Talent mitbringt? Wenn etwas fehlt, um genauso zu sein wie die großen Vorbilder? Nicht verzagen, sagt Nicole Pirker und zeigt in einer Mutmachgeschichte, warum.

In jedem schlummert ein anderes Talent

Familie Gürtelmull ist bekannt für ihre Geschichten, die sie Nacht für Nacht den anderen Tieren erzählen. Begeistert lauschen sie, wenn Gürteloma, Gürtelmama oder die Cousins fesselnde Erzählungen präsentieren. Nur dem kleinen Gig will das nicht gelingen. Natürlich ist auch sein Kopf voller Geschichten und Inspiration, einzig fehlt ihm das Talent, diese spannend und fesselnd zu erzählen. Gig wird immer trauriger und beginnt die anderen um Rat zu bitten. Nichts scheint zu helfen. Bis eines Abends eine wunderbare Melodie erklingt, die Gig berührt und inspiriert. Er beginnt seine Geschichte zu erzählen - jedoch ohne Worte und stattdessen mit einem Tanz. Das Publikum ist begeistert und belohnt ihm mit dem schönsten, was er sich vorstellen kann: Applaus.

Wichtige Botschaft, holprige Umsetzung

In uns allen stecken Talente und Begabungen. Manche erkennen wir sofort, andere brauchen etwas Zeit, bis sie sich zeigen. Wichtig ist es nur, an sich zu glauben und nicht den Mut zu verlieren. So geht es dem kleinen Gürtelmull Gig, von dem Autorin Nicole Priker in ihrem Bilderbuch erzählt. Dieses hat den Wunsch, genau wie die anderen in seiner Familie Geschichten zu erzählen. Doch leider ist es im Leben manchmal so, dass man für manche Dinge nicht das Talent hat. Nun bleiben zwei Möglichkeiten: Mittelmäßig zu sein oder die Flinte ins Korn zu werfen. Beides möchte der Gürtelmull nicht und so sucht er nach Alternativen. Auch das ist eine wichtige Botschaft, die auf das Leben umgelegt werden kann. Oft schlummern ungeahnte Talente in uns. Talente, an die wir bisher nur noch nicht gedacht haben, mit denen wir noch nicht in Berührung gekommen sind. Darum ist es wichtig, alles auszuprobieren und offen für Neues zu sein. Denn jeder von uns ist einzigartig - im Wesen, in Vorlieben und eben auch im Kreativen. Gig findet etwas, das ihm beim Erzählen seiner Geschichten hilft und das Publikum ist begeistert.
Erzählt wird die Geschichte in Reimform. In Kreuzreimen, um genau zu sein. Grundsätzlich funktionieren Reime auch immer sehr gut für Kinder und verleihen Geschichten eine wunderbare Melodie, besonders, wenn sie laut vorgelesen werden. Doch in diesem Fall vermögen sie nicht ganz zu überzeugen. Die Reime hier werden durch ähnlich klingende Konsonanten, Vokale und Umlaute gebildet. Die hörbare Lautfolge stimmt nur annähernd überein und benötigt die richtige Betonung und Klangfärbung. Es ist nicht nur ein geübtes, konzentriertes Vorlesen nötig, sondern auch ein konzentriertes Zuhören des Publikums. Was leider nicht immer gegeben ist.
Dieses Manko machen dann aber Clara Frühwirths Illustrationen wieder wett. Stimmungsvoll, wunderschön und verspielt präsentieren sich diese. Sie erzählen Gigs Geschichte auf ihre eigene Weise nach und ermöglichen es Kinder, das Buch auch dann zu erleben, wenn ihnen gerade nicht vorgelesen wird.

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