---

Weihnachten ist die Zeit, in der wir unseren Liebsten Freude bereiten, in der wir ihnen etwas schenken und damit ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Bei diesen Geschenken muss es sich aber nicht immer um materiale Dinge handeln. Man kann auch Zeit für gemeinsames Beisammensein verschenken. Darüber freuen sich die Beschenkten viel mehr, als über gekaufte Sachen. Denn Zeit die man gemeinsam verbringt, hinterlässt in uns viel mehr Glück, Freude und wunderbare Erinnerungen. So werden kleine Geschenke zu etwas ganz Großem. Wie in Jennifer Coulmanns Bilderbuch.

Ein Geschenk für Bär

Auf dieses Weihnachten haben sich Maus und Bär schon sehr gefreut. Denn zum ersten Mal stattet Bär seiner Freundin einen Besuch ab. Sonst schläft er ja immer zur Weihnachtszeit. Aber nicht in diesem Jahr. Da klopft es auch schon an Maus‘ Tür und Bär steht mit einem Korb voller köstlicher Walnüsse davor. Die hat er Maus zum Weihnachtsfest mitgebracht. Auch Maus hat etwas für ihren Freund, ein liebevoll verpacktes kleines Weihnachtsgeschenk. Das nimmt Bär freudig an sich und will es am Abend zuhause öffnen. Doch als es soweit ist, bekommt er das winzige Päckchen mit seinen großen Tatzen nicht auf. Hilfesuchend geht er zu Specht, Hirsch und Maulwurf. Währenddessen sitzt Maus traurig in ihrem Haus und wartet auf eine Reaktion von Bär. Doch die kommt nicht. Was für ein trauriges Weihnachtsfest das zu werden droht. Doch dann klopft es wieder an Maus‘ Tür…

Liebevolle Weihnachtsgeschichte

Jennifer Coulmann erzählt in diesem Bilderbuch eine zauberhafte Weihnachtsgeschichte. Sie geht direkt ins Herz und wärmt uns von innen heraus. In liebevollen Reimen verfasst, erzählt sie von den beiden ungleichen Freunden, die in diesem Jahr zum ersten Mal an Weihnachten sehen. Jeder hat für den andere ein Geschenk vorbereitet: Der Bär ein großes, die Maus ein kleines. Doch Größe liegt, wie sich am Ende der Geschichte zeigt, im Auge des Betrachters. Denn während der Bär in seinen Korb viele köstliche Walnüsse gelegt hat, hat die Maus zwischen in paar köstlichen Weihnachtsplätzchen einen Brief verpackt. In diesen lädt sie den Bären ein, gemeinsam Weihnachten zu feiern. Leider gelingt es dem Bären nicht, das Päckchen zu öffnen. Doch er traut sich nicht, es der Maus zu sagen. Er hat Angst ihre Gefühle zu verletzten und sucht zunächst nach einer anderen Lösung. Doch gerade damit verletzt er Maus‘ Gefühle erst recht, denn sie versteht nicht, warum Bär ihr aus dem Weg geht. So sitzt Maus plötzlich traurig in ihrer Wohnung.
Ein wunderbarer Twist gelingt der Autorin mit Bärs Suche nach Hilfe. Er fragt andere Waldtiere, die den Weihnachtsabend auch alleine verbringen. Sie schließen sich Bär kurzerhand an, begleiten ihn zur Maus und so kommt es, dass alle, die zunächst alleine waren, gemeinsam Weihnachten feiern. Diese Wendung ist es, die den Geist von Weihnachten so wunderbar zauberhaft einfängt. Als plötzlich alle bei Maus versammelt sind, die bunten Lichter ringsum funkeln und die Weihnachtsplätzchen einen köstlichen Duft verströmen, da spürt man den Weihnachtszauber und das Glück, das diesem Fest innewohnt.
Diese wundervolle Geschichte wird von ebenso schönen Illustrationen begleitet. Atmosphärisch breitet sich die Winterlandschaft vor dem Lesepublikum aus. Der klare Wintertag geht in eine sternenklare Weihnachtsnacht über. Man spürt den Zauber in jedem Bild, was durch die klaren Farben unterstrichen wird. So lässt nicht nur die wundervoll gereimte Geschichte Weihnachtsstimmung aufkommen, sondern auch die sie begleitenden Illustrationen.

Könnte Ihnen auch gefallen: