Was kommt nach dem Tod? Diese Frage ist so alt wie die Menschheit, und dennoch es gibt keine einfache Antwort darauf. Überhaupt gibt es auch nicht die eine Antwort, sondern sehr viele. Denn je nachdem aus welchem Kulturkreis man kommt, zu welcher Zeit man lebt und welcher Religion man angehört, gibt es eine andere Vorstellung von dem, was nach dem Leben kommt. Zu einer Reise durch all diese Totenreiche lädt der vorliegende Atlas „Welten des Jenseits“ ein.
Wohin geht die Reise nach dem Tod?
Im Laufe der Menschheitsgeschichte gab es sehr viele Vorstellungen davon, wohin die Seele nach dem Tod geht. Es gibt Himmelreiche und Höllen, düstere Orte und Paradiesgärten. Toteninseln und Geisterschiffe. Manche Totenreiche sind einander ähnlich, andere komplett gegensätzlich. Doch eines haben sie alle gemeinsam: Sie teilen die Vorstellung, dass wir auf irgendeine Art nach dem Tod weiterexistieren werden. Dabei ist die Vorstellung, dass unsere Seelen nach dem Tod an einem anderen Ort weiterleben, am verbreitetsten. Allerdings sind sie verschieden, genau wie die Wege, auf denen die Seele dorthin kommt.
Landkarten der Unterwelten
Wo liegen diese Orte? Sind sie für Lebende zugänglich? Auch das bewegt die Menschen seit jeher. Tatsächlich sind die Länder der Toten überall auf der Erde, unter und über ihr, zwischen den Kontinenten und auf weit entfernten Inseln zu finden. Genau das zeigt dieser Atlas. Er präsentiert zahlreiche Landkarten mit Jenseitswelten, mit Zugängen zu Unterwelten und Himmlischen Reichen, ebenso mit realen Orten, die in Verbindung zu ihnen stehen. Natürlich sind diese Landkarten nicht ganz korrekt, doch sie vermitteln einen Überblick. Kontinent für Kontinent wird von der Autorin erkundet. Die Reise beginnt in Europa, mit Hades, Walhalla, Himmelsleiter, Anderswelt und vielen weiteren Orten. Anschließend geht es nach Afrika, wo es unzählige Geschichten über das Jenseits gibt. Am bekanntesten ist wohl die Unterwelt des alten Ägyptens. In Asien, der nächsten Station, findet man die ältesten Unterwelt-Geschichten der Menschheit. Dort liegt Irkalla, die erste Unterwelt, die bis zu den Anfängen der Menschheit zurückgeht. Bevor mit Australien die Reise endet, besuchen wir noch die Totenreiche von Nord-, Mittel- und Südamerika, wo es Geisterpfade und Geisterschiffe gibt.
Prachtvoller Atlas
So nimmt die Reise durch goldene Hallen, feurige Unterwelten und himmlische Städte ein Ende. Welche es davon wirklich gibt, bleibt ein Rätsel. Denn anders als in Geschichten ist noch niemand vom Land der Toten zurückgekehrt. Dank diesem Atlas haben wir eine Vielzahl verschiedener und gänzlich gegensätzlicher Totenreiche sehen dürfen. Oder zumindest eine Vorstellung von ihnen. In prächtigen, atmosphärischen Bildern sind diese eingefangen. Manches wirkt beängstigend, anderes paradiesisch schön oder gar mystisch und beklemmend. Innerhalb dieser ganzseitigen Kunstwerke ist der Text eingebunden, der in vielen kürzeren und längeren Abschnitten die wesentlichen Merkmale, die Besonderheiten und Gepflogenheiten der einzelnen Totenreiche beschreibt. Es sind spannende, faszinierende Fakten, in denen man sich verliert. Die man voller Begeisterung liest, manchmal zurück- oder vorblättert, noch einmal liest, um dann zum nächsten Ort zu reisen. Es ist ein großartiges Buch, kein Buch über den Tod, sondern um den Kreislauf des Lebens, der mit dem Tod nicht endet, sondern in eine andere Phase übergeht, einen neuen Anfang nimmt.
Wohin geht die Reise nach dem Tod? Eine Frage so alt wie die Menschheit, auf die es keine allgemeingültige Antwort gibt. Mit einem Atlas über die Welten des Jenseits nimmt Emily Hawkins ihre Leserschaft mit auf eine ganz besondere Reise, quer über die Kontinente und mitten durch Totenreiche, Paradiese und Höllen. Ein beeindruckendes Buch, das man voller Faszination und Begeisterung liest.
Details
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Originaltitel:An Atlas of Afterlives
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Übersetzer*in:Antje Kuhlmeier
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Erschienen:09/2024
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Umfang:96 Seiten
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Typ:Hardcover
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Altersempfehlung:10 Jahre
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ISBN 13:9783845859675
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Preis (D):25,00 €