Briefe ans Christkind

von Annette Langen, Anne Grobe (Illustrator*in)
Rezension von Janett Cernohuby | 13. November 2025

Briefe ans Christkind

Wenn sich jemand mit dem Schreiben von Briefen und Beantworten selbiger auskennt, dann ist das Annette Langen. Die „Mutter von Felix“ hat in ihrer Kindheit nicht nur selbst Brieffreundschaften gepflegt, sie bringt die Begeisterung dafür immer wieder in ihren Geschichten unter. Auch in ihrem jüngsten Weihnachtsbilderbuch.

Ein Pony für Elea

Die erste Kerze am Adventskranz brennt, dicke weiße Flocken fallen vom Himmel, während Elea am Küchentisch sitzt und ihren Wunschzettel schreibt. In diesem Jahr hat sie einen großen Herzenswunsch: das Pony Flecki. Dieses gehört ihren Nachbarn Oma und Opa Berg, doch Elea darf es jederzeit besuchen und kümmert sich rührend um Flecki. Wie sehr wünscht sie sich, dass Flecki ihr gehören würde! Als der Brief fertig geschrieben ist, legt Elea ihn auf das Fensterbrett. Am nächsten Tag erlebt sie eine Überraschung. Ihr Brief ist weg und stattdessen liegt dort ein anderer Brief. Es ist eine Antwort vom Christkind, das verspricht, zu tun, was es kann. Elea kann ihr Glück kaum fassen. Freudig besucht sie Flecki in den nächsten Tagen regelmäßig. Doch dann geht es Opa Berg mit einem Mal schlecht und er muss sogar ins Krankenhaus. Plötzlich rückt Eleas Wunsch an zweite Stelle, denn die Sorge um Opa Berg lässt sie nicht los. Doch es ist Weihnachten und damit die Zeit, in der es noch Wunder gibt…

Briefe ans Christkind

Herzerwärmende Weihnachtsgeschichte

Weihnachtszauber und Weihnachtswunder zeigen sich auf so ganz unterschiedliche Weise. Oft braucht es dafür auch keinen großen Glitzer und kein Lametta, denn Liebe und Mitgefühl strahlen viel heller. Genauso ist es mit Annette Langens herzerwärmender Weihnachtsgeschichte. Darin geht es um solche Herzenswünsche, um Sehnsüchte und Hoffnungen, die in jedem von uns stecken und die man mit keinem Geld der Welt kaufen kann. Sie erzählt eine Geschichte, die zeigt, dass Weihnachten besinnlich, stimmungsvoll und geheimnisvoll sein kann, ohne all das Tamtam, das wir mittlerweile darum machen. Es ist eine unaufgeregt erzählte Geschichte, sanft und doch zugleich voller weihnachtlicher Erwartungen und Hoffnungen. Und es ist eine Geschichte voll mit Briefen. Denn zwischen Elea und dem Christkind bleibt es nicht bei diesem einen Briefwechsel. Tatsächlich schreiben sie noch ein paar Mal hin- und her, tauschen sich über Eleas Wünsche und ihre Sehnsüchte aus. Fünf dieser Briefe sind nicht nur als Illustration dargestellt, sondern als Karten zum Aufklappen im Buch eingebunden. Ein feines Extra, das die Erzählung noch einmal lebendiger und erlebbarer macht.
Ebenfalls sehr schön sind die Illustrationen. Auch hier begegnet uns wieder ein natürlicher, ruhiger Zeichenstil, der vor allem durch seine Schnörkellosigkeit überzeugt. Goldfolie als glitzerndes Highlight wurde lediglich auf dem Cover verwendet - und das passt genau so wie es ist. Denn die Illustrationen benötigen sie nicht. Sie strahlen Lebendigkeit und Emotionen durch ihre Pinselführung aus. Sie erzählen die Geschichte nicht nur auf ihre Art, geben schon früh einen Hinweis auf Opa Bergs Erkrankung und zeigen die Erleichterung und Freude über seine Genesung in den Gesichtern aller. Am Ende fügen sich Text, Briefe und Illustrationen zu einem wunderbaren Buch zusammen, das beim Lesen eine besondere Atmosphäre entstehen lässt.

Briefe ans Christkind

„Briefe ans Christkind“ ist eine warmherzige Weihnachtsgeschichte über Herzenswünsche und Wunder in der Weihnachtszeit. Und es ist eine Erzählung über einen besonderen Briefwechsel zwischen einem kleinen Mädchen und dem Christkind. Welches Kind hat davon nicht selbst schon einmal geträumt?

Details

Bewertung

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