Henri und Henriette

Wir sind doch keine Angsthasen!

von Cee Neudert, Christiane Hansen (Illustrator*in)
Rezension von Janett Cernohuby | 20. August 2024

Wir sind doch keine Angsthasen!

Der Herbst ist die Jahreszeit, in der Äpfel und Birnen reif werden, in der wir Drachen steigen lassen und buntes Laub vom Baum fällt. Der Herbst ist aber auch die Jahreszeit der schaurigen Geschichten und unheimlichen Begegnungen. Hahn Henri kann darüber nur lachen, denn Angsthasen sind die Hühnerfamilie ganz sicher nicht. Wenn er sich da mal nicht irrt.

Reifes Obst und unheimliche Gestalten

Der Sommer hat sich verabschiedet und der Herbst hat mit seinen bunten Farben und kürzer werden Tagen Einzug gehalten. Auf dem Bauernhof gibt es nun einiges zu tun und Hahn Henri hat auch schon eine lange Liste mit Dingen geschrieben, die er unbedingt erledigen muss. Aber Zeit für eine Gute-Nacht-Geschichte bleibt dennoch und so setzt er sich mit seinen Küken gemütlich zusammen. Die Geschichte ist ein bisschen unheimlich und die Küken fürchten sich vor der hereinbrechenden Nacht. Ach was, kräht Henri. Monster vor denen man sich fürchten muss, gibt es nicht. Doch ist er sich da wirklich sicher? Als der Drachen der Kinder davonfliegt, entdeckt Henri an diesem Abend im Quittenbaum unheimlich leuchtende Augen. Vielleicht hat er sich ja geirrt und Monster gibt es doch? Sofort machen sich alle Bewohner des Bauernhofs auf zum Quittenbaum, um das vermeintliche Monster näher zu inspizieren. Dabei machen sie eine lustige Entdeckung…

Henri und Henriette: Wir sind doch keine Angsthasen!

Von buntem Laub und Herbstfreuden

Die charmante Hühnerfamilie ist wieder da und hat natürlich auch neuen Lesestoff im Gepäck. Dieses Mal dreht sich in dem turbulenten und lustigen Bauernhofabenteuer alles um den Herbst. Kürzer werdende Tage, kühleres Wetter und buntes Laub sind da ebenso zu finden, wie reichlich reifes Obst, das geerntet werden möchte. Und natürlich gibt es unheimliche Geschichten und seltsame Ereignisse. Dies wird sogar zum eigentlichen Mittelpunkt der Geschichte. Nachdem Henri Hahn eine eher unheimliche Gute-Nacht-Geschichte vorgelesen hat, fürchten sich seine Küken vor der Dunkelheit. Doch der Hahn kräht mit stolz geschwellter Brust, dass da gar nichts in der Dunkelheit lauert, vor dem man sich fürchten muss. Tja, nur leider war sein Schnabel da etwas größer als sein Mut. In den nächsten Tagen hat Henri so einige Begegnungen, die ihn zusammenschrecken lassen. Vom Dach hört er seltsame Geräusche, unheimliche Augen (die zur Katze gehören) leuchten im Schuppen, im Dämmerlicht verbreiten die Kürbisse eine unheimliche Atmosphäre, doch der nächtliche Quittenbaum treibt dann alles auf die Spitze. Spätestens jetzt gibt der Hahn kleinlaut zu, dass es vielleicht doch Monster gibt, vor denen man sich fürchten sollte.
Wo ist er nur hin, der selbstbewusste Hahn? Cee Neudert erzähtl wunderbar komisch und augenzwinkernd von den kleinen Großmäulern, die insgeheim gar nicht so mutig sind, wie sie tun. Aber das ist schon in Ordnung, keines der anderen Tiere macht Henri deswegen Vorwürfe. Sie nehmen ihren Hahn so an, wie er ist und lachen am Ende alle gemeinsam über die seltsamen Augen im Quittenbaum. Das tut auch die junge Leserschaft, die an diesem Abenteuer wieder jede Menge Spaß haben wird. Es ist ein Abenteuer voller witziger Begegnungen und vieler bunter Bauernhofmomente. Der Herbst ist großartig eingefangen, mit seinen typischen Farben und auch dem passenden Wetter. Es fehlt an nichts, weder am reifen Obst und Gemüse, noch an den typischen Basteleien und Herbstfreuden. Vieles davon liest man nicht direkt in der Geschichte, aber man findet es auf Christiane Hansens detailreichen Bildern. In ihnen steckt wieder so vieles, was entdeckt werden möchte. Was eigene Geschichten erzählt, beziehungsweise die eigentliche noch erweitert. Daher macht es Kindern großen Spaß, das Buch auch einfach nur anzuschauen, ohne dass ihnen daraus vorgelesen wird. Denn so haben sie die Möglichkeit noch viel mehr zu entdecken, als den Umstand, dass Henri Hahn vielleicht doch ein klitzekleiner Angsthase ist.

Henri und Henriette: Wir sind doch keine Angsthasen!

Henri und Henriette laden ihre jungen Fans ein weiteres Mal auf den Bauernhof ein. Dieses Mal entdecken sie alle den Herbst, gehen gemeinsam Obst ernten und Monster suchen. Zum Glück finden sie diese nicht, dafür aber jede Menge Spaß und Unterhaltung.

Details

Bewertung

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