Lesemaus

Die Piraten vom Dach

Antolin Quiz
von Christian Tielmann, Daniel Ernle
Rezension von Janett Cernohuby | 29. November 2015

Die Piraten vom Dach

Piratengeschichten sind zeitlos und sprechen Jungs nach wie vor an. Doch wenngleich dies auf das Thema selbst zutrifft,   ist es bei der Handlung nicht immer der Fall. Für manche Zielgruppen darf diese gerne angepasst werden: weniger Gewalt und Authentizität, dafür aber eine kleine Portion mehr schriftstellerische Freiheit. So geschehen in dem Erstlesebuch "Die Piraten vom Dach", das in der Reihe "Lesemaus zum Lesenlernen" erschienen ist.

Robert glaubt nicht, was da aus der Dachrinne seines Hauses angeschwemmt wird. Drei klitzekleine, aber dafür umso wildere Piraten: Kapitän Johann van de Veilchen, Koch Spuhn und Seefahrerin Sina. Der Sturm der letzten Nacht hat ihr Schiff zerstört und nun sind sie in Roberts Kinderzimmer gestrandet. Zusammen mischen sie seinen Alltag ganz schön auf. Nicht nur, dass sie in seinem Zimmer ständig Chaos anrichten (weswegen Robert Ärger mit seiner Mama bekommt), auch in der Schule sorgen sie für reichlich Trubel. Sie helfen aber auch. So sorgen sie dafür, dass Robert sich wieder mit seinem Freund Nelson verträgt und, dass sie in der Schule nicht nachsitzen müssen. Denn schließlich wollen die drei Seeräuber nur eines: Ein neues Schiff, um endlich wieder Abenteuer erleben zu können. Ob Robert ihnen hierbei helfen kann?

"Die Piraten vom Dach" ist eine witzige und kurzweilige Geschichte. Kinder - und insbesondere Jungs -  sind sofort von ihr begeistert und lauschen gebannt, wenn Robert diesen drei seltsamen Gefährten begegnet. Robert ist ein ganz gewöhnlicher Junge, der die Schule besucht und sich gerade mit seinem besten Freund zerstritten hat. Weniger gewöhnlich sind die drei Piraten. Denn sie sind winzig klein und passen locker in Roberts Schultasche. Doch ihre Klappen, besonders die des Käptens, sind dafür umso größer. Mit ihnen erhält die Geschichte jede Menge Spannung, Abenteuer und natürlich ein ordentliches Durcheinander. Junge Leser bekommen somit eine Geschichte präsentiert, die einmal ganz anders ist und sich von den gewöhnlichen Piratengeschichten abhebt. Eine Mischung, in der ein ganz normaler Junge mit alltäglichen Sorgen und Problemen, auf Piraten trifft. Diese erscheinen in verkleinerter Größe, wodurch sie ganz einfach durch Roberts Welt segeln können (im übertragenen Sinne, denn ihr Schiff existiert ja nicht mehr). Hierzu wurde nun noch eine besondere Komponente, eine gestalterische, ergänzt. Die Buchreihe will Erstleser zum Lesen motivieren. Dafür bediente man sich eines einfachen, aber erfolgreichen Konzepts. Abwechselnd wurden Textabschnitte mit längerem Text für geübte Leser und einem kurze Abschnitt für Leseanfänger abgedruckt. So können Kinder Erlerntes anwenden, werden jedoch nicht überfordert. Zudem ist der Text in Fibelschrift gedruckt, was das Lesen ebenfalls erleichtert, und mit zahlreichen Bildern versehen.
Dieses Konzept findet sich in vielen Erstlesebüchern und hat sich bewährt. Eltern lesen gemeinsam mit ihren Kindern, üben und helfen bei Bedarf. Durch die größere Schrift, die im kürzeren Abschnitt einfachen und klar strukturierten Sätzen fällt Kindern das Lesen leicht.

"Die Piraten vom Dach" ist eine abenteuerliche, witzige und unterhaltsame Geschichte für Erstleser ab sieben Jahren. Das Buch beinhaltet nicht nur eine kurzweilige erzählung, sondern bietet Textabschnitte für erfahrene Leser und Abschnitte für Erstleser an. Das erfolgreiche Konzept motiviert nicht nur zum selberlesen, sondern macht hungrig nach mehr. Mehr Büchern, mehr Geschichten.

Details

Bewertung

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