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Gerade jetzt im Herbst und rund um Halloween sind Hexen sehr beliebt. Doch während wir uns möglichst hässlich, mit großer Nase und aufgeklebter Warze kostümieren, sehen Hexen bisweilen nicht unbedingt so aus, wie wir es vielleicht erwarten. Denn wäre es so, hätte Stina in ihrer besten Freundin Lizzy schon lange die Hexe erkannt.

Das Leben einer Junghexe

An ihrem zwölften Geburtstag entscheidet sich für jede Junghexe, zu welcher Art Hexe sie ausgebildet wird. Elisabeth Aurora Vermeer, kurz Lizzy genannt, steht genau vor dieser Entscheidung. Doch als sie zu ihrer Großtante Camilla geschickt wird, um einen Kräuterhexe zu werden, ist sie enttäuscht. Wie gerne wäre Lizzy eine Meerhexe geworden, denn mit Pflanzen oder gar Kräutern kennt sie sich so gar nicht aus. Bereits in den bevorstehenden Herbstferien soll die Ausbildung bei ihrer Tante beginnen. Diese hält zwei große Überraschungen für die Junghexe bereit: Zum einen schenkt sie Lizzy eine Vogelspinne, die über besondere Fähigkeiten verfügt, zum anderen darf ihre Freundin und Nicht-Hexe Stina sie begleiten. Stina ist nämlich ein wandelndes Lexikon, wenn es um Pflanzen geht. Doch schon am zweiten Ferientag ist Tante Camilla plötzlich wie vom Erdboden verschwunden. Ob Meerhexe Ava dahinter steckt, die Lizzy auch gerne ausgebildet hätte?

Verhext toller Kinderroman

Wenn wir schreiben, dass Andrea Russo mit „Green Witch“ einen zauberhaften Roman für junge Leserinnen ab zehn Jahren geschrieben hat, dann meinen wir das in doppelter Hinsicht. Denn die Geschichte steckt voller Hexenkunst und Gestaltwandler und versteht es obendrein, seine Leserinnen mitzureißen. Bereits nach kurzer Zeit tauchen wir ins Geschehen ein. Das liegt einerseits an der rund und dicht erzählt Handlung, andererseits auch an den sympathischen Charakteren. Im Mittelpunkt steht natürlich die junge Lizzy, die ihre Ausbildung zur Hexe beginnen soll. Darauf hat sie sich zwar schon lange gefreut, doch die Richtung, die ihr zugewiesen wird, begeistert sie zunächst wenig. Sie kann nur wenig mit Pflanzen anfangen und sieht ihre Stärken selbst ganz woanders. Doch zum Glück hat sie ihre beste Freundin zur Seite, der sie zwar nichts erzählen darf, die es aber trotzdem versteht, Lizzy mit ihrer Großtante zu versöhnen. Tatsächlich entpuppt sie sich als eine ganz andere, lockere und viel freundlichere Person, als man zunächst annimmt. Umso größer ist dann der Schreck, als die Tante plötzlich verschwunden ist. Das ist auch der Moment, in dem Lizzy ihrer Freundin Stina reinen Wein einschenkt. Oder es versucht, denn Stina kauft ihr die Geschichte mit Junghexen und Kräuterhexen zunächst gar nicht ab. Erst langsam beginnt sie zu verstehen, dass das keineswegs als Scherz gemeint ist.
Die Autorin nimmt sich Zeit, ihre Charaktere und die Kulisse vorzustellen, ohne die Geschichte dabei langatmig oder eintönig werden zu lassen. Alles ist wunderbar rund geschrieben, atmosphärisch, so dass man sich die Plätze und Personen sehr gut vorstellen kann. Man taucht ein in diese Geschichte, die von Freundschaft, Offenheit Neuem gegenüber und natürlich auch dem Vertrauen in das eigene Können erzählt.

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