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Was passiert mit der Wurst, wenn sie die Toilette runtergespült wird? - Erwachsene rümpfen bei dieser Frage die Nase. So etwas fragt man nicht, über so etwas spricht man nicht. Was soll schon damit passieren? Sie verschwindet im Abwasser. Was Erwachsene mit einem Naserümpfen abtun, kann für Kinder ganz essenziell sein. Denn die Frage, wohin das kleine oder große Geschäft geht und was damit passiert, beschäftigt besondere jüngere Kinder bei der Sauberkeitserziehung.

Wo ist die Wurst?

Die Geschwister Zoe und Eddi spielen gerade im Hof, als Eddi plötzlich verkündet, dass er ganz dringend mal muss. Zum Glück lässt ihn die nette Nachbarin Frau Sperling bei sich auf Toilette gehen. Dort kommt gerade Herr Sperling vom Klo, wo er sein großes Geschäft gemacht hat. Und plötzlich brennt Eddi eine Frage unter den Nägeln: Wohin geht die Wurst von Herrn Sperling, nachdem die Klospülung betätigt wurde? Da ihm die Antwort, in den Kanal, nicht genügt, macht Herr Sperling mit den beiden Kindern einen Ausflug ins Klärwerk, um dort der Sache auf den Grund zu gehen. Hier lernen Eddi und Zoe, wie aus der schmutzigen Brühe klares Trinkwasser wird, das dann wieder dem Wasserkreislauf zugeführt wird.

Ein witzig-erklärendes Sachbilderbuch

Das Thema des Bilderbuchs wirkt im ersten Moment eher abschreckend und ist ganz gewiss nicht nach dem, was man sich zuhause ins Kinderbuchregal stellen möchte. Doch das ist ein großer Irrtum, denn gerade Kleinkinder die gerade lernen aufs Töpfchen zu gehen, beschäftigen Fragen nach dem wohin ungemein. Für sie sind Pipi und Co. Teile ihres Körpers, von denen sie sich trennen und die nun für immer in der großen Toilette verschwinden. Manche Kinder haben ein sehr stark ausgeprägtes magisches Denken. Ihnen fällt es schwer, loszulassen. Sie wollen ganz genau das Warum und in diesem Fall Wohin geklärt haben, bevor sie bereit sind für den nächsten Entwicklungsschritt. In solch einer Situation ist das witzig-freche und aufklärende Bilderbuch äußerst hilfreich. Gut, die Zielgruppe dieses Buches liegt zwischen vier und sechs Jahren, dennoch können es Eltern durchaus mit jüngeren Kindern lesen und gemeinsam anschauen.
Die Autoren greifen wunderbar ungezwungen und ohne falsche Scham ein Alltagsthema auf, über das man sonst nicht spricht. Die Geschichte ist locker erzählt und nimmt kein Blatt vor den Mund. Das trifft auf die Dialoge noch mehr zu. Sie bringen das Thema auf den Punkt und lassen die kleinen Bücherfreunde so manches Mal auflachen. Die beiden Kinder in der Geschichte, allen voran Eddi, fragen einfach drauf los, machen sich keine Gedanken darüber, ob das Thema anderen peinlich ist. Warum auch, schließlich ist es eine normale Folge unseres Stoffwechsels. Mit offenen und neugierigen Augen geht er durchs Klärwerk, schaut sich alles ganz genau an und fragt nach. Begleitet werden die informativen Texte durch dazu passende, humorvolle Zeichnungen. Immer wieder schlängeln sich Rohre durch eine Szene - als unterirdische Kanäle oder Wasserleitungen. Sprechblasen und zusätzliche kurze Erläuterungen lockern die Optik auf, verdeutlichen manches noch einmal und bringen Kinder somit dazu, sich intensiver mit dem Bild zu beschäftigen.

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