Es ist immer gut, wenn man sich mit klassischer Literatur auseinandersetzt. Wobei natürlich in manchen Fällen Verwechslungsgefahr hinsichtlich der Titel besteht. „Herr der Fliegen“ und „Herr der Ringe“ klingen da schon ähnlich. Diese Verwechslung ist auch Teil der Handlung des Comics „Dog Man – Herr der Flöhe“ von Dav Plkey. Im fünften Band der Reihe sieht sich sein Protagonist einer weiteren schwierigen Aufgabe gegenüber.
Was bisher geschah…
Normalerweise ist es relativ schwierig, beim fünften Band einer Reihe einzusteigen. Doch Dog Man macht in dieser Hinsicht alles richtig. Denn es gibt ein eigenes, kurzes Comic-Kapitel, das die „Origin“ (also Entstehungsgeschichte) des Protagonisten erzählt. Etwas, das gleichermaßen gruslig wie amüsant ist und Lust auf das weitere Abenteuer macht.
Verkleidungs- und Verwirrspiele
Die Reihe wird als Superhelden-Abenteuer geführt. Dabei ist Dog Man eigentlich „nur“ Polizist. Kein Wunder also, dass Dog Man, der Roboter 80-HD und ihr adoptierter Superschurken-Klon namens Kleiner Petey danach streben, richtige Superhelden zu werden, Kostüme zu entwickeln und überaus heldenhafte Taten zu begehen. Leider gibt es du Beginn relativ wenig Chancen dazu, denn nach einem Besuch der Kätzchen-Schutzbehörde stellen sich mehrere Dinge heraus. Der Katzen-Superverbrecher Petey ist (mal wieder) aus dem Gefängnis ausgebrochen und er wird von seiner Vergangenheit (in Person ehemaliger Freunde) gejagt, die sich an ihm und seinem Klon rächen wollen. Die Tatsachen, dass Kleiner Petey nicht begreifen will, dass er als Klon keinen Vater hat, Dog Man eine Eichhörnchen-Jageschwäche hat, Reporter immer an vorderster Front stehen und niemand die Ereignisse so richtig ernst zu nehmen scheint, tragen dabei zur Erheiterung der Leserschaft bei.
Autoren und Charaktere
Manchmal wird behauptet, dass Autoren zutiefst gespaltene Persönlichkeiten sind. Dav Pilkey hat das gleich in die Handlung mit umgesetzt, denn die Geschichte wird von zwei Personen namens George und Harold erzählt, die beide er selbst sind. Und ja, nominell ist Dog Man der Protagonist der Handlung. Aber da er (als Mensch mit Hundekopf) reichlich wortkarg ist, müssen diesbezüglich andere in die Bresche springen. In diesem Fall sind es Petey und sein Klon, die durch ihre urkomischen Dialoge den Motor der Handlung darstellen. Vor allem die (schlechten) „Klopf, Klopf“-Witze in den unpassendsten Situationen legen den Fokus der Geschichte auf das Katzen-Gespann. Die amüsanten Illustrationen, die vielen Witze, die Bonus-Panels und nicht zuletzt auch die Zeichen-Anleitungen begeistern die jungen Leser dieses Comics. Wer mit abstrusen Situationen und hemmungslosem Humor etwas anfangen kann, der tätigt mit „Dog Man – Herr der Flöhe“ ganz bestimmt keinen Fehlgriff.
„Dog Man – Herr der Flöhe“ ist der fünfte Band der Reihe „Dog Man“ von Dav Pilkey, der als George Beard und Harold Hutchins schreibt. Ein seltsamer Protagonist, eine aberwitzige Handlung und Nebencharaktere, in die sich der junge Leser sofort verliert, das sind die Inhalte des vorliegenden Comicbandes. Ein Werk, das man bedenkenlos empfehlen kann. Und Eltern, die sich fragen, ob so viel Unsinn ihrem Kind beim Lesen lernen weiterhelfen kann: Definitiv, denn sie wollen nach dem Lesen sofort die anderen Bände der Reihe haben – aus eigener Erfahrung.
Details
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Originaltitel:Dog Man - Lord of the Fleas
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Band:5
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Sprache:Deutsch
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Erschienen:05/2020
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Umfang:250 Seiten
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Typ:Hardcover
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Altersempfehlung:8 Jahre
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ISBN 13:9783947188895
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Preis (D):9,99 €