Meine allerersten Minutengeschichten

Große Schwester, kleiner Bruder

von Frauke Nahrgang, Marina Krämer (Illustrator*in)
Rezension von Janett Cernohuby | 10. Mai 2016

Große Schwester, kleiner Bruder

Kinder lieben Geschichten - egal zu welcher Tageszeit. Nicht immer ist Zeit, um ein ganzes Bilderbuch vorzulesen oder Kinder sind noch zu klein, um sich länger auf eine Erzählung zu konzentrieren. Egal was der Grund ist, es gibt viele Bilderbücher, die kurze Geschichten bieten. Auch im Ravensburger Verlag sind solche Minutengeschichten zu finden. "Große Schwester, kleiner Bruder" heißt der jüngste Band, der in der erfolgreichen Vorlese-Reihe "Meine allerersten Minutengeschichten" erschienen ist.

Mit einer Schwester oder einem Bruder wird es nie langweilig. Man hat einen tollen Spielkammeraden, mit dem man zusammen Pirat spielen und im Hängemattenschiff auf die Reise gehen kann, mit dem man zusammen Fahrradfahren üben oder ein Bild malen kann. Klar, nicht immer herrscht eitel Sonnenschein und manchmal streitet man sich auch mit seinem kleinen Bruder oder seiner kleinen Schwester. Doch schnell hat man sich wieder versöhnt. Ist der Bruder oder die Schwester noch sehr klein, kann man sich sogar ein wenig um ihn oder sie kümmern. Man kann das Fläschchen geben oder trösten. Mama freut sich ganz bestimmt darüber, wenn man ihr helfend zur Seite steht.

"Große Schwester, kleiner Bruder" ist eine Sammlung kurzer Alltagsgeschichten rund um das Thema Geschwisterliebe. Wie auch im richtigen Leben geht es hier nicht immer harmonisch zu, doch nach einem Streit kommt schnell auch die Versöhnung. Zum Glück sind aber nicht nur Streitereien Thema der elf Kurzgeschichten, sondern auch die Freude auf ein neues Geschwisterchen und der Zusammenhalt untereinander. Alle hier erzählten Geschichten spiegeln alltägliche Situationen wider, wie sie Kinder mit Geschwistern selbst erleben. Daher können sie sich gut mit den Handlungen identifizieren, egal wie kurz sie sind. Sie finden Ähnlichkeiten zu sich selbst und ziehen Vergleiche. So sind die Geschichten nicht nur Unterhaltung, sondern regen auch zum Reden und Nachdenken an.
Natürlich dürfen in einem Kinderbuch auch die Illustrationen nicht fehlen. Diese stammen von Marina Krämer und zeigen den wesentlichen Inhalt der Geschichte. Sie unterstützen die Handlung und ermuntern ebenfalls, über das gerade Vorgelesene und Gesehene zu sprechen.
Hinter den Büchern dieser Reihe steckt ein besonderer Gedanken. Die Geschichten sind sehr kurz und gehen auch nicht allzu sehr in die Tiefe. Doch sie sind bewusst so gewählt und gestaltet. Kinder hören gerne Geschichten, zu jeder Tageszeit, zu jedem Anlass. Manchmal wollen sie einfach nur zwischen dem Spiel eine kurze Pause einlegen, ein anderes Mal hat man nicht genügend Zeit oder das Kind ist schlichtweg noch nicht so weit, längeren Erzählungen zu lauschen. Dann sind kurze Geschichten gefragt. Genau diese finden sich in den Büchern dieser Reihe. Sie sprechen Kleinkinder ab 18 Monaten an und sind auch genau auf ihre Bedürfnisse ausgelegt. Die Geschichten sind geradlinig, einfach und kommen ohne Umschweife und lange Ausführungen zum Punkt. Genau das brauchen und wollen Kinder in diesem Alter noch. Sie müssen das konzentrierte Zuhören und still sitzen erst noch lernen. Das können sie mit diesen allerersten Minutengeschichten.

"Große Schwester, kleiner Bruder" ist ein herziges Vorlesebuch für Kleinkinder ab 18 Monaten. Es enthält allererste Vorlesegeschichten, die kurz sind und Alltagsthemen aufgreifen. In diesem Band geht es um Geschwisterliebe, selbst wenn diese nicht immer harmonisch ist. Die Erzählungen sind trotz ihres gleichen Hauptthemas sehr unterschiedlich und somit nie langweilig. Gemeinsam haben sie ihre Kürze, die sie ideal für Situationen macht, in denen nicht genug Zeit für eine lange Geschichte bleibt. Insgesamt ist es ein sehr schönes und altersgerechtes Pappbilderbuch.

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