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Bei der Wahl des Namens für ihr Kind machen sich Eltern viele Gedanken. Es soll ein besonderer Name sein, der die Einzigartigkeit des Kindes unterstreicht. Manche Eltern möchten einen möglichst modernen Namen, andere suchen nach etwas Ungewöhnlichem. Auch die Hackebarts wollen ihre Kinder nicht irgendwie benennen, sondern haben sich bei der Namensgebung ganz besonders viele Mühe gemacht. Doch ein außergewöhnlicher Name bringt manchmal auch außergewöhnliche Eigenheiten mit. Oder sollte man sagen, Macken?

Diese Familie hat es in sich

Adrijana und Walter Hackebart wollen nicht irgendwelche Namen für ihre Kinder, sondern außergewöhnliche, ungewöhnliche - spezielle halt. Beim ersten Kind, Brooklyn, erzwang die Standesbeamtin noch einen Kompromiss. Doch als zwei Jahre später Zosch geboren wurde, gefolgt von Mönkemeier, fügt sich diese den exzentrischen Wünschen des Ehepaars. Einzig bei der jüngsten Tochter gelang es ihr noch einmal, sich durchzusetzen. Lulu (mit Betonung auf der 2. Silbe) klingt fast schon gewöhnlich, doch nur fast. So besonders wie die Namen, sind auch ihre Träger. Brooklyn ist super vernünftig und perfekt organisiert, Zosch ist leidenschaftlicher Zocker, Mönkemeier liebt die Kunst, vor allem abstrakte Bilder, und Lulu ist hochbegabt. Schon als Vierjährige konnte sie lesen, fand jedoch keinen Gefallen an Kinderbüchern, sondern an der Enzyklopädie ihres Vaters. Bekanntlich fällt der Apfel nicht weit vom Stamm, denn auch die Eltern sind speziell. Mutter Adrijana ist LKW-Fahrerin, die auf ihren Touren Klavierkonzerte gibt. Vater Walter ist oft alleinerziehend und sammelt Klobürsten. Außerdem ist da noch, Opa Kuno, ein griesgrämiger alter Mann und enttäuscht von der Menschheit.
Als Mönkemeier bei einem Ausflug ins Museum das Gemälde eines Künstlers „verbessert“, wird das teuer. Die Familie soll eine horrende Schadenssumme bezahlen. Zum Glück hat Brooklyn eine Idee, wie sie das Geld zusammenbekommen können: Günter Jauch lädt für „Wer wird Millionär“ zu einem Großfamilienspecial. Mit einem Genie wie Lulu stehen die Chancen gut, den Gewinn abzuräumen. Die Frage ist nur, hält das Fernsehen so viel Verrücktheit auf einmal aus?

Absurd, kunterbunt, schräg - und grandios gelesen

Wo soll man da anfangen? Markus Orths präsentiert uns hier eine unglaublich abstruse, absurde, schräge und chaotische Geschichte. In deren Mittelpunkt steht eine Großfamilie, die wohl kaum verrückter sein kann. Es sind gerade diese überspitzen und übertriebenen Beschreibungen, die die Hackebarts so wunderbar echt und liebenswert erscheinen lässt. Diese Familie muss man einfach kennenlernen. Schnell wird klar, dass hinter all dem Humor und der Situationskomik auch manche Anspielung auf Alltagssorgen und Probleme versteckt ist. Denn Markus Orths unterhält nicht nur, er regt immer wieder zum Nachdenken an. Grandios gelungen ist ihm auch die Darstellung der Millionenshow als solches. Da wird nicht nur das Anmelde- und Auswahlprozedere durch den Kakao gezogen, wenngleich hier sicherlich viel Wahres versteckt ist. Da wird auch das die Stimmung im Studio erstklassig eingefangen. Vom Anheizer über die Bretter als Sitzmöglichkeiten bis hin zu den Spielrunden - Markus Orths muss selbst ein eingefleischter Zuschauer sein, um die Atmosphäre so punktgenau zu beschreiben. Dazu Stefan Kaminskis grandiose Sprechleistung - Jingles, Publikum, Günter Jauchs Tonfall - fast könnte man meinen, den Fernsehmoderator in seinem Studio vor sich zu sehen. Das muss man erst einmal können! In dieser Geschichte, bei dieser Produktion überzeugt einfach alles: die schräge Familie, die verrückte Millionenshow, die Erzählweise von Markus Orths und nicht zuletzt die meisterhafte Sprecherleistung von Stefan Kaminski. Am besten selbst anhören und sich von den Ereignissen mitreißen lassen. Es ist ein einziger (Hör-)Spaß!

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