Fangirl

von Rainbow Rowell
Rezension von Daniela Steinbach | 24. Juli 2017

Fangirl

Die Autorin des Bestsellers „Eleanor & Park“ legt mit „Fangirl“ und dem dazu passenden, gleichzeitig erschienenen Roman „Aufstieg und Fall des außerordentlichen Simon Snow“ ordentlich nach. Rainbow Rowell beschreibt nicht nur, wie es sich als Fan einer literarischen Figur anfühlt, von Studienkollegen belächelt zu werden, sondern auch, wie man sich an die erste Liebe herantastet.

Cather und ihre Zwillingsschwester Wren verlassen nach der Kindheit ihren Vater, um aufs College zu gehen. Bisher waren die beiden unzertrennlich, doch nun muss sich die schüchterne und unerfahrene Cath ein Zimmer mit Reagan teilen, die ziemlich unnahbar und unhöflich herüberkommt, was es der jungen Frau anfangs nicht leicht macht. Levi, der beste Freund der Mitbewohnerin spricht ziemlich viel mit Cath, was sie irgendwie nicht versteht. Er ist es auch, der sie um Mitternacht immer von ihrem Schreibtreff mit einem arroganten Studienkollegen abholt und sicher nach Hause bringt. Nebenher schreibt Cath Fanfiction über Simon Snow und ist dabei ein Star im Internet. Dass sie für diese Tätigkeit von vielen belächelt wird, ist ihr zwar klar, macht ihr aber nichts aus. Sie steht hinter ihrem Tun und liebt es, in eine magische Welt abtauchen zu können. Je länger die Geschichte geht, desto mehr verliebt sich Cath in Levi und umgekehrt, Wren hat ein dezentes Alkohol- und der Vater der Zwillinge ein psychisches Problem, da die Mutter die Familie vor langer Zeit verlassen hat.. Dass Cath nebenher noch ihr Studium bewältigen und dafür einen Aufsatz in kreativem Schreiben produzieren sollte, ist fast ein Ding der Unmöglichkeit.

Die Autorin des Buches ist ziemlich gerissen, denn man muss „Aufstieg und Fall des außerordentlichen Simon Snow“ nicht lesen, um diese Geschichte verstehen zu können, da sie in sich abgeschlossen ist. Aber interessant könnte es durchaus werden, denn immerhin werden in „Fangirl“ viele Passagen aus dem eben genannten Buch abgedruckt sowie auch von der Protagonistin verfasste Fanfiction über den Magier Simon Snow, der sich in den Vampir Baz verliebt. Viele Bekannte von Cath, die das erste Mal von der nachempfundenen und weitergesponnenen Geschichte hören, finden das Thema Homosexualität etwas abstoßend, doch dies ist nur ein Thema am Rande. Umso mehr behandelt das Werk den Fankult, den vor allem Teenager leben, sei es bei gewissen Popbands oder eben auch bei literarischen Werken wie „Der Herr der Ringe“ oder „Harry Potter“. Letzterer bekommt auch im Buch eine kleine Stelle gewidmet, obwohl die Ähnlichkeit mit dem erfolgreichen Zauberer ohnehin auf der Hand liegt. Das Thema der ersten Liebe wird gut durchleuchtet und aufbereitet, sodass mit den Protagonisten mitgefühlt werden kann. Auch Probleme wie Depressionen, Verlustängste und Entfremdung finden im Buch Platz, ebenso wie das schon so oft rezitierte Ereignis „Nine Eleven“. Während die Passagen, die in der Jetztzeit spielen, durchwegs spannend und mitreißend erzählt werden, bleiben die zitierten Textstellen der Vorlage von „Fangirl“ sowie die Einträge von „Magicath“ auf FanFixx.net eher langweilig und könnten getrost übersprungen werden, da sie mit dem Verlauf der Geschichte rein gar nichts zu tun haben.

„Fangirl“ ist für Teenager ab 13 Jahren gemacht, die Geschichten über eigenwillige Persönlichkeiten oder untypische Hobbies lesen, von der ersten Liebe träumen oder einfach mal in eine andere Welt abtauchen wollen. Wer auch gerne Bücher im Buch liest, ist hier bestens aufgehoben, denn die Textstellen werden in die fortlaufende Geschichte eingeflochten. Fesselnd wird der Roman von Rainbow Rowell vor allem gegen Ende, da wird man das Buch kaum mehr weglegen können.

Details

  • Autor*in:
  • Verlag:
  • Genre:
  • Sprache:
    Deutsch
  • Erschienen:
    07/2017
  • Umfang:
    480 Seiten
  • Typ:
    Hardcover
  • Altersempfehlung:
    13 Jahre
  • ISBN 13:
    9783446257009
  • Preis (D):
    18,00 €

Bewertung

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