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Um die Vergangenheit kennenzulernen, muss man sich mit ihr beschäftigen. Dafür gibt es für junge Lesende unterschiedliche Möglichkeiten. Bei ultamar media erscheinen schon seit Jahren Hörbücher und Bücher, die Archäologie, Menschheitsgeschichte und Abenteuer miteinander vereinen. In „Zeit der Bronze“ geht der Verlag nun andere Wege. Linda Dielemanns lässt in einem spannenden Buch gewissermaßen die Zeit selbst zu Wort kommen.

Was hat Bronze zu erzählen?

Das Werk, das den Untertitel „Schimmernde Schätze aus dunkler Vergangenheit“ trägt, beschäftigt sich mit der Bronzezeit und der titelgebenden Bronze. Die Menschheit selbst befand sich im Wandel. Bessere Werkzeuge aus neuem Material lösen Stein und Kupfer ab. Sie haben – genauso wie der Schmuck aus gleichem Material – eine Bedeutung, die über den reinen Materialwert hinausgeht. Bronze steht für Wohlstand, für Triumphe, aber auch für Gefahr. Und neben den Kapiteln, die sich um Bronzeherstellung, Werkzeuge, Waffen und Schmuck drehen, kommt in jedem Abschnitt jemand zu Wort, mit dem man vielleicht nicht gerechnet hat, nämlich der Bronze selbst.
Als Rohmaterial wie auch als Schmuck, Axt oder Schwert berichtet die Bronze, wie sie die Zeit und die Akteure, die mit ihr interagieren, betrachtet. Eine unübliche Perspektive, die aber definitiv ihren Reiz hat.
Neben der Mischung aus aufgearbeiteten wissenschaftlichen Inhalten und abenteuerlichen Erzählungen aus Bronzesicht gibt es im Buch noch zahlreiche Illustrationen von Sanne te Loo zu bewundern. Diese sind dem jeweiligen Thema des Kapitels sowie auch der Stimmung der Szenerie angepasst.

Geschichte(n) für alle?

Natürlich ist nicht jedes Buch für alle jungen Lesenden geeignet. Für „Zeit der Bronze“ empfiehlt es sich, Interesse für die Erd- und Frühgeschichte zu haben. Denn im Schulunterricht wird die Bronzezeit vermutlich genauso wie Stein- und Eisenzeit in einem kurzen Kapitel abgehandelt. Dass es sich bei der Bronzezeit um ein Zeitalter, um eine Periode gehandelt hat, die über 2.000 Jahre lang gedauert hat, ist gar nicht so einfach zu vermitteln. Und natürlich gibt es da viel mehr zu erzählen. Das bedeutet viel Wissenswertes über Kupfer und Zinn, aus denen Bronze gefertigt wird. Über neue Berufe, landwirtschaftliche Nutzung, der Bedeutung des Materials als Tauschobjekt, als Schmuck und auch als Statussymbol. Etliche der Inhalte sind Mutmaßungen, weil es einfach keine Belege gibt, aber als solche sind sie auch dargestellt. Die Abenteuer-Episoden aus der Bronzesicht schlagen in die gleiche Kerbe (sicherlich mit einem Bronzebeil) und runden das Thema so ab.