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Referate. Gibt es etwas langweiligeres, als während des Unterrichts seinen Klassenkamerad*innen zuhören zu müssen, während sie über irgendein Thema sprechen? Um Referate dreht sich auch in dieses Kinderbuch, wenngleich sie völlig anders sind. Denn hier berichten Tiere über andere Tiere und was da herausgekommen ist, kann man nur als kongenial bezeichnen.

Spannendes aus dem Tierreich

Dabei sind Referate alles langweilig, denn richtig aufbereitet, können sie spannend, informativ und auch unterhaltsam sein. Doch dafür muss man sich mit dem jeweiligen Thema wirklich gut auskennen – und wer kennt sich besser im Tierreich aus, als die Tiere selbst? Darum hat sich eine illustre Gruppe unterschiedlicher Tiere versammelt, um zu hören, was Tiere so über Tiere zu erzählen haben. Denn alle sind sich einig: die Referate der Menschen über sie sind nicht nur sterbenslangweilig, sondern auch unvollständig. Und so beginnt ein Tier nach dem anderen zu erzählen. Der Putzerfisch über Haie, die Amsel über Halsbandsittiche, der wiederum über Singvögel. Der Maulwurf spricht über Schnaken (deren Larven er am liebsten frisst) und der Fuchs kennt sich natürlich mit Gänsen am besten aus.
Es gibt aber auch sehr besondere und spezielle Tiere, die über nicht minder exotische andere berichten. So erzählt das Gila-Monster über Blaue Drachen oder der Totenkopfschwärmer über das Totenkopfäffchen. Einfach haben es sich dagegen Schneeleopard und Brüllaffe gemacht. Der erste erzählt über sich selbst und der zweite behauptet, Einhörner zu kennen.

Fakten einmal anders erzählt

So entsteht ein bunter Reigen außergewöhnlicher, besonderer, lustiger und durchaus spannender Referate über die unterschiedlichsten Tiere auf unserer Welt. Diese Referate sind alles andere als langweilig, denn sie sind sehr unterschiedlich in ihrem Aufbau und ihren thematischen Schwerpunkten. So wird kein Tier nach Schema F vorgestellt, mit Größe, Aussehen, Lebensweise, Lebensraum und Fortpflanzung. Im Gegenteil. Die Vortragenden haben sich die Tiere aus ganz speziellen Gründen ausgesucht und diese werden auch zum Kern ihres Referats. So wählt die Amsel den Halsbandsittich wegen seines nervtötenden Gekreisches, während der wiederum das Zwitschern der Singvögel zum Thema seines Vortrags macht. Das Zebra will Tiere zeigen, die sich genau wie es selbst in den Farben schwarz und weiß präsentieren, was kein leichtes Unterfangen ist und der Regenwurm ist begeistert von der großen Anakonda. So lernt man Tiere aus einem neuen, anderen Gesichtspunkt kennen – und zwar nicht nur die besprochenen, sondern auch die vortragenden Tiere. Denn jedes von ihnen erzählt auch immer einiges über sich selbst.
Die einzelnen Vorträge stehen für sich selbst, sind abgeschlossene Texte, dennoch reihen sie sich wie Perlen an einer Kette auf und referenzieren auch untereinander auf sich selbst. Es entsteht eine lebendige Vortragsreihe, an deren Ende man fast traurig ist, dass es nicht mehr gibt. Auch den Tieren geht es so und sie überlegen, diese Referate fortzuführen. Als Lesende ist möchte man da ausrufen „unbedingt“.

Hörbuchadaption

Fast möchte man sagen, dass dieses Werk am besten als Hörbuch genossen werden sollte. Denn diese Produktion ist einfach nur genial geworden. Abwechselnd schlüpfen Vandin Karun, Jodie Ahlborn, David Nathan, Cathleen Gawlich, Matti Krause und Julian Greis in die Rollen der Tiere und erwecken damit die Referatsreihe zum Leben. Meisterhaft leihen sie jedem Tier eine eigene Stimme. Die Verteilung der Rollen ist dabei meisterhaft gelungen. David Nathan ist der perfekte Schneeleopard und Cathleen Gawlich verzaubert einfach in ihrer Rolle als schüchterner Einsiedlerkrebs. Ein jeder versteht es grandios, seine tierischen Rollen überzeugend zu spielen, wodurch das Hörbuch zu einem wahren Schmankerl wird. Denn die Tiere tragen nicht nur starr ihren eigenen Part vor, sie reden auch in andere Referate rein, stellen Fragen oder geben auch mal Feedback. Dieser Twist kommt natürlich auf dem Hörbuch besser zur Geltung, was das ganze Buch zu einer runden, homogenen Sache macht. So fragt man sich am Ende genau wie die Tiere, ob und wann sie uns mit einer weiteren Referatsrunde überraschen werden.