Auf den Spuren unserer Vorfahren
50 Funde erzählen die Geschichte neu
von Raksha Dave, Kimberlie Clinthorne-Wong (Illustrator*in)
Wie sah das Leben in früheren Zeiten aus? Um diese Frage zu beantworten, begeben sich Archäologinnen und Archäologen auf Spurensuche. Was sie finden, sind viele kleine Puzzleteilchen, die sie miteinander verknüpfen, um das Leben früherer Menschen nachvollziehen zu können. Raksha Dave, selbst Archäologin, präsentiert in ihrem Kindersachbuch 50 Fundstücke, die das Leben früherer Menschen in ein ganz anderes Licht rücken.
Fortschrittliche Vorfahren
Archäolog*innen interessieren sich dabei weniger für kostbaren Schmuck oder Münzen, vielmehr suchen sie nach gewöhnlichen Alltagsgegenständen oder Essensresten, die viel mehr Aufschlüsse geben. Die ältesten, jemals gefundenen Fußabdrücke wurden am Lake Mungo in Australien entdeckt. Während die Welt vor über 40.000 Jahren unter Eis eingeschlossen war, segelten Menschen hierher, um sich niederzulassen. Gefundene Abfallgruben und andere Objekte lassen außerdem darauf schließen, dass diese Menschen eng im Einklang mit der Natur lebten und auch Naturschützer waren. Nachhaltig lebten auch die Menschen in Mohenjo-Daro, Pakistan. Nach Rasterplan gebaute Straßen, ein hervorragendes Abwassersystem und manches mehr machten diese Stadt einzigartig, denn im Gegensatz zu anderen Hochkulturen konnte sie sich selbst versorgen.
Fortschrittlich war man auch in der steinzeitlichen Türkei, wo in Çatalhöyük Männer und Frauen gleichberechtigt waren. Anders, als man lange Zeit glaubte, wurden die ältesten Kunstwerke in der Chauvet-Höhle nicht von Männern, sondern von Frauen und Kindern geschaffen, während im alten China auch Kriegerinnen kämpften.
Toleranz und Mitgefühl fand man auch in Indien, wo König Ashoka beeinflusst vom buddhistischen Glauben regierte. Auch die Vorfahren der Inuit setzten auf Gleichberechtigung und wer weiß, ob es Machu Picchu ohne Migration jemals gegeben hätte.
Vergessene und übersehene Geschichte
Anhand von 50 archäologischen Fundstücken nehmen Raksha Dave und Kimberlie Clinthorne-Wong Kinder mit auf eine spannende Reise in die Vergangenheit und enthüllen dabei Unglaubliches. Von der Frühzeit bis in die Antike werden Kulturen gezeigt, die ganz anders lebten, als wir es bisher glaubten. Wurde dieses Wissen übersehen? Unterschlagen oder einfach nur vergessen? Raksha Dave lässt die Antwort darauf im Raum stehen und konzentriert sich stattdessen darauf zu beschreiben, wie archäologische Funde darauf hinweisen, dass unsere Vorfahren sehr modern und fortschrittlich lebten. Gleichberechtigung, Naturschutz und Nachhaltigkeit waren damals schon bekannt und wurden gelebt. Wann gingen diese Lebensweisen verloren? Was können wir heute aus ihnen lernen?
In kurzen und kompakten Texten rückt die Autorin 14 Kulturen in den Mittelpunkt. Sie beschreibt, wo und wann sie lebten und was sie besonders machte. Nach einer allgemeinen Einführungsseite wird dann anhand ausgewählter Funde beschrieben, welche Schlüsse man aus diesen gezogen hat. So ergeben sich spannende Portraits vergangener Menschen und ihrer Lebensweisen. Während Rasha Dave den Text für das Buch schrieb, zeichnete Kimberlie Clinthrone-Wong die farbintensiven Bilder dazu. Von den Funden gibt es keine Fotografien, sondern sehr genaue Illustrationen.
„Auf den Spuren unserer Vorfahren“ ist ein modernes Sachbuch für wissensdurstige Kinder, die wissen wollen, wie unsere Vorfahren lebten. Das modern gestaltete und 2024 mit dem British Book Award ausgezeichnete Sach-Bilderbuch gibt Antworten darauf und zeigt zudem, wie fortschrittlich Menschen vergangener Kulturen bereits waren.
Details
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Originaltitel:Lessons from Our Ancestors
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Übersetzer*in:Nora Schröder
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Erschienen:05/2025
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Umfang:64 Seiten
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Typ:Hardcover
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Altersempfehlung:6 Jahre
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ISBN 13:9783865025432
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Preis (D):20,00 €