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Es gibt da diese alte Weisheit über ein Dorf, das man zum Großziehen eines Kindes braucht. Ein bisschen wie ein Dorf sind auch die fünf Häuser der Familie van Rijn, zu der Juss gehört. Sie stehen dicht beieinander, am Ufer des kleinen Flusses. Dicht beieinander steht auch die Familie van Rijn, die in allen Lebenslagen zusammenhält.

Entlang der Deichstraße

Juss‘ Elternhaus ist gleich das erste der fünf Häuser, die entlang der Deichstraße stehen. Dahinter wohnen Onkel, Tanten, Cousinen, Oma Mu und Opa Gurrgurr. Jeder hat sein eigenes Haus, doch gemeinsam bilden sie eine starke Gemeinschaft, die viel verbindet und die immer füreinander da ist. Am liebsten ist Juss mit seiner Cousine Amber unterwegs. Gemeinsam schwimmen sie im Fluss, klettern in Birnbäume und retten auch schon mal jemandem vor dem Ertrinken. Dicht neben den Häusern führt eine vielbefahrene Straße vorbei und eines Tages passiert es. Trotz warnender Poller und Hinweisschilder rammt ein LKW das Haus von Juss‘ Familie und bringt es zum Einsturz. Mit gebrochenen Knochen wird Juss ins Krankenhaus gebracht. Doch egal wie schlimm die Situation ist, diese Familie hält zusammen, packt gemeinsam an und sorgt dafür, dass sie alle zusammenbleiben.

Berührende Familiengeschichte

Selma Noort erzählt eine berührende und ergreifende Familiengeschichte für Kinder. Es ist eine vielschichtige Geschichte, die unterhält, zum Lachen bringt, aber auch traurige Momente besitzt. Vor allem die Gefahr rund um die so nah an den Häusern liegende Deichstraße ist allgegenwärtig. Dazwischen entfaltet sich ein wunderbares Familienporträt, das mehrere Generationen umfasst. Das Alt und Jung zusammenführt und zeigt, dass es sie noch gibt. Die großen Familien, die noch zusammenwohnen, füreinander da sind und sich jederzeit um die anderen kümmern. In vielen kleinen und großen Geschichten, die alle zusammenhängen, zeichnet Selma Noort dieses Familienbild, das die Leserschaft berührt und das Gefühl vermittelt, hier ebenfalls zuhause zu sein. Doch ein Unheil naht, tatsächlich beginnt das Buch sogar damit. Auf den ersten Seiten findet sich die Leserschaft zwischen Schutt und Staub wieder. Ein schrecklicher Unfall ist passiert, ein Junge war verschüttet, konnte aber rasch gefunden werden. Szenenwechsel. Wir springen zurück, in die Zeit, als Juss‘ Eltern sich kennenlernten, dann wieder ein Stückchen vor zu dem Sommer, an dessen Ende dieser furchtbare Unfall steht. Zunächst erleben wir kleine und große Alltagsgeschichten mit Juss und seiner Cousine, verbringen mit ihnen einen Sommer, der leichtfüßig daherkommt. Der eine Familienidylle zeigt, wie es sie nicht mehr allzu oft gibt. Schnell schließt man diese Familie in sein Herz und fühlt sich mit ihr verbunden. Am Ende wird dann der Unfall aufgearbeitet und abgeschlossen. So traurig alles zu sein scheint, wächst daraus aber auch ein Neuanfang, den die Familie gemeinsam begeht.

Warmherzig gelesen von Sascha Icks

Wem eher der Sinn nach einem Hörbuch steht, der darf sich freuen. Denn Sascha Icks nahm sich des Stoffs an und setzte die Geschichte in einer warmherzig gelesenen Hörbuchfassung um. Mit kraftvoller und sonorer Stimme lässt sie die Hörerschaft in die kleine Welt beim Haus am Fluss eintauchen. Mit dem richtigen Gespür für die einzelnen Szenen hat sie die Stimmung und Atmosphäre großartig eingefangen. Sie trägt die Ereignisse dieses Sommers an die Hörerschaft heran, wobei Personen und die Gegend vor dem inneren Auge Gestalt annehmen. So gelingt es ihr auch, das Gefühl zu vermitteln, ein Teil dieser Familie zu sein.

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