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Lesemotivation ist manchmal schwierig zu finden. Das kann ganz unterschiedliche Gründe haben: die falsche Geschichte, das falsche Thema, zu umfangreicher Text. Fehlende Lesemotivation kann aber auch einen ganz anderen Grund haben. Nicht immer ist es nur die Geschichte selbst, die für wunderbare Lesemomente sorgt, oft ist es auch die Art, wie diese Geschichte transportiert wird. Gerade bei Kinderbüchern ist das ein wichtiges Stilmittel. Katja Frixe und Tine Schulz wissen genau, worauf es ankommt.

Gestatten: Ich bin dein Buch

Bücher sind nicht nur leblos zusammengebundene Seiten Papier. Bücher sind lebendige Geschichten, die wahrgenommen und gesehen werden wollen. Bücher lieben Kinder und sind gerne jederzeit an ihrer Seite. Allerdings sind Bücher oftmals sehr schweigsame, ruhige Gestalten, die still und leise in ihren Regalen stehen. Aber nicht so dieses Buch. Unauffällig zu sein ist ihm fremd. Im Gegenteil, dieses Buch unternimmt einfach alles, um von Kindern gesehen zu werden - und natürlich gelesen. So veranstaltet es allerlei Unsinn im Klassenzimmer, nur damit die neuen Schülerinnen und Schüler es endlich bemerken. Es macht heimlich Quatsch, gibt den Ton im Musikunterricht an, spielt Fußball und hat so manchen Streich in petto.

Hoch witzig - so knackt man Lesemuffel

Wie gesagt, es ist nicht immer leicht, Kinder zum Lesen zu motivieren. Oftmals liegt es dabei gar nicht an den Geschichten selbst, sondern dass diese Kinder einfach noch nicht das richtige Lesererlebnis hatten. Denn Spannung und das richtige Thema sind wichtig, aber die Erfahrung, die Lesen uns geben kann, ist etwas völlig anderes. Natürlich ist Lesen nicht leicht zu erlernen und zum genussvollen Lesen, wie wir Erwachsene es praktizieren, ist es für Kinder ein anstrengender Weg. Dennoch gibt es viele Möglichkeiten, ihnen besondere Lesemomente zu ermöglichen - und genau das haben Katja Frixe und Tine Schulz mit diesem Erstlesebuch getan.
Katja Frixe erzählt eine witzige Geschichte, die sich direkt an die Leser wendet. „Ich bin dein Buch…“ lautet der Titel und so beginnt auch das Buch. Es begrüßt die Leserschaft höflich, stellt sich vor, beschreibt sein Wesen und seine Eigenschaft. Das ist nicht nur originell, das ist vor allem anders und macht Kinder neugierig. Ohne es zu merken stecken sie schon in der ersten Geschichte drinnen. Insgesamt gibt es vier Erzählungen in diesem Buch. Diese bauen aufeinander auf und steigern auch von Mal zu Mal ihr Niveau. Zunächst noch mit wenig Text und großen Bildern, spricht es somit Leseanfänger*innen an. Nach und nach festigen diese ihre Kompetenz und schrecken damit nicht mehr vor einem größeren Textumfang zurück. Inhaltlich bewegen sich die Erzählungen nah am Kinder- und vor allem am Schulalltag. In den Geschichten begleiten wir eine Schulklasse von ihrem ersten Tag an. Lesen, Rechnen, Musizieren, Pausenspaß, Schulausflüge - nichts fehlt und immer dabei ist das kleine gelbe Buch. Dieses sorgt mit seinen Streichen und Aktionen für jede Menge Wirbel und bringt die junge Leserschaft mehr als einmal zum Lachen. Dabei bilden die Illustrationen von Tine Schulz einen wichtigen Teil des Buchs. Comichaft tanzen und springen sie um den Text herum und sprechen, genau wie der Text, oftmals die Leser*innen direkt an. Sie betonen den witzigen, frechen Charakter, sind bunt und lebendig.

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