Es gibt eine Zeit im Jahr, da überlegt es sich jedes Kind ganz genau, ob es seinen Eltern widerspricht, sein Zimmer nicht aufräumt oder ob es mit seiner Schwester oder seinem Bruder sein Spielzeug und andere Dinge teilt. Richtig, Weihnachten steht kurz bevor und selbst das unartigste Kind hält inne und benimmt sich während dieser Zeit artig. Sogar Raubritter werden ganz handzahm, sobald am Adventskalender das erste Törchen geöffnet wird. Vor dem Weihnachtsmann hat einfach jeder Respekt - wovon auch das neue Abenteuer des kleinen Ritter Apfelmus erzählt.
Es ist einen Tag vor Heiligabend und die Arbeiten im Burghof sind im vollen Gange. Schließlich will Rudolf Raubein am ersten Weihnachtsfeiertag hier einen Weihnachtsmarkt veranstalten. Mit kleinen Köstlichkeiten, einem Basar und natürlich einem Konzert des berühmten Opernsängers Vittorio aus Italien. Doch dann geht einiges schief. Nicht nur, dass der Grimmige Gunther mal wieder versucht, allen die Stimmung zu vermiesen, auch muss der Weihnachtsmann am Abend vor Weihnachten mit dem Schlitten im Burghof notlanden. Rudi das Rentier niest wie verrückt und seine Nase leuchtet nicht mehr. Ohne diese kann der Weihnachtsmann aber nicht mehr fliegen und den Kindern die Geschenke bringen. Zum Glück hat der kleine Ritter Apfelmus eine grandiose Idee, wie Weihnachten doch noch stattfinden kann. Allerdings muss er zuerst die Geschenke des Weihnachtsmanns wiederbesorgen, die in der Zwischenzeit von Gunthers wilder Raubritterschar gestohlen wurde. Es ist gibt also viel zu tun für Apfelmus, Vittorio und die Ritter um Rudolf Raubein.
Mit "Der kleine Ritter Apfelmus hilft dem Weihnachtsmann" bekommt man eine lustige und spannende Rittergeschichte zum Heiligen Fest. Doch geht es in ihr nicht darum, Geschenke zu bekommen, sondern Gutes für andere zu tun und helfend zur Hand zu gehen.
An Aufregung und Spannung fehlt es auch in zweiten Band über den kleinen pfiffigen Raubritter nicht. Denn nicht nur, dass der Weihnachtsmann notlanden musste und das Weihnachtsfest droht ins Wasser zu fallen, obendrein plant der Grimmige Gunther mit seinen Männern schon den nächsten Schlag gegen Rudolf Raubein. Wie es aussieht gelingt ihm dies sogar problemlos - doch mehr wollen wir an dieser Stelle nicht verraten.
Wieder einmal erzählt Stefan Schwinn in lockerem, heiterem Ton eine spannende Geschichte, die von Anfang bis Ende zu unterhalten weiß. Da die Charaktere ja bereits im ersten Band eingeführt wurden, braucht sich der Autor auch nicht lange mit aufzuhalten, sondern kann gleich mit der eigentlichen Handlung durchstarten. Für das Buch ist dies nur zum Vorteil, da man sich Autor und Leser ganz auf das Abenteuer Weihnachten auf einer Raubritterburg einlassen können.
Bei der Geschichte handelt es sich um ein Kinderbuch für Leser ab acht Jahren. Demzufolge bedient sich der Autor einiger historischer Freiheiten und verzichtet auch auf übertriebene Realitätstreue, was für das Buch insgesamt nicht schlecht ist. Im Gegenteil, manches davon hat etwas Witziges an sich und passt auch wunderbar zum ganzen Plot. Allerdings gibt es dennoch drei Anachronismen, die überhaupt nicht passen. Nämlich als die Sprache auf Kinobesuche, Skifahren und am Ende das vergessene Baustellenlicht kam. Hier holte der Autor für unseren Geschmack dann doch zu weit aus.
Doch wir wollen zwei Augen zudrücken, denn insgesamt ist das Buch absolut lesenswert. Vor allem, wenn man bereits das erste Abenteuer des kleinen Ritter Apfelmus mit Begeisterung gelesen hat. Denn dann wird man "Der kleine Ritter Apfelmus hilft dem Weihnachtsmann" noch mehr mögen. Die Geschichte ist kurzweilig, spannend und vor allem heiter und lustig geschrieben. Es ist nicht nur ein gelungenes Kinderbuch für Leser ab acht Jahren, es ist zudem auch eine tolle Rittergeschichte für die (Vor-)Weihnachtszeit.
Details
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Sprache:Deutsch
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Erschienen:09/2014
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Umfang:130 Seiten
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Typ:Taschenbuch
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Altersempfehlung:7 Jahre
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ISBN 13:9783943199222
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Preis (D):5,95 €