Zilly und Zingaro

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Die Zauberin Zilly hat schon mit so manchem Abenteuer die Herzen der Kinder erobert. Mit ihrer Vorliebe für alles Schwarze, ihrem Kater Zingaro, der spitzen Nase und dem nicht minder spitzen Hut stolpert sie von einem Abenteuer ins nächste. In dem nun vorliegenden Bilderbuch geht Zilly auf Reise in den Sommerurlaub. "Zilly am Meer" lautet der aktuelle Titel, den wir uns einmal näher angesehen haben.

Es ist ein sehr heißer Sommertag. Zilly die Zauberin liegt in ihrem Liegestuhl und schwitzt. Da bringen auch das kühle Fußbad und der Ventilator keine Linderung. Ans Meer müsste man reisen. Gedacht, getan. Zilly packt ihr Badehandtuch, ihre Strandtasche und den Sonnenschirm, schnappt sich Kater Zingaro und ab geht es auf dem Besenstil ans Meer. Hier haben es sich schon viele Leute am Strand gemütlich gemacht, doch Zilly findet noch einen letzten freien Platz nahe dem Wasser. Sofort stürzt sie sich in die kühlen Fluten, und taucht durch große Wellen. Bei all dem Badespaß merkt Zilly gar nicht, wie eine Welle ihren Besen und alle anderen Sachen ins Meer spült. Was nun? Eins ist klar, ohne Zauberei wird sie ihren Besen nicht mehr ans trockene Ufer holen können…

"Zilly am Meer" ist ein neues witziges und turbulentes Abenteuer mit der schrillen und spindeldürren Zauberin. Zilly ist ganz gewiss nicht hübsch und passt auch gar nicht in das typische Schema für Kinderbücher. Ihre struppigen Haare, ihre unrasierten Beine und ihre spitze Nase lassen sie nicht gerade feminin aussehen. Doch vermutlich ist es genau das, was sie für Kinder so faszinierend macht. Sie ist nicht perfekt, aber sie ist witzig und sympathisch. Obendrein sind es nicht nur Mädchen, die sich für die Geschichten interessieren, sondern auch Jungs.
Wenngleich die Geschichte natürlich witzig-verrückt ist und wir wieder einmal einen Ausflug in Zillys magisch-chaotische Welt unternehmen dürfen, so sind es doch die Illustrationen von Korky Paul, die die Aufmerksamkeit der Leser sofort für sich beanspruchen. Der Illustrator versteckt unglaublich viele Details in seinen Szenen. Sie wimmeln vor versteckten Anspielungen, skurrilen Figuren und abstrusen Elementen. Auch beim zweiten, dritten oder vierten Betrachten findet man immer noch etwas Neues, das einen zum Schmunzeln bringt - Erwachsene wie Kinder gleichermaßen.
An Humor fehlt der Geschichte ebenfalls nicht. Sei es der arme Zingaro, der in Panik gerät, als die Flut herannaht, seien es die Vampire am Strand, die sich im Schatten ihrer Sonnenschirme entspannen oder Zillys Versuche, ihren Besen erst aus dem Wasser, dann vor einem Orca zu retten. Kinder haben mit der Geschichte wieder jede Menge zu lachen.
Die Typografie des Buches hebt diese witzigen Momente noch zusätzlich hervor. Lautworte, groß geschriebene, fett und schräg hervorgehobene Worte, tanzen über die Seiten und betonen das Durcheinander noch zusätzlich.
Doch am Ende kommt alles wieder in Ordnung und für Sommer-Bade-Spaß ganz ohne große Wellen und Fluten wird am Ende auch noch gesorgt.

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