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Freundschaften entstehen manchmal auf sehr ungewöhnliche Art und unter besonderen Umständen. Wahre Freunde verstehen sich ohne viele Worte. Sie müssen einander auch gar nicht sehen um zu wissen, wie es dem anderen geht. Manchmal können sich Freunde gar nicht so oft treffen, bleiben nur durch Briefe und Nachrichten in Kontakt. Wenn solche Freundschaften entstehen, sind das ganz besondere Verbindungen. Von einer solchen erzählen auch Przemysław Wechterowicz und Emilia Dziubak in ihrem zauberhaften Bilderbuch „Freunde für immer“.

Eine ganz besondere Freundschaft

Am Fuße einer uralten Eiche lebt Familie Kaninchen. Die Krone des Baums wird von Familie Eule bewohnt. Eines Frühlingstags kommen in beiden Familien Junge zur Welt. Da aber die Kaninchen (in dieser Geschichte, wie der Autor für Eltern anmerkt) tagsüber aktiv sind, die Eulen dagegen nachtaktiv, können sich beiden Kinder nicht treffen. Aber ihre Eltern erzählen ihnen viel über den jeweils anderen. So wächst bei Kaninchen- und Eulenkind die Neugier auf den unbekannten Nachbar. Je mehr sie voneinander erfahren, desto mehr schließen sie den anderen ins Herz. Dann, eines nachts, der Vollmond sendet sein helles Licht auf die Erde, ist es endlich soweit: Kaninchen und Eule stehen sich zum ersten Mal gegenüber. Neugierig betrachten sie einander und spielen zum ersten Mal gemeinsam. Aber leider nicht sehr lange, denn dem Kaninchen fallen schon bald die Augen zu. Von nun an schicken sie sich jeden Tag und jede Nacht kleine Botschaften. Bald gibt es wieder eine besondere Vollmondnacht, in der ein kleines Wunder geschieht…

Zauberhaftes, magisches Bilderbuch

Zugegeben, Freundschaftsgeschichten gibt es viele, aber keine war bisher derart zauberhaft und magisch. Liebevoll und herzerwärmend erzählt Przemysław Wechterowicz seine Geschichte von Kaninchen und Eule, die lange Zeit nur voneinander hören, aber zwischen denen dennoch ein starkes Band der Freundschaft geknüpft wird. So stark, dass sie in Gedanken immer bei dem anderen sind. Sie können spüren, was der andere denkt und fühlt. Das wird durch ihre kleinen Botschaften, die nur sie verstehen, noch verstärkt. Es gibt ein paar wenige Vollmondnächte, wo das Kaninchen länger wach und die Eule früher munter wird, so dass sie sich doch kurz treffen können. Diese Treffen sind etwas ganz besonderes, das auch der Leser deutlich spürt.
Die Geschichte steckt voller Poesie und zeigt, wie man trotz großer Unterschiede und gegensätzlicher Lebensweisen zu den besten Freunden werden kann. Es ist zugleich ein Buch, das Kinder tröstet und ermuntert, weiterhin mit einem Freund in Kontakt zu bleiben, auch wenn der oder die weit weg zieht. In eine andere Stadt, in ein anderes Land, auf einen anderen Kontinent. Nachrichten und kleine Briefe halten diese Freundschaft aufrecht und hin und wieder sind vielleicht gemeinsame Treffen möglich. So verzaubert diese Geschichte die einen und macht den anderen Mut.
Begleitet wird die Erzählung von ebenso zauberhaften Illustrationen. Emilia Dziubak erweckt die Waldszenerie zum Leben. Liebevoll illustriert sie die kleinen Tierkinder, setzt sie in ihren Lebensraum und macht durch kleine Gesten, liebevolle Blumen- und Blätterranken die große Liebe zwischen ihnen spürbar. Diese zwei haben einander ins Herz geschlossen. Das liest man nicht nur im Text, das sieht man ganz deutlich in den Bildern. Die warmen Brauntöne tauchen diese gefühlvolle Geschichte in ein ganz besonderes Licht. Man fühlt sich in den Bildern geborgen und heimelig. Wenn dann das sanfte Licht der untergehenden Sonne dann den Wald in goldene Töne taucht, ist der Zauber dieses Bilderbuchs perfekt.

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