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Das Nibelungenlied zählt zu den ältesten und auch schönsten Sagen Deutschlands. Es erzählt vom Schicksal der Burgunden im Raum Worms um 436. Die Sage war Grundlage für Opern, Bücher und Filme. Doch nicht immer wird von den Ereignissen rund um Siegfried von Xanten und Hagen von Tronje erzählt. Andrea Liebers bringt die Nibelungen in unsere Zeit und lässt Zwergenvolk und Drachen noch einmal mit Menschen zusammentreffen. Unter dem Titel „Das Gold der Nibelungen“ erschienen vier spannende Abenteuerbände für junge Leserinnen und Leser ab acht Jahren.

 

   

Der Drache erwacht, Band 1

Über 1500 Jahre sind vergangen, seit Siegfried den Drachen Fafnir tötete, das Zwergengold an sich nahm und durch Hagen von Tronje den Tod fand. Über 1500 Jahre hatten Zwerge und Menschen keinen Kontakt mehr miteinander. Doch das soll sich ändern. Denn aus den Zwischenwelten dringt wieder Gold in die Welt der Menschen. Die Zwerge versuchen, dieses in ihrem unterirdischen Reich zu verstauen, wissen sie doch, dass es bei Menschen Gier und Neid auslöst. Fast gleichzeitig finden sie ein Drachenei und Nehalennia, die Herrin der Zwerge, ernennt Bofur und Bifur zu den Kindermädchen des Drachens. Sie wollen den Drachen vor den Menschen verbergen, nicht zuletzt weil sie befürchten, dass er Rache an ihnen nehmen wird für das, was Siegfried vor 1500 Jahren getan hat. Doch leider gelingt das nicht ganz, denn auch ein Drache braucht Zuneigung und Mutterliebe. Bifur und Bofur stoßen auf das Mädchen Marie, die ihnen bereitwillig bei der Pflege des frisch geschlüpften Drachens hilft. Ein Drache, der nicht ganz zufällig auf den Namen Fafnir getauft wird.

 Chaos im Drachenland, Band 2

Verzweifelt haben die Zwerge versucht, das Gold, das aus der Zwischenwelt in die Menschenwelt drückt, in ihren unterirdischen Gängen zu verbergen. Doch erfolglos. Bald schon vermögen es ihre Barrieren und Schranken nicht mehr aufzuhalten und das Gold drängt durch Brunnen nach oben. Anfangs halten die Menschen noch Abstand, betrachten staunend das Schauspiel, das sich ihnen bietet. Man erinnert sich an das Nibelungenlied und daran, dass das darin vorkommende Zwergengold verflucht war. Doch je mehr Gold nach oben drückt, desto mehr verschwindet diese Furcht und macht der von den Zwergen gefürchteten Gier Platz.
Währenddessen erkennt Nehalennia den Grund für die Goldflut. Eine gefährliche, dunkle Macht steckt dahinter, die ihre Kräfte weit überschreitet. Ihre einzige Hoffnung liegt in der Stärke und Weisheit des Drachen Fafnir…

Der magische Drachenturm, Band 3

Wie einst zu Siegfrieds Zeiten, ist auch dieses neue Gold verflucht. Denn nach einiger Zeit verwandelt es sich in eine stinkende, eiskalte und glibberige Masse. Alles, was mit dieser Masse in Berührung kommt, stirbt. Die Menschen sind mit dem Geschehen überfordert. Ihre letzte Hoffnung ist nun der Drache Fafnir. Doch dessen Interessen liegen gerade woanders, zumal er wenig Zuneigung für die Menschen hegt, die für den Tod seines Vaters verantwortlich sind. Fafnir ist auf der Suche nach seiner Mutter, die offenbar im Goldland zu finden ist…

 

 

Fafnir Feuerdrache, Band 4

Die Menschenwelt ist dem Untergang geweiht. Es gibt kaum noch einen Ort auf der Erde, der nicht von der stinkenden, glibberigen Masse bedeckt ist. Die Zwerge haben die Menschenwelt verlassen, können sie gegen diese dunkle Macht nichts tun. Nur noch Fafnir vermag die Erde zu retten. Doch der hat kein Interesse daran. Er hat seine Mutter wiedergefunden und teilt deren Ansicht über die Menschen. Schließlich waren sie es, die seinen Vater getötet haben. Dies ist ihre gerechte Strafe.
Doch Marie gibt ihre Heimat nicht so schnell auf. Sie setzt alles daran, um Fafnir umzustimmen und ihre Welt zu retten…

 
 

 

Das Nibelungenlied ist noch lange nicht verklungen

Andrea Liebers lädt ihre junge Leserschaft zu einer spannenden Reise in eine Welt ein, die wir längst vergessen haben, die längst zu einer Geschichte, einer Sage geworden ist: Das Reich der Zwerge und Nibelungen. Hier siedelt sie ein Abenteuer an, dessen Grundlage die Sage von Siegfried dem Drachentöter, Hagen von Tronje, Drache Fafnir und natürlich dem legendären Goldschatz ist. Doch das, wovon sie erzählt, spielt nicht etwa in vergangenen Zeiten, sondern passiert jetzt, in der Gegenwart. Ein junges Mädchen - Marie - trifft auf zwei Zwerge mit wohlbekannten Namen, wodurch sie das Abenteuer ihres Lebens erlebt. Darin geht es freilich um Drachen, um einen riesigen, aber eben gefährlichen Goldschatz und auch um Rache, Gier und Egoismus.
In diesem spannenden Abenteuer kommen Kinder mit dem berühmten Nibelungenlied in Kontakt. Doch es ist nicht die Geschichte von Siegfried, die sie hier nachlesen, sondern ein völlig neues, aber genauso fantastisches Abenteuer. Immer wieder finden sich in diesem Abenteuer Referenzen zum Nibelungenlied. So bekommt man dieses in kleinen Portionen erzählt. Das weckt die Neugier, es selbst zu entdecken und nachzulesen. Denn bei Andrea Liebers ist nicht der rechte Moment dafür. Schließlich ist unsere Welt in Gefahr und man möchte unbedingt wissen, wie es mit Marie und Fafnir weitergeht. Was steckt hinter der Goldflut? Wie werden Anderswelt, Zwischenwelt und Menschenwelt damit fertig? Oder ist unsere Welt endgültig dem Untergang geweiht?

Aufgeteilt auf vier spannende Bände, baut die Autorin ein tolles Setting auf, das atmosphärisch und dicht ist. Obendrein bietet es viele phantastische Elemente, die eng an die berühmte Sage angelehnt sind. Das macht den Reiz dieses Abenteuers aus. Das fesselt die Leserinnen und Leser und lässt sie Seite um Seite weiterlesen. Am Ende jeden Bandes gibt es einen ausführlichen Infoteil. Darin findet man nicht nur Hintergrundinfos zum Nibelungenlied, Zwergen, in der Geschichte erwähnten Orten und Gebäuden, es wird auch gezeigt, was von der Autorin erfunden wurde, was der Sage entnommen wurde und was es tatsächlich gibt.
Begleitet werden alle drei Bände von Manfred Schmidts Illustrationen. Manchmal bekommen wir dabei historische Plätze zu sehen, dann wieder nur Personen bei bestimmten Handlungen. Auf jeden Fall runden seine farbigen Bilder den Text ab und bieten kleine Lesepausen.

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