Dem ersten Schultag stehen Kinder sehr unterschiedlich gegenüber. Die einen freuen sich riesig auf den Beginn eines neuen Lebensabschnitts, die anderen sehen ihm ängstlich entgegen. Auch Krokodil Dilli ist nicht wohl bei dem Gedanken, zur Schule gehen zu müssen.
Was, wenn mich keiner mag?
Darum sitzt Dilli an diesem Morgen mit sorgenvollem Blick am Steg vor seinem Elternhaus. Heute ist sein erster Schultag, doch er hat Angst. Was, wenn ihn die anderen Kinder nicht mögen? Wenn sie sich vor ihm fürchten, weil er ein Krokodil ist? Was ist, wenn niemand sein Freund sein möchte? Papa Krokodil redet Dilli gut zu, verspricht ihm zu zeigen, wie ein richtiges Krokodil im Fluss taucht, wenn Dilli tapfer ist und zur Schule geht. Also nimmt er all seinen Mut zusammen, aber es scheint zunächst wirklich so, als würde keiner etwas mit ihm zu tun haben wollen. Bis Philipp der Wolf auf ihn zukommt und beide den anderen zeigen, dass es keinen Grund gibt, sich vor ihnen zu fürchten. Plötzlich macht Schule doch Spaß und Dilli hat einen besten Freund gefunden.
Entzückende Geschichte, zauberhafte Illustrationen
Angélique Leone und Christine Davenier erzählen eine entzückende Geschichte über den ersten Schultag. Darin lassen sie all die großen Gedanken und Sorgen einfließen, die Kinder an diesem Tag begleiten. Wird meine Lehrerin nett sein? Wie werden die anderen Kinder sein? Werden sie mich mögen? Werde ich Freunde finden? Oder werde ich ganz alleine dastehen? Gerade für Kinder, die nicht gemeinsam mit ihren Kindergartenfreunden in die Schulzeit starten, sind das ganz große und wichtige Fragen. Wir Eltern versuchen zwar unsere Kinder zu trösten, sie aufzufangen und zu motivieren, doch nicht immer schaffen unsere Worte das. Egal wie zuversichtlich wir sie formulieren. Zugegeben, Papa Krokodils Argumente hätten auch bei uns nicht so ganz gezogen. Er begegnet Dilli nicht wirklich mit Verständnis, sondern versucht ihn mit Versprechungen und Belohnung zu locken. Dilli jedenfalls gibt sein Bestes. Tapfer geht er in die Schule, setzt sich auf seinen Platz - und dann passiert genau das, wovor er sich gefürchtet hat. Die anderen Schulkinder beginnen auf ihn zu zeigen. Zunächst haben sie Angst vor ihm, da er ein gefährliches Krokodil ist, dann lachen sie über ihn, weil seine Zähne noch gar nicht spitz sind. Doch genau an diesem Punkt, als die Verzweiflung groß und die Aussicht trüb ist, kommt die Wendung. In Form des Wölfchens Philipp betritt ein Mitschüler die Bildfläche, der auch als gefährlich gilt, aber es aufgrund der fehlenden Reißzähne noch nicht ist. Philipp reicht Dilli die Hand, beginnt mit ihm zu lachen und zeigt so den anderen, dass es weder einen Grund für Hänseleien noch für falsche Vorurteile gibt. Das Eis ist gebrochen, die Klasse hat zueinander und Dilli einen besten Freund gefunden. Das Ende versöhnt schließlich alle miteinander und lässt die Leserschaft ebenso glücklich zurück, wie es der kleine Dilli mit seinem neuen Freund tut.
Neben dieser rührend erzählten Geschichte verzaubern auch die Illustrationen. Es sind wundervolle Bilder, die vor einer angedeuteten Kulisse den Blick ganz auf Dilli und die anderen Schulkinder lenkt. Diese sind allesamt entzückend gezeichnet, mit liebevollen Tiergesichtern, denen man die Gefühle und Stimmungen ganz genau ansieht. Die Bilder sind kindlich-verspielt und zugleich zauberhaft anzuschauen.
Vor dem ersten Schultag fürchten sich viele Kinder, dabei gibt es keinen Grund dafür. Das zeigen Angélique Leone und Christine Davenier in ihrem entzückenden Bilderbuch „Dilli kommt in die Schule“, das mit liebenswerter Geschichte und wunderschönen Illustrationen sein Publikum verzaubert.
Details
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Originaltitel:Didile à l’école
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Übersetzer*in:Alexander Potyka
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Erschienen:07/2024
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Umfang:40 Seiten
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Typ:Hardcover
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Altersempfehlung:4 Jahre
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ISBN 13:9783711740403
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Preis (D):18,00 €