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Gutes Benehmen, Manieren und richtiges Verhalten, das ist für uns Erwachsene von enormer Bedeutung. Darum versuchen wir es unseren Kindern von Anfang an beizubringen. Immer wieder erklären wir ihnen, wie man sich richtig verhält und was falsch ist. Mit erhobenem Zeigefinger weisen wir sie auf Fehler hin, mahnen und rügen.
Doch sind wir wirklich so perfekt, wie wir vorgeben? David Cali und Benjamin Chaud sind dieser Frage auf den Grund gegangen.

Wie es wirklich ist

Wir Erwachsene sind in allen Bereichen einfach perfekt. Wir wissen, wie man sich in jeder Lebenslage benimmt, wir haben uns immer unter Kontrolle, wir gehen höflich und respektvoll miteinander um, betrügen nicht beim Spielen, bleiben immer ruhig und gelassen und sind ganz gewiss nicht tollpatschig.
Zumindest reden wir uns das ein.
Zumindest erzählen wir das unseren Kindern.
Tatsächlich sieht die Wahrheit aber ein klitzekleines bisschen anders aus. Denn immer, wenn wir glauben unbemerkt zu sein, wenn wir denken, uns wird keine Aufmerksamkeit geschenkt, lassen wir uns gehen. Doch gewitzte Kinderdetektive haben ihre Augen offen gehalten und uns beobachtet. Und jetzt zeigen sie, wie es wirklich ist.

Herrlich witzig und selbstironisch

Ja, die beiden Kinderbuchautoren gehen mit uns Erwachsenen schonungslos ins Gericht. Während Davide Cali niederschreibt, was wir behaupten niemals zu tun oder zu sein, illustriert Benjamin Chaud wie es wirklich ist. Und das ist nicht gerade vorteilhaft. Da sieht man erwachsene Leute, die sich um ein Kleidungsstück zanken, die niederträchtig anderen ins Handwerk pfuschen, die die Beherrschung verlieren, schadenfroh sind und so manche andere ihrer sonst penibel aufgezählten Verhaltensregeln verletzen. Diese Bilder sind wunderbar überzeichnet und bringen damit das Thema gekonnt auf den Punkt.
Vielleicht sollten wir manches Mal nicht so streng mit unseren Kindern sein und überlegen, was wir ihnen mitunter vorleben.

Es ist einfach herrlich witzig und unglaublich komisch, wie die beiden Autoren uns Erwachsene in diesem Buch einen Spiegel vorhalten. Nicht böse gemeint, aber doch sehr ironisch. Kinder haben riesigen Spaß an dem Werk. Mit leuchtenden Augen und einem großen Grinsen im Gesicht blättern sie Seite für Seite um. Es stört sie nicht, dass der Text pro Seite auf eine Zeile beschränkt, im Gegenteil. Das Buch lebt von seinen Bildern und die werden von ihnen ganz genau beschreiben, analysiert und beurteilt. Nicht selten schenkt uns unser Nachwuchs beim Blättern einen sehr empörten Blick, lächelt schelmisch. Zu Recht, denn in der Tat sind wir Erwachsene bei weitem nicht so fehlerfrei, wie wir es unseren Kindern gerne einreden wollen. Doch zum Glück haben sie sehr viel Nachsicht mit uns und drücken gerne mal ein Auge zu.

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