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Wenn ich nicht so schüchtern wär, denkt der Bär

Antolin Quiz
von Duncan Beedie
Rezension von Janett Cernohuby | 22. April 2025

Wenn ich nicht so schüchtern wär, denkt der Bär

Es kann manchmal ganz schön schwer sein, auf jemanden zuzugehen und einfach nur Hallo zu sagen. Viele Kindern kennen das, dabei wollen sie keineswegs unhöflich sein und wer sie kennt, weiß, dass sie sonst sehr aufgeweckt sind. Nur in bestimmten Situationen fehlt ihnen manchmal der Mut. Dann sind sie schüchtern, genau wie Bär, dem auch die Worte fehlen.

Ein schüchterner Bär

Bär lebt in einer Höhle im Wald. Wenn er morgens aufsteht, frühstückt vor dieser Höhle eine Marienkäferfamilie. Neugierig beobachtet Bär sie und starrt sie dabei an. Das finden die Marienkäfer alles andere als toll und ziehen wütend ab. Bär geht weiter durch den Wald. In einem Nest füttert eine Vogelmama gerade ihre Küken. Interessiert starrt Bär sie an. Nach einer Weile findet die Vogelmama das sehr unangenehm und scheucht ihn schimpfend weg. Ähnlich ergeht es Bär auch, als er seinen Kopf in den Dachsbau steckt. Traurig setzt er sich an den Teich und starrt ins Wasser. Dort starrt jemand zurück, der Frosch. Beide liefern sich ein Starrduell, bis Frosch irgendwann mit einer Frage das Schweigen bricht.

Wenn ich nicht so schüchtern wär

Wenn Unsicherheit lähmt

Es ist eher eine rhetorische Frage, die Frosch Bär stellt. Er zeigt ihm nämlich, dass angestarrt werden nicht gerade schön ist. Da erklärt Bär ihm, dass er mit seinem Verhalten niemandem verletzen will. Tatsächlich verhält es sich völlig anders. Bär würde sehr gerne mit den anderen Tieren sprechen, doch er weiß nicht so recht, wie er dieses Gespräch anfangen soll.
Wer kennt eine solche Situation nicht? Da würde man gerne mit jemanden ins Gespräch kommen, weiß aber nicht, wie man es anfangen soll. Gerade Kinder, die sich schnell mal in einer ähnlichen Situation finden, können Bär so gut verstehen. Egal ob auf dem Spielplatz, in der Kindergartengruppe oder in der Schule, es gibt viele Situationen, in denen sie schüchtern sind und ihnen die Worte fehlen. Vielleicht hilft ihnen auch der Rat, den Frosch Bär gibt? Es mit einem freundlichen Lächeln zu versuchen. Bär probiert das gleich am nächsten Morgen bei Familie Marienkäfer aus - und ist erfolgreich. Dem Lächeln schiebt er ein schlichtes Hallo nach und gewinnt damit nicht nur die Sympathie von Familie Marienkäfer, sondern auch die der Vogelmutter und des Dachses.
Mit klaren, kindgerechten Worten zeigt Duncan Beedie, wie einfach es sein kann, seine Schüchternheit zu überwinden. Kinder können sich mit Bär gut identifizieren und seine Gefühle verstehen. Es ist aber auch wichtig, die andere Seite zu kennen. Warum reagiert jemand wütend, wenn man doch gar nichts zu ihm sagt, sondern nur schaut? Dank der Begegnung am Teich kann Bär die Perspektive wechseln und verstehen, wie sich sein Gegenüber fühlt. Das gibt ihm die Möglichkeit, seinen Mut zu finden und ein einfaches Lächeln und Hallo von sich zu geben. Mehr braucht es auch gar nicht, wie er schon bald selbst feststellt.

Wenn ich nicht so schüchtern wär

„Wenn ich nicht so schüchtern wär, denkt der Bär“ ist ein wunderbares Bilderbuch von Duncan Beedie. Auf kindliche und unaufgeregte Weise greift er das Thema Schüchternheit auf. Dabei verurteilt oder wertet er nicht. Schüchtern zu sein ist in Ordnung und kann mit kleinen Gesten überwunden werden. Und wer weiß, welche Gelegenheiten sich daraus ergeben?

Details

  • Autor*in:
  • Originaltitel:
    The Bear who stared
  • Übersetzer*in:
    Janna Heimberg
  • Erschienen:
    01/2025
  • Umfang:
    40 Seiten
  • Typ:
    Hardcover
  • Altersempfehlung:
    3 Jahre
  • ISBN 13:
    9783831050505
  • Preis (D):
    13,95 €

Bewertung

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  • Anspruch:
  • Illustration:

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