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Weihnachten ist die Zeit der Liebe und des Friedens. Doch leider sind auch in dieser Zeit Intoleranz und Antisemitismus anzutreffen. Etwa 1993 in den USA, als die Menschen eines Ortes einer Familie beistanden, die aufgrund ihres Glaubens angegriffen wurde. Autor Lee Wind erzählt diese Geschichte emotional in seinem Bilderbuch nach.

Für uns alle leuchtet ein Licht

Wenn jene Zeit im Jahr gekommen ist, an der die Tage am kürzesten und die Nächte am längsten sind, dann erhellen wir unsere Häuser mit besonderen Lichtern und freuen uns auf ein besonderes Fest. So auch die Kinder Simon und Teresa. Doch beide tun es aus unterschiedlichen Gründen. Simon freut sich auf Chanukka, das jüdische Lichterfest, und Teresa schmückt mit ihren Eltern den Weihnachtsbaum. In den Fenstern beider Familien leuchten Lichter. Während diese in Teresas Fenstern rot und grün sind, leuchten sie bei Simon blau und weiß. Aber nicht jeder mag den Chanukkaleuchter von Simons Familie und so kommt es, dass eines Nachts ein Stein das Fenster der Familie zerstört. Die Angst ist groß, dennoch zündet Simons Familie die Kerzen wieder an. Teresa will dieses gemeine Verhalten nicht hinnehmen und malt ein Bild eines Chanukkaleuchters. Dieses hängt sie in ihr Fenster. Simon freut sich sehr über diese Geste. Bald schon schließen sich weitere Familien an und so erstrahlen kurz darauf in allen Fenstern der Stadt rote, grüne, blaue und weiße Lichter. Sie alle feiern das Fest der Liebe, bei dem kein Platz für Intoleranz ist.

Eine Geschichte über Respekt und Solidarität

In den letzten Jahren hat Antisemitismus wieder stark zugenommen. Leider. Ein Zeichen dagegen zu setzen, ist unglaublich wichtig. Lee Wind tut dies mit seinem Bilderbuch auf sehr emotionale Weise und erinnert uns gleichzeitig daran, wofür Weihnachten steht. Für Liebe, Respekt und ein friedliches Miteinander. Seine Erzählung beruht dabei auf einer wahren Begebenheit, die sich 1993 in Billings, Montana, USA, ähnlich zugetragen hat. Dieser Hintergrund verstärkt die ohnehin schon emotional erzählte Geschichte. Mit wenigen, aber klaren Worten stellt uns der Autor zwei Kinder vor. Er beschreibt, was beide mögen, was sie verbindet, aber auch was sie unterscheidet. Beide freuen sich auf das bevorstehende Fest, wenngleich jedes Kind ein anderes feiert. An dieser Stelle nimmt die Geschichte eine traurige Wendung an. Der feige Übergriff passiert, Angst und Verunsicherung treten nun auf die Bildfläche. Zum Glück nicht lange, denn Simon lässt sich davon nicht einschüchtern. Er will sich nicht verstecken sondern seinen Glauben ausleben dürfen. Sein Mut wird belohnt, erst von Teresa, dann von den anderen Bewohnern der Stadt. Sie alle stehen auf und setzen ein klares Zeichen gegen Intoleranz und gegen Antisemitismus. Die brennenden Lichter im Dezember leuchten nicht für einzelne, sie leuchten für alle. Egal wie das Fest heißt, egal an welchem Tag es begangen wird. Liebe, Solidarität und Respekt kennen keine Grenzen und, das zeigen alle Bewohner. Ebenso Autor Lee Wind, indem er diese Geschichte erzählt.
Beeindruckend sind auch die Illustrationen zum Buch. Illustrator Paul O. Zelinsky baut sehr stark auf die Wirkung heller und dunkler Töne. Er setzt die bewegende Geschichte in vielschichtigen, intensiven Farben um, wodurch die einzelnen Szenen viel stärker wirken. Vor allem der Anschlag auf Simons Zuhause geht unter die Haut. Die dunkle Nacht und die harten Linien, mit der diese Szene gezeichnet ist, verfehlen ihre Wirkung nicht. Doch die freundlichen Farben und weicheren Linien kommen zurück, erst langsam, dann stärker, wenn der ganze Ort ein Zeichen setzt. Gegen Antisemitismus und für ein respektvolles Miteinander.

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