Es heißt ja, das Leben schreibt viele Geschichten - und das Schulleben noch mehr. Vielleicht war das Anja Janottas Motivation für eine neue Kinderbuchreihe, die alle zum Lachen bringen wird.
Von Klassenlieblingen und geheimnisvollen Schulfunk
So eine Gemeinheit! Egal worum es geht, immer wird die 5a bevorzugt! Sei es bei der Vergabe von Tablets für den Unterricht, bei der Wahl der Schulausflüge, der Ausstattung des Klassenzimmers - und nun schauen die Lehrenden auch noch weg, wenn die Streberklasse beim Völkerball nicht nach den Regeln spielt. Vor allem Fritzi, die beste Sportlerin des Jahrgangs, will das nicht auf sich sitzen lassen und überlegt, wie sie es der 5a heimzahlen kann. Ihre Racheaktion bleibt nicht unbemerkt. Das Blaue Auge, eine Schülerzeitung auf Social Media, von der aber keiner weiß, wer dahintersteckt, nimmt den Streich zum Anlass, um einen schulweiten Wettbewerb auszurufen. Wer sich bis Jahresende den besten Schülerstreich ausdenkt, dem winken Ruhm, Ehre und natürlich ein Preis. Sofort beginnt zwischen Nils aus der 5a und Fritzi aus der 5d ein Wettstreit. Mit jeder Aktion versuchen sie sich zu übertrumpfen. Von nun an ist Krawall im Klassenzimmer angesagt…
Turbulent, komisch, aus dem Schulleben gegriffen
Rivalisierende Parallelklassen, bevorzugte Schülerinnen und Schüler, ungerechte Lehrende und Rektorinnen, die mehr auf den eigenen Erfolg als den der Schulkinder aus sind - alles das sind Ingredienzien, die in Anja Janottas Reihenauftakt Einzug gehalten haben. Zusammen ergeben sie eine herrlich komische und vor allem turbulente Schulgeschichte, die sich flott liest. Die Autorin verzichtet auf langatmige Beschreibungen, sondern wirft die Leserschaft mitten hinein ins Geschehen. Die kurzen Kapitel wechseln dabei immer wieder mit Einschüben vom Blauen Auge ab, einer geheimnisvollen Schulzeitung, die offenbar wirklich alles sieht, die immer mitten im Geschehen ist, aber von der niemand weiß, wer dahintersteckt. Gleichzeitig ist das Blaue Auge auch ein gelungenes Stilmittel, um Ereignisse miteinander zu verbinden und Lücken zu füllen, ohne zu ausführlich und langatmig beschreiben zu müssen. Das ermöglicht es der Handlung, kurzweilig und unterhaltsam zu bleiben, aber dennoch Tiefe vorzuweisen.
Dramaturgisch haben wir es mit zwei Seiten zu tun: Der Vorzeigeklasse, die von Lehrkräften in allen Dingen gefördert wird, die unter den Lernenden allerdings beneidet und gehasst wird. Das sorgt für ordentlich Konfliktpotential, was den Roman unterhaltsam werden lässt, schließlich werden diese Konflikte über kreative Schulstreiche ausgetragen. Der Fokus liegt auf den Schulkindern, wenngleich auch vereinzelt Erwachsene ihre Bühne bekommen: die Hausmeisterinnen Börner, die nach außen hin bedrohlich und berüchtigt wirken, aber mit denen es sich auch mal Pferde stehlen lässt. Ebenso der Schul-Kiosk-Besitzer Mirko Novak, der nicht nur gemein wirkt, sondern es tatsächlich auch ist. Und nicht zuletzt die Rektorin Strewisch, die eher an ihr eigenes Prestige denkt. Sie alle bilden ein Gespann, das zusammen funktioniert und vor allem gut zur Handlung passt. Man kann daher sicher sein, dass es in den Folgebändern noch mindestens genauso turbulent und humorvoll weitergeht.
Kurzweilig, humorvoll und turbulent, so präsentiert sich „Hitzefrei für alle!“, der Auftakt zu Anja Janottas neuer Reihe „Krawall im Klassenzimmer“. Die kompakte Schulgeschichte überzeugt schon nach wenigen Sätzen, begeistert junge Lesende und holt sie in ihrem Schulalltag perfekt ab. Egal ob sie selbst Schulstreiche aushecken oder diese mit schadenfrohem Grinsen nur beobachten.
Details
-
Band:1
-
Erschienen:07/2025
-
Umfang:135 Seiten
-
Typ:Hardcover
-
Altersempfehlung:10 Jahre
-
ISBN 13:9783407813893
-
Preis (D):12,00 €