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Gerade Kinder leiden sehr stark unter der Trennung ihrer Eltern. Nicht nur, weil sie von nun an auf ein Elternteil verzichten müssen, sondern weil sie auch zwischen den Stühlen sitzen. Sie haben das Gefühl, sich für eine Seite entscheiden zu müssen und fühlen sich oft mit kleinen Alltagshandlungen überfordert. Vor allem dann, wenn wir Erwachsene unbedachte Äußerungen von uns geben. „Sonja und die Ent-Scheidungsmütze“ greift genau das sehr einfühlsam auf.

Bunt gestreift oder rot?

Sonjas Eltern haben sich getrennt und nun hat das Mädchen zwei Zuhause: Eines bei Mama und eines bei Papa. Die neuen Wohnungen ihrer Eltern liegen fast gleichweit vom Kindergarten entfernt. Manchmal holt Papa sie vom Kindergarten ab, dann wieder Mama. Als Papa sie an einem sehr kalten Herbsttag abholt, friert Sonja an den Ohren. Also gibt er ihr eine alte Mütze, die Mama mal für ihn gestrickt hat. Sie ist bunt gestreift und Sonja trägt sie sehr gerne. Als wieder die Zeit gekommen ist, in der Mama Sonja vom Kindergarten abholt, erkennt sie die alte Mütze natürlich und findet, Sonja brauche eine neue. In rot und mit einer großen Bommel. Sonja mag beide Mützen, merkt aber, dass ihre Eltern nicht sehr glücklich reagieren, wenn sie die jeweils andere trägt. Darum mag Sonja irgendwann beide Mützen gar nicht mehr. Als die Situation für sie unerträglich wird, sucht Sonja nach einem Ausweg aus dem Schlamassel und fordert diesen von ihren Eltern ein…

Trennung: Eine schwierige Lebenssituation für Kinder

Måns Gahrton erzählt sehr einfühlsam von der schwierigen Zeit, wenn Eltern sich getrennt haben und Kinder plötzlich vor den Scherben ihres vertrauten Umfelds stehen. Wenn sie sich neu orientieren müssen, was gar nicht so einfach für sie ist. Selbst wenn sich die Eltern im Guten getrennt haben oder ihre Differenzen nicht vor den Kindern austragen. Nichts ist für sie in dieser Situation leicht. Sonjas Eltern haben sich erst vor kurzem getrennt, versuchen aber, es ihrer Tochter so einfach wie möglich zu machen. Bei beiden hat sie ein Zuhause, wenngleich es sehr unterschiedlich aussieht. Bereits das wühlt das Mädchen emotional auf, was man in dem Gespräch mit ihrer Mutter sehen kann. Doch am schwierigsten ist für Sonja die Situation um ihre Mützen. Die Alte von Papa oder die Neue von Mama? Was auf den ersten Blick wie etwas Banales scheint, ist tatsächlich eine sehr emotionale Angelegenheit. Da ist die alte, bunte von Papa, die Mama mal gestrickt hat. Die alle Kinder im Kindergarten toll finden. Doch auch die neue Mütze von Mama ist prima. Wie soll sich Sonja entscheiden? Zumal sie spürt, dass ihren Eltern wichtig ist, welche Mütze sie trägt? Während ihre Mutter das deutlich zeigt, versucht Sonjas Papa sich seine Gefühle nicht anmerken zu lassen. Aber das Mädchen hat ein sehr feines Gespür und merkt genau, wie es ihrem Papa dabei geht. Die Entscheidung ob bunte oder rote Mütze, alt oder neu, Papa oder Mama überfordert Sonja. Sie will und kann sie nicht fällen, also gibt sie sie an ihre Eltern weiter. Sehr emotional, sehr impulsiv, aber auf eine Weise, aus der ihre Eltern nicht herauskönnen. In der sie sich selbst mit der Entscheidung befassen und sie für Sonja treffen müssen. Jetzt begreifen sie, was es für ihre Tochter bedeutet und nehmen sich selbst zurück. So lernt Sonja, diese neue Familiensituation in den Griff zu bekommen und ihren eigenen Platz darin zu finden.

„Sonja und die Ent-Scheidungsmütze“ ist ein feinfühlig erzähltes Bilderbuch über das Thema Trennung der Eltern. Behutsam zeigt es Konflikte und Alltagssituationen, in denen sich Scheidungskinder unweigerlich widerfinden und hilft ihnen, ein Gespräch darüber zu beginnen. 

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