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Wer an Herbstabenden in den Garten geht und seine Ohren spitzt, wird nun öfters ein Rascheln hören. Das sind aber nicht nur die Blätter, die jetzt zu Boden fallen, das sind auch Igel, die sich auf den Winter vorbereiten. Bärbel Oftring und Jana Walczyk haben ein besonders schönes Bilderbuch über diesen kleinen Gartenbesucher geschrieben.

Ein besonderer Mitbewohner

Hannah und Paul entdecken einen Igel in ihrem Garten. Voller Begeisterung beginnen sie, sich um ihrem neuen Mitbewohner zu kümmern. Sie bauen aus Brettern ein Igelhaus, stellen ihm jeden Abend ein Schälchen Rührei auf die Terrasse, das der kleine Nachbar ratzefatz verschlingt. So vergeht der Herbst und eines Tages bleibt das Rührei unangetastet. Na klar, der Igel macht Winterschlaf und kommt erst im Frühling wieder aus seinem warmen Nest. Freudig begrüßen Hannah und Paul ihn nach dem Winter. Bald schon erleben sie eine kleine Überraschung, denn der Igel hat Junge bekommen, die nun für eine Zeitlang durch den Garten streifen. Bis sie groß genug sind, um ihre Mutter zu verlassen und sich ihren eigenen Platz zum Leben suchen. Bis dahin ist es wieder Herbst geworden und ein weiteres Igeljahr neigt sich dem Ende zu. Doch Hannah und Paul wissen, nach dem kalten Winter beginnt auch schon ein neues. Und darauf freuen sie sich schon.

Bilderbuch und Sachbuch in einem

Bärbel Oftring und Jana Walczyk präsentieren mit „Ich bau dir ein Haus, kleiner Igel“ ein wunderschönes Buch für Kinder ab vier Jahren. Dieses vermittelt in unterhaltsamen Rahmenhandlung verpackt viele spannende Infos über Igel. Die Szenerie um die Geschwister Hannah und Paul ist der rote Faden, an dem Fakten über Merkmale, Lebensgewohnheiten, Verhaltensweisen, Feinde und manches mehr aufgereiht sind. Damit wird aus nüchternen Fakten spannendes Wissen, das sich Kinder obendrein spielerisch erarbeiten. Denn dieses Buch will sich nicht als Sachbuch verstehen, sondern als interessante Geschichte, spannend wie die Natur selbst. Am Ende gibt es noch eine Zusammenfassung, in der wichtige Fakten rund um den Igel kompakt und übersichtlich zusammengetragen wurden. Auch eine Bauanleitung für ein eigenes Igelhaus fehlt dabei nicht.
Zwei Dinge fallen Lesenden sofort an diesem Buch auf. Zum einen sind das die unglaublich realistischen Illustrationen von Jana Walczyk, zum anderen die Ausklappseiten. Vor einer idyllisch gestalteten Gartenkulisse, auf der wir reich bewachsende Blumentöpfe, Gemüsebeete, heruntergefallenes Laub und manche Gartenutensilien sehen, setzte die Illustratorin den Igel plakativ in Szene. Oft auf Augenhöhe des Tiers sind diese Bilder eine wahre Augenfreude. Hinter den Aufklappseiten, die genauso schön gestaltet sind, verbergen sich spannende Fakten, die in der Erzählung angeführte Punkte vertiefen. Das verleiht dem Buch zusätzliche Tiefe und macht es zu einem besonderen Leseerlebnis, das immer wieder Neues entdecken lässt.

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