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Ihr glaubt, alle durchgeknallten Familien zu kennen? Das Wildeste und Verrückteste schon gelesen zu haben? Wenn ihr euch da mal nicht irrt! Mit Familie von Murks kommt eine Familie zu uns, die verrückt auf ein ganz neues Level hebt.

Hier gehört Chaos zum Alltag

Bei Familie von Murks ist der Name Programm. Sie ist die wohl vermurksteste Familie, die man sich vorstellen kann. Seit Generationen bewohnen sie ein altes Herrenhaus, das ebenfalls den Familiennamen trägt: Schloss Murks. Genauso sieht es auch aus. Zersprungene Fensterscheiben, abblätternde Tapeten, verkehrtherum hängende Gemälde. Doch ist das Aussehen wichtig, wenn dieser Ort das Zuhause ist, an dem das Herz hängt?
In diesem Schloss leben also Lord Mann, seine Frau Mollie, die Kinder Minnie und Magnus, Mannys Mutter Lady Murks Senior, natürlich der Butler namens Butler und die Tiere Strauß Cedric und das imaginäre Pferd Pegasus. Sie alle bilden eine Gemeinschaft, die schräger und bekloppter nicht sein kann. Ein jeder übertrumpft den anderen, doch den Vogel schießt zweifellos Lord Manny ab, der mit seiner letzten, erfolglosen Geschäftsidee des Monoschuhs (ein Schuh für zwei Füße) seine Familie endgültig in den Ruin getrieben hat. Denn der Mann von der Bank hat ihm einen zweifelhaften Kreditvertrag untergejubelt und will sich nun Schloss Murks unter den Nagel reißen. Doch er hat seine Rechnung ohne die abstrusen und - nennen wir es - äußerst kreativen Ideen der Familie gemacht. Und so folgt eine Katastrophe auf die andere und am Ende… ja…das liest man am besten selber.

Chaos neu definiert

Absolut durchgeknallt, verrückt und wahnwitzig, so lässt sich David Walliams neuester Kinderbuchstreich treffend beschreiben. Der Autor schöpft aus den Vollen und gibt der Bedeutung von Chaos einen neuen Namen. Dachte man schon sämtliche Formen verrückter Familien in Büchern erlebt zu haben, wird einen Familie Murks eines Besseren belehren. Von der ersten Seite an ist diese Geschichte vollgepackt mit verrückten Ideen und allerlei Klamauk. Man kann nicht anders, als über die schrägen Ideen von Vater Manni den Kopf zu schütteln, sprachlos dabei zusehen, wenn Mutter Mollie auf ihrem imaginären Pferd durch das Schloss reitet und den Butter bittet, diesem ein Stück Zucker zur Belohnung zu geben. Lady Murks Senior ist eine schießwütige, temperamentvolle alte Dame, die durchgreift, wenn ihr Dinge nicht schnell genug gehen. Und die Kinder? Sie streiten sich, wollen Anerkennung, spielen Streiche - man könnte sie fast schon als normal bezeichnen. Aber keine Sorge, sie sind waschechte Murks und verstehen es meisterhaft, die durchgeknallte Art ihrer Familie weiterzuführen.
Und so folgt eine chaotische Szene auf die andere. Man sieht das nächste Unglück förmlich kommen und ist trotzdem sprachlos, wie Familie Murks aberwitzig auf eine Katastrophe zuschlittert. Aber dennoch, trotz all dem Chaos, all dem Klamauk und den vermurksten Ideen spürt man auch das Band innerhalb der Familie, ihre Liebe zu ihrem Zuhause, das sie mit aller Kraft retten wollen (allerdings mit genauso viel Kraft sehenden Auges zerstören). Stellenweise kommt man aus dem Lachen nicht raus oder stößt einen verzweifelten Ausruf aus, weil man einfach nicht glauben mag, was als nächstes passiert. Die Seiten lesen sich weg wie nichts, nicht zuletzt auch deswegen, weil Adam Stower sie mit schrägen schwarzweiß Illustrationen versehen hat. Hier liegt ein Pageturner vor, der unterhält und kein Auge trocken lassen wird.

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