Alle nennen mich NEIN-SAM!

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Ein ahnungsloser Mops beißt sich durch
von Drew Daywalt, Mike Lowery (Illustrator*in)
Rezension von Janett Cernohuby | 10. Oktober 2025

Alle nennen mich NEIN-SAM!

Möpse gelten als fröhliche, lebhafte Tiere, die auch mal vorlaut und temperamentvoll sein können. Man sagt ihnen nach, mit einem Urvertrauen durch die Welt zu gehen und Gefahren zu unterschätzen. Doch Sam ist anders, denn Sam erkennt die Gefahr, lange bevor sie seine Familie sieht. Doch leider nimmt ihn keiner ernst.

Ein ahnungsloser Mops wird zum Retter

Aber das überrascht Sam kein bisschen, denn irgendwie scheint seine Familie überhaupt seltsam zu sein. Wertvolle Familienschätze stecken sie in einen weißen Sack und werfen sie weg. Im Bad weichen sie ihr Hirn freiwillig mit einer Hitzekanone auf, sie bekommen nicht mit, wie die böse Nachbarin mit Schlangenblick andere in Statuen verwandelt (obwohl die gut sichtbar in deren Garten stehen) und sehen auch den bösen Geisterhund nicht, der Abend für Abend drohend vor der Terrassentür steht. Sohn Justin ist in den Bann der bösen Hexe Phoebe geraten, die auch versucht, Sam zu umgarnen.
Doch zum Glück lässt Sam sich nicht so leicht hinters Licht führen, sondern unternimmt alles, um seine Familie zu schützen…

Alle nennen mich NEIN-SAM!

Ein Hund schreibt Tagebuch

Herrlich komisch und unterhaltsam erzählt Drew Daywalt die Geschichte eines Mops, die Kinder sofort in den Bann zieht. Schon der Titel lässt erahnen, in welche Richtung diese geht. Dabei beginnt das Buch mit einer traurigen Szene: Sams erster Besitzer kümmert sich kein bisschen um den Hund. Weder beschäftigt er sich mit ihm, noch spendet er ihm viel Aufmerksamkeit. Doch dann läuft Sam weg, wird eingefangen, ins Tierheim gebracht und findet dort eine neue Familie. Eine mit Kind, Katze und so manchem Geheimnis. Sam heftet sich schnell an den Sohn, Justin, bei dem er Einsamkeit und Traurigkeit riecht. Während er ihn zu trösten versucht, glaubt er eine Gefahr für die Familie zu sehen. Nun ja, es wird sich später herausstellen, dass die Familie tatsächlich in Gefahr ist, doch völlig anders, als Sam es glaubt. Der interpretiert ganz Alltägliches völlig falsch, sieht in Personen und Gegenständen Gefahr, wo gar es keine gibt und verkennt dagegen die wirkliche Bedrohung. Doch genau das macht den Reiz des Buchs aus. Der Leserschaft ist sofort klar, dass Sam sich hier in völlig falsche Dinge verrennt. Doch genau dieser Wissensvorsprung macht das Buch erst so richtig unterhaltsam. Mit seiner naiven Ahnungslosigkeit, die nicht nur dem typischen Wesen seiner Rasse zuzuschreiben ist, sondern auch aus der Verwahrlosung bei seinem ersten Besitzer heraus rührt, erobert Sam unsere Herzen. Man ist sofort begeistert vom dem temperamentvollen Vierbeiner, lacht über seine Ansichten, über seine Denkweise und staunt am Ende dennoch, wie er trotz dieser Naivität seine Familie rettet. Denn alle - Feinde und Freunde der Familie - unterschätzen Sams gewaltig und so wird am Ende aus Nein-Sam doch noch Bravo-Sam.
Begleitet wird die urkomische Geschichte von zahlreichen dreifarbigen Illustrationen. In Schwarz-Weiß-Blautönen zeichnete Mike Lowery zum Jaulen komische Bilder, die den Grundton des Buchs treffend wiedergeben.

Alle nennen mich NEIN-SAM!

„Alle nennen mich NEIN-SAM“ ist ein herrlich schräger und urkomischer Roman über einen einfältigen Vierbeiner, der aufgrund seines liebenswert naiven und von Urvertrauen geprägten Wesens einerseits für viel Chaos und Wirbel sorgt, andererseits aber genau damit auch seine Familie rettet. Ein herrlich kurzweilig erzählter Roman, bei dem so manche Lachträne rollt.

Details

  • Originaltitel:
    They call me No Sam
  • Übersetzer*in:
    Alexandra Rak
  • Verlag:
  • Erschienen:
    09/2025
  • Umfang:
    224 Seiten
  • Typ:
    Hardcover
  • Altersempfehlung:
    8 Jahre
  • ISBN 13:
    9783423765855
  • Preis (D):
    15,00 €

Bewertung

  • Gesamt:
  • Spannung:
  • Anspruch:
  • Humor:
  • Illustration:

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