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Freunde sind wichtig für uns. Doch manchmal ist es gar nicht so leicht, einen neuen Freund oder eine neue Freundin zu finden. Das kann viele Gründe haben. Manchmal ist der oder die Richtige einfach noch nicht gekommen, manchmal kann auch ein Missverständnis dazwischenstehen. Um die Suche nach einer Freundschaft geht es auch in Emma Yarletts Bilderbuch.

Freundschaft mit Startschwierigkeiten

Traurig sieht König Löwe auf sein Königreich hinab. Alle scheinen glücklich zu sein, nur er fühlt sich einsam. Mit jedem Tag wird er trauriger, bis er beschließt, dass er einen Freund braucht. Also geht König Löwe in die Stadt, stellt sich mitten auf den Platz und brüllt ein lautes Hallo. Die anderen erschrecken jedoch so sehr, dass sie vor Angst davonrennen. König Löwe probiert es weiter. Er winkt mit seinen riesigen Pfoten und zeigt beim Lächeln seine spitzen Zähne. Er versucht es sogar mit Witzen - doch egal wie sehr sich König Löwe anstrengt, alle laufen weiterhin vor ihm weg. König Löwe wird immer trauriger und zugleich wütender. Bis alle in seinem Königreich nur noch Angst vor ihm haben. Nur ein kleines Mädchen nicht. Sie blickt zu König Löwe und glaubt, seine Einsamkeit zu verstehen. Also nimmt sie all ihren Mut zusammen, stellt sich direkt vor den Löwen und bietet ihm ihre Freundschaft an.

 

Mutmachendes Bilderbuch

Emma Yarlett erzählt mit „König Löwe sucht einen Freund“ eine mutmachende Geschichte. Nicht jedem Kind fällt das Schließen von Freundschaften leicht. Manch eines ist schüchtern oder weiß nicht, welche Worte es wählen soll. Es hat Angst missverstanden oder ausgelacht zu werden. Auch für König Löwe wird es zu einer richtigen Herausforderung, einen Freund zu finden. Obwohl es ihm anfangs nicht an Mut fehlt, aktiv auf Freundschaftssuche zu gehen, ist diese nicht von Erfolg gekrönt und führt schon bald zu großem Frust und Zorn bei ihm. Denn die Tiere missverstehen ihn. Sie deuten sein Brüllen und seine großen Pranken als Gefahr. Schnell halten sie den Löwen für eine gefährliche Bestie und gehen auf Abstand. Das macht ihn immer wütender. Dann ist da aber dieses kleine Mädchen. Sie kann die Gefühle des Löwen nachvollziehen, denn genau wie er ist sie alleine. Ihr fehlen Freunde und sie fühlt sich einsam und traurig. Also überlegt sie sich, wie sie auf den Löwen zugehen könnte, welche Worte sie wählen, welche Sätze sie sagen soll. Diese Entwicklung wird auch sehr schön auf einer nächtlich gestalteten Doppelseite dargestellt. Hier sieht man das Mädchen inmitten ihres Zimmers sitzen, umgeben von Zetteln mit möglichen Herangehensweisen und Listen mit eigenen Gedanken über den Löwen. Gleich daneben liegen all die Zeitungen mit reißerischen Schlagzeilen über den gefährlichen König Löwen.
Auch sonst vermögen die Bilder die Botschaft und Stimmung gut zu transportieren. Plakativ und großflächig zeigen sie die Bemühungen des Löwen, ebenso seine Verzweiflung, die immer mehr wächst. Die Botschaft hinter der Geschichte ist klar erkennbar. Hinschauen und hinhören, nicht vorschnell urteilen, denn der erste Eindruck kann täuschen. Schließlich wollte der Löwe niemanden verängstigen, sondern war nur auf der Suche nach jemandem, mit dem er Spaß haben und dem er sich anvertrauen kann.

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