Tom im Wilden Westen

von Stefan Schwinn
Rezension von Janett Cernohuby | 20. Mai 2016

Tom im Wilden Westen

Im Wilden Westen wurde immer scharf geschossen. Meistens mit Colts, Silberbüchse oder Pfeil und Bogen. Kinderbuchautor Stefan Schwinn griff in seinem neuen Kinderbuch "Tom im Wilden Westen" diese Schießwütigkeit auf. Allerdings kamen dabei nicht die zuvor genannten Waffen zum Einsatz, sondern ein Fußball.

Endlich sind Sommerferien und Tom fährt zu seinem Onkel Joe auf den Bauernhof. Es dauert nicht lange, da schlittert Tom in ein aufregendes Abenteuer. Er schläft im Garten seines Onkels ein und wacht in einer rumpelnden Postkusche auf. Tom ist durch die Zeit und über die Kontinente gereist und findet sich nun im Wilden Westen wieder. Genauer gesagt, in Goldstaub City. Zum Glück ist sein Hund Silvester mitgekommen - und obendrein hat Tom seinen Fußball dabei. In Goldstaub City lernt er Tim kennen, dessen Vater einen Saloon betreibt. Tom kann vorrübergehend bei Tim wohnen und zusammen erkunden sie das kleine Örtchen. Tom lernt dabei das aufregende Wildwest-Leben kennen und bringt Tim das Fußballspielen bei. Doch es lastet ein Schatten auf dem kleinen Ort. Die Pferde der Cowboys werden gestohlen und ein Schuldiger ist sofort ausgemacht: die Indianer. Doch ist es wirklich so einfach? Und wer sind diese seltsamen Sambatänzer, die auf dem bevorstehenden Rodeofest auftreten wollen?

Gleich drei coole und angesagte Themen verbindet Autor Stefan Schwinn in seinem neuen Kinderbuch: Wilder Westen, Zeitreise und Fußball. Dieses Buch muss Kindern, insbesondere Jungs, einfach gefallen. Es ist spannend und kurzweilig erzählt, hat viele fesselnde Momente und eine Handlung, die von Anfang bis Ende überzeugt. Autor Stefan Schwinn bringt viele klassische Western-Elemente in sein Kinderbuch ein: Indianer, Cowboys, Rodeo, Pferdediebe, Goldrausch und natürlich auch eine kleine Stadt, irgendwo in der Weite der Prärie. Goldstaub City, wie diese Stadt im Buch heißt, hat die Zeit der Goldgräber und -wäscher längst hinter sich und schläft nun einen Dornröschen-Schlaf. Den Leuten im Ort scheint es aber nichts auszumachen, einzig ein Sheriff der für Ordnung sorgt, fehlt ihnen. Den kann auch Tom nicht ersetzen. Doch er kann etwas anderes. Er organisiert für das bevorstehende Rodeofest ein Torwandschießen und hilft obendrein eine Bande gefährlicher Banditen zu schnappen. Dabei bekommt er freilich Unterstützung von seinem neuen Freund Tim. Natürlich lernt Tom bei seiner Reise in den Wilden Westen auch Indianer kennen. Er geht vorurteilsfrei auf sie zu und lädt sie sogar zum Rodeofest nach Goldrausch City ein. Mehr wollen wir aber nicht verraten.
Mit Tom schuf Stefan Schwinn einen Helden, mit dem sich Kinder sehr gut identifizieren können. Er ist ein aufgeweckter Junge, der mit offenen Augen durch die Welt geht und sich nicht vom trügerischen Schein täuschen lässt. Die Reise in den Wilden Westen ist für ihn einerseits ein Abenteuer, andererseits macht er sich auch Gedanken darüber, wie er wieder zurück auf den Bauernhof seines Onkel Joes kommen kann. Und, wie er ihm seine Abwesenheit erklären kann. So manche seiner Sorgen ist dabei unbegründet.

"Tom im Wilden Westen" ist ein neues Abenteuer aus der Feder von Stefan Schwinns. Es erzählt eine spannende Geschichte von einem Jungen, der sich auf eine Zeitreise in den Wilden Westen begibt, dort auf Indianer trifft und einer Bande Banditen das Handwerk legt. Dazwischen gibt es noch etwas Goldfieberstimmung und Torwandschießen. Das Buch fesselt junge Leser mit einer tollen Geschichte vor einer stimmungsvollen Kulisse. Absolut lesenswert!

Details

Bewertung

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