Almuth und der Hühnersommer

Antolin Quiz
von Mareike Krügel
Rezension von Janett Cernohuby | 24. April 2025

Almuth und der Hühnersommer

Manchmal führt einen das Leben in eine Richtung, die man so nicht geplant hat. Nun hat man zwei Möglichkeiten: darüber in Verdruss geraten und über alles frustriert sein, oder aber optimistisch in die Zukunft schauen und das Beste aus der Situation machen. Almuth zählt auf jeden Fall zu zweiten Gruppe und der Umzug aufs Land bringt ihr unerwartete Begegnungen ein.

Zwischen Hühnerstall und Dorfteich

Die erste erlebt sie gleich direkt im Garten hinter dem neuen Haus. Frisch von der Stadt aufs Land gezogen, tummelt sich plötzlich ein Huhn unter der Reckstange, an der Almuth gerade turnt. Ihr ist klar, dass dieses von ihrem Nachbarn kommen muss, einem alten Herrn, den die Familie bisher noch nicht zu Gesicht bekommen hat. Almuth zögert nicht lange, schnappt sich das Federvieh, klemmt es sich unter den Arm und schlüpft durch die Gartenhecke zu ihrem Nachbarn. Sofort sind beide einander sympathisch und Almuth besucht den Öhi, wie sie ihn von nun an nennt, regelmäßig. Während der Sommerferien kümmert sie sich um die Hühner, beschützt diese vor dem Marder (der sich dann doch als Habicht herausstellt) und wird so zu ihrer Lebensretterin. Gleichzeitig lernt Almuth auch neue Freunde kennen, Gleichaltrige, zu denen sie durch ihre ungezwungene, offene Art sofort einen guten Draht hat und die sie in diesen Sommerferien zu einer besonderen Rettungsaktion für den Öhi einspannt…

Almuth und der Hühnersommer

Feriengeschichte voller Leichtigkeit und Dorffeeling

Der Umzug von der Stadt aufs Land ist eine große Umstellung, besonders für Kinder. Sie lassen nämlich nicht nur ihre vertraute Umgebung zurück, sondern auch alle ihre Freunde. Für Almuth jedoch ist dieser Umzug viel mehr. Er ist ein Neuanfang voller Hoffnung, denn Almuths Familie hatte einen wichtigen Grund für diesen Umzug. Almuths Bruder ist krank und hatte in der Stadt einen langen Krankenhausaufenthalt. Sein Leben stand auf Messers Schneide und den Eltern war klar, dass die Stadtluft für ihren Sohn nicht gut war. Darum wagen sie den Neuanfang auf dem Land. Auch wenn Almuth davon nur am Rande erzählt, merkt man doch in der einen oder anderen Situation, dass auch sie die Krankheit ihres Bruders schwer belastet. Sie macht sich ebenso viele Sorgen um ihn, wie ihre Eltern, weswegen sie den Umzug ohne Murren hinnimmt. Trotz dieses Hintergrunds ist sie ein äußerst positives und fröhliches Mädchen. Sie geht unbefangen und mit einem Lächeln auf andere zu, bietet ihnen ihre Hilfe an und gewinnt so deren Herzen. Die des alten Nachbarn, der sich nach dem Tod seiner geliebten Frau zurückgezogen hat, ebenso wie die zweier anderer Kinder, deren Familiensituation auch nicht gerade einfach ist. Die drei Kinder harmonieren wunderbar und erleben einen Sommer voller Leichtigkeit und Abenteuer. Trotz verschiedener tragischer Ereignisse ist die Geschichte voller Leichtigkeit und im Plauderton erzählt. Es ist eine herrliche Urlaubslektüre, die man an heißen aber auch an kühleren Ferientagen genießt, bei der man abschalten und sich fallen lassen kann. Die kleinen Schwarzweiß-Illustrationen, die den Text begleiten, tragen zu der lockeren Stimmung ebenfalls bei.

Almuth und der Hühnersommer

Locker und vergnügt erzählt Mareike Krügel diese Sommergeschichte zwischen Neuanfang auf dem Land, Hühnerstall, neuen Freundschaften und alten Sorgen. Einfühlsam und unbeschwert lässt uns die junge Protagonistin an ihrem besonderen Sommer teilhaben und sorgt damit für ungezwungene Lesemomente.

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