Ich bin F*cking ICH!

von Stine Stregen
Rezension von Janett Cernohuby | 05. Mai 2022

Ich bin F*cking ICH!

Die Pubertät. Jene Zeit, in der unser Gehirn verrücktspielt und unser Körper durchdreht. Die Hormone fahren Achterbahn, Haare wachsen, wo bisher keine waren, die Gefühle stehen Kopf und dann sind da auch noch die Eltern, die alles besser wissen. Ja, die Pubertät ist eine schwierige Entwicklungsphase auf dem Weg zum Erwachsenwerden. Gute Ratschläge gibt es viele, doch wenn alle die nicht mehr helfen, dann ist es Zeit für eine Portion Humor - und Stine Stregens Buch „Ich bin F*cking ICH!“.

Szenen aus dem Leben eines Teenagers

So einfach ist das nicht, „Ich bin F*cking ICH!“. Den Weg zum eigenen Ich zu finden reicht nicht, denn dieser ist ziemlich schwer passierbar. Überall sind Stolperfallen aufgestellt. Es gibt Gefühle, die man nicht versteht und noch weniger zuordnen kann. Genauso wie die Emojis, die die beste Freundin einen gerade geschickt hat - oder auch nicht geschickt hat. Was bedeutet das? Was bedeutet es nicht?
Das erste Mal verliebt sein und nicht wissen, woran man ist. Peinliche Eltern, körperliche Veränderungen, Hautunreinheiten, Menstruation, Zukunftsgedanken. Wie soll man sich da zurechtfinden, wie sich selbst finden?

Ich bin F*cking ICH!

Ehrlich, direkt und auf den Punkt gebracht

Stine Stregen trägt in diesem Buch all die Stolpersteine der Pubertät zusammen und stellt sie in sarkastischen, humorvollen und manchmal zynischen Comics dar. Damit spricht die Autorin jedem jungen Mädchen aus dem Herzen. Pointiert, ehrlich und direkt bringt sie die Wahrheit zu Papier und zeigt, womit sich Teenager herumplagen müssen. Die Autorin trifft mitten ins Schwarze, spiegelt die Verlorenheit junger Mädchen und deren Verwirrtheit wider. Immer wieder steht die Frage im Raum, wer bin ich, wer will ich sein und wie komme ich da hin?
Das Buch erzählt keine durchgehende Geschichte. Wer hier einen roten Faden zu finden hofft, den muss man enttäuschen. Und dennoch sind alle Bilder, alle Strips miteinander verbunden. Es ist die Pubertät, die sie vereint. Es ist die Verlorenheit und Verwirrtheit dieses Entwicklungsabschnitts, der durch die losen Episoden so treffend zum Ausdruck kommt. Warum sollte man einen weiteren Roman über das Gefühlschaos junger Mädchen erzählen, wenn diese Comicstrips es viel besser können. Wenn hier Probleme, Sorgen und Gedanken mit einer Portion Humor die Wahrheit so treffend auf den Punkt bringen.
Wann liest man solch ein Buch? Natürlich wenn man selbst mal wieder in einer Krise ist. Wenn man nicht weiter weiß, die Eltern nerven, die Freundin komisch drauf ist. Dann nimmt man sich am besten das Buch zur Hand, schlägt es irgendwo auf und lässt sich von den Comics mitreißen. Das löst zwar die eigenen Sorgen nicht, aber man fühlt sich zumindest verstanden, hat vielleicht über die Protagonistin gelächelt und sich selbst in ihr Wiedererkannt.

Ich bin F*cking ICH!

„Ich bin F*cking ICH!“ ist ein freches und cooles Buch für junge Mädchen. Auf kurzweilige und humorvolle Weise zeigt es Verständnis für die schwierige Zeit des Heranwachsens, greift Probleme, Sorgen und Gedanken auf, die alle Mädchen gleichermaßen beschäftigen. Man findet hier keine Lösungen, aber man erkennt, dass man mit dem ganzen Gefühlschaos nicht alleine ist.

Details

  • Autor*in:
  • Originaltitel:
    Det bliver et langt liu
  • Verlag:
  • Genre:
  • Sprache:
    Deutsch
  • Erschienen:
    03/2022
  • Umfang:
    140 Seiten
  • Typ:
    Hardcover
  • Altersempfehlung:
    12 Jahre
  • ISBN 13:
    9783958541849
  • Preis (D):
    17,00 €

Bewertung

  • Gesamt:
  • Anspruch:
  • Humor:
  • Gefühl:
  • Illustration:

Könnte Ihnen auch gefallen: