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Gibt es das perfekte Verbrechen? Vielleicht. Auf jeden Fall gibt es Verbrecher, die sehr raffiniert und überlegt vorgehen. Doch wenn man genau hinschaut, genau ermittelt und die Fakten akribisch auswertet, dann zeigt sich, dass auch die cleversten Gangster nicht clever genug sind. Vor allem wenn ihnen kluge Kinderdetektive auf den Fersen sind.

Wenn es mal nicht der Gärtner war…

Es ist ein Jahr her, seit Valentin und Mesut einen Kriminalfall gelöst haben. Eine ziemlich unwahrscheinliche Geschichte, wie Valentin noch immer findet. Denn schließlich lösen Kinder Kriminalfälle maximal in Kinderbüchern, aber keineswegs im echten Leben. Gut, einmal ist es ihm selbst also gelungen. Aber noch einmal? Nie und nimmer.
Wie sehr sich Valentin da irren soll, wird er schon bald feststellen. Denn in der Milliardärsvilla von Fees Eltern wurde eingebrochen. Wie es das Schicksal so will, nehmen Valentin und Mesut bald schon Kontakt zu Jamie-Lee auf. Sie ist die beste Freundin von Fee, die ihnen ein paar wichtige Hinweise zum Einbruch gibt. Zunächst fällt der Verdacht auf die einstige Popgröße B. Rockety Smith, doch schnell ist Valentin klar, dass hier etwas nicht stimmen kann. Und so ermitteln die drei Kinder weiter, finden neue Anhaltspunkte, entdecken neue Spuren und sind den Einbrechern dicht auf den Fersen. Zu dicht, denn plötzlich stecken die drei selbst in Lebensgefahr…

Spannung, Nervenkitzel und soziale Fragen

Kirsten Boie versteht es wie keine andere, für Kinder zu schreiben. Sie weiß, welche Themen ihre Leserschaft ansprechen, sie weiß, welche Sorgen sie beschäftigen. Darüber hinaus versteht sie es, Probleme einfließen zu lassen, ohne sie übermäßig zu thematisieren. Genau das ist auch in diesem Buch der Fall. Manch einer kennt vielleicht den Vorgängerband „Entführung mit Jagdleopard“, in dem wir Jamie-Lee und ihre Alkoholkranke Mutter bereits kennengelernt haben. Diese ist mittlerweile trocken und kämpft sehr für sich und ihre Kinder. Das geht an Jamie-Lee nicht ohne Anerkennung, Respekt und Liebe vorbei. Daneben bringt Kirsten Boie noch weitere brisante Themen ein. Sie verleihen dieser Geschichte einerseits viel Tiefe und lassen sie gerade dadurch glaubwürdig werden. Wie die Figuren miteinander agieren, wie sie sich zusammenfinden und sich gegenseitig unterstützen, ist authentisch und glaubwürdig. Man nimmt die Charaktere an, akzeptiert sie, wie sie sind und schließt sie ins Herz. Doch Probleme hin oder her, im Mittelpunkt dieses Kinderbuchs stehen nicht diese nicht, sondern der Einbruch in die Milliardärsvilla. Dieser scheint zunächst sonnenklar, ein Täter ist schnell gefunden. Doch die Kinder merken rasch, dass hier etwas ganz und gar nicht stimmt. So nimmt eine spannende Detektivgeschichte ihren Lauf, bei der man wie gefesselt dasitzt und entweder Seite um Seite liest oder einen Track nach dem anderen hört. Denn das Werk ist bei Oetinger als Buch und bei Jumbo als Hörbuch erschienen.

Buch oder Hörbuch?

Für welches Medium man sich entscheidet, liegt letztendlich in den persönlichen Vorlieben. Das Hörbuch ist ungekürzt und so muss man auf nichts verzichten. Man bekommt die Verbrecherjagd aus zwei Perspektiven und von zwei Sprechern erzählt. Tom Freddo Schröder schlüpft in die Rolle von Valentin, während Katinka Kultscher Jamie-Lee ihre Stimme gibt. Beide überzeugen mit ihrer Sprecherleistung, bringen sowohl die Handlung, als auch die Figuren sympathisch und gekonnt rüber. Die Hörerschaft lässt sich von den Ereignissen davontragen und fiebert bis zum Ende mit.

Natürlich muss man auch beim Buch nicht auf die zwei unterschiedlichen Erzählperspektiven verzichten. Abwechseln berichtet einmal Valentin, dann Jamie-Lee aus ihrer Sicht von den Ereignissen. Einige Szenen überschneiden sich, klar, vor allem dann, wenn beide zusammen sind. Doch es gibt auch viele Situationen, in denen sie getrennte Wege gehen und man somit einen ganz persönlichen Einblick in ihre beider Leben erhält. Denn nicht nur Jamie-Lee hat bereits einiges durchgemacht, auch Valentins Familiengeschichte ist traurig und bewegend.

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