Im Zeichen des Drachenmondes

von Carole Wilkinson, David Nathan (Sprecher*in)
Rezension von Janett Cernohuby | 01. März 2009

Im Zeichen des Drachenmondes

Bereits zweimal hat die australische Schriftstellerin Carole Wilkinson ihre Leser und Hörer ins alte China entführt, in dem Drachen nicht nur Fabelwesen waren, sondern tatsächlich am Kaiserhof lebten. Voller Spannung verfolgte man die Abenteuer des Mädchen Pings und ihrer beider Drachen. Nun finden diese im dritten Band der Drachen-Hüter-Trilogie ihren Abschluss. Wie auch bei seinen beiden Vorgängern veröffentlichte der Oetinger Audio Verlag diesen Band auch als Hörbuch.

Obwohl Ping und Kai seit einem Jahr bei der Schwester des Kaisers ein sicheres Versteck gefunden haben, weiß die junge Drachenhüterin, dass sie hier nicht für immer bleiben können. Solange auch nur einem Menschen der Aufenthaltsort des kleinen Drachen bekannt ist, wird dieser niemals in Sicherheit sein. Pings erster Drache und Vater von Kai hat ihr vor längerer Zeit eine Karte zukommen lassen, die auf einen sicheren Ort für Kai hindeutet. Doch der Weg dorthin ist verschlüsselt und Ping sind bisher nur ein paar Anhaltspunkte bekannt. Trotzdem beschließt sie, die sicheren Palastmauern zu verlassen und nach diesem Ort zu suchen. Unterwegs trifft sie auf nicht nur auf zahlreiche Gefahren, sondern auch auf einen alten Bekannten: Jun. Dieser schließt sich erneut den beiden an und hilft ihnen, das Rätsel der Karte zu lösen. Dieses führt sie in ein kleines Bergdorf, in dem sie einen ehemaligen Drachenhüter Danzis treffen. Dieser erzählt ihnen von einem geheimen und verborgenen Ort, an dem die Drachen fernab von Menschen glücklich leben. Nach einer mühsamen und gefahrvollen Reise gelingt es Ping und Kai, diesen Ort aufzufinden. Doch noch immer kann Ping nicht aufatmen. Sie spürt, dass sie dort nicht willkommen ist und auch nicht alle Drachen Kai gegenüber freundlich gesinnt sind. Kann sich Danzi wirklich so girrt haben oder haben die dort noch lebenden Drachen einfach das Vertrauen in Menschen verloren?

Mit dem dritten Band "Im Zeichen des Drachenmondes" schließt Carole Wilkinson ihre Reihe um das junge Mädchen Ping und den kleinen Drachen Kai ab. Kein Hintertürchen, kein unvollständig abgeschlossener Handlungsstrang bleibt und somit wird klar, dass dies wirklich die letzte Reise und das letzte Abenteuer der beiden war. Zwar ist die Handlung dieses Bandes ebenfalls spannend, die Welt mystisch und geheimnisvoll, und doch kann dieser Teil bei weitem nicht mit seinen Vorgängern mithalten. Vielleicht liegt es auch einfach daran, dass man als Leser spürt, dass die Ereignisse zu einem Ende gebracht werden. Das spiegelt sich im auch im kompletten Handlungsverlauf wider. Zwar gibt es Gefahren, Schwierigkeiten und Probleme zu bewältigen, aber insgesamt sind dies alles nur kleine Plänkeleien. Die großen Intrigen und Verrate, denen die Ping zuvor ausgesetzt war, sind hier gar nicht mehr vorhanden. Es gibt keine Gefahr durch Drachenjäger, Nekromanten oder nach Unsterblichkeit trachtenden Kaisern. Dafür muss sich Kai in seiner neuen Heimat behaupten. Ping, so erweckt es dein Eindruck, scheint für die Übergangszeit noch an seiner Seite zu bleiben, um ihn ein paar letzte Ratschläge mit auf den Weg zu geben. Doch am Ende heißt es für die beiden Abschied nehmen. Ping kann nicht im Drachenreich bleiben und Kai kann nicht unter den Menschen leben. Beide müssen sich trennen, was auch nicht spurlos am Leser oder Hörer vorüber geht. Dennoch ist es ein glückliches Ende. Glücklich, da Kai endlich Artgenossen und ein sicheres Zuhause gefunden hat. Und auch Ping bleibt nicht alleine. Sie wird von Jun herzlich Willkommen geheißen und so beginnt auch für sie ein neues Leben.
Gesprochen wird auch dieses Hörbuch, wie bereits seine Vorgängerbände, von David Nathan. Ihm gelingt es ein letztes Mal, den Hörer in die Ereignisse eintauchen zu lassen und in das alte China zu entführen.

"Im Zeichen des Drachenmondes" ist der Abschluss einer wunderschönen, spannenden und einfach zauberhaften Fantasytrilogie aus der Feder Carole Wilkinson. Auch wenn dieser Band von Abschied geprägt ist, hat er dennoch ein glückliches Ende. Kai ist endlich an einem sicheren Ort angelangt und auch Ping findet ihr Zuhause. Carole Wilkinson hätte keinen bessern Schluss finden können.

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